Senatorin Pop und Minister Steinbach: „Grüner Wasserstoff kann wichtiger Baustein des Brandenburger und Berliner Energiesystems werden“
Pressemitteilung vom 01.03.2021
Online-Beteiligungsprozess zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in der Hauptstadtregion startet.
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg sowie die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe starten einen Online-Beteiligungsprozess zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in der Hauptstadtregion. Ziel dieses Beteiligungsprozesses ist es, den beiden Energieverwaltungen einen Überblick über den Bedarf an Wasserstoff sowie die Erzeugungskapazitäten zu geben und beides in Übereinstimmung zu bringen.
Brandenburg und Berlin haben die Chancen der länderübergreifenden Sektorenkopplung im Rahmen der Energiewende früh erkannt und unterstützt. Nun gilt es, dieses Potenzial zu nutzen. In einer breit angelegten Befragung in Berlin und Brandenburg sind Unternehmen, Verbände, Kommunen und weitere Akteure aufgerufen, ihren Bedarf oder ihr Angebot an Wasserstoff zu melden und ihr Interesse am Einstieg in die Wasserstofftechnik oder -nutzung zu benennen. Ziel ist, einen möglichst umfassenden Überblick zu bekommen.
Zum Start der Online-Befragung erklärten Berlins Energiesenatorin Ramona Pop und Brandenburgs Energieminister Jörg Steinbach: „Grüner Wasserstoff kann zu einem wichtigen Baustein des Brandenburger und Berliner Energiesystems werden. Er ist klimafreundlich, speicherbar und über lange Strecken transportabel. Wenn wir die CO 2 -Minderungsziele erreichen wollen, dann müssen wir vor allem für die Mobilität und den Wärmebereich grüne Energie bereitstellen. Die Sektorkopplung ist zentral für den Erfolg der Energiewende. Der grüne Wasserstoff kann hier eine bedeutende Rolle spielen – als Grundlage für klimaneutrale Mobilität, Industrie und Wärmeversorgung. Kein Bundesland bietet so gute Bedingungen zur Herstellung und zum Einsatz von grünem Wasserstoff wie die deutsche Hauptstadtregion.“
Grüner Wasserstoff entsteht, wenn man unter Nutzung von erneuerbarem Strom Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufspaltet (Elektrolyse). Das Verfahren ist technologisch ausgereift, sicher und marktreif, aber noch immer relativ teuer.
Die Brandenburger und die Berliner Energieverwaltung erwarten, dass Bedarf und Angebot an Wasserstoff in den kommenden Jahren deutlich ansteigen wird. Beide Länder möchten darauf vorbereitet sein und den hiesigen Unternehmen einen Vorsprung verschaffen.
Neben der Abschätzung von Nachfrage und Angebot stehen unter anderem folgende Fragen im Fokus der Online-Befragung:- Welche Infrastruktur ist bereits vorhanden?
- Welche Infrastruktur wird zukünftig benötigt?
- Welche Aktivitäten und Projekte sind in der Planung?
- Welche Hemmnisse und Hürden gibt es aus Sicht der Beteiligten? Und welches Verbesserungspotenzial?
- Wie kann die Landespolitik Unternehmen und Kommunen beim Einstieg oder beim Ausbau von Wasserstofftechnik unterstützen?
Die Ergebnisse der Befragung werden bis zum Sommer in einen Fahrplan zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft einfließen und sind Teil der Gesamtstrategie des Landes Brandenburg sowie des Strategischen Gesamtrahmens für die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg.
Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie hat für die landesweite Befragung ein Konsortium unter Leitung des Berliner Reiner Lemoine Instituts (RLI) beauftragt. Das RLI ist ein unabhängiges, gemeinnütziges Forschungsinstitut, das sich für eine Zukunft mit 100 Prozent erneuerbaren Energien einsetzt und seit mehr als zehn Jahren die Energie- und Verkehrswende mit Forschungs- und Auftragsprojekten begleitet. Weitere Partner im Konsortium sind die Leipziger DBI GUT GmbH, die mit ingenieurstechnischer Planungsleistung unterstützt sowie die Localiser RLI GmbH, die eine Software zur Visualisierung und Planung der Wasserstoffstandorte in der Energieregion Brandenburg / Berlin entwickelt.
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