Coronahilfen für Modelabels
Pressemitteilung vom 28.10.2020
Die Modewirtschaft ist für Berlin mit 3.100 Unternehmen und über 25.400 Erwerbstätigen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Veranstaltungen im Modebereich stehen für internationale Strahlkraft und hohe wirtschaftliche Regionaleffekte. Durch die Corona-Pandemie und die damit verbundene Kaufzurückhaltung der Konsument:innen sind die Umsätze in der Modewirtschaft eingebrochen und Rücklagen weitgehend aufgezehrt.
Wirtschaftssenatorin Ramona Pop: „Unsere Stadt hat ihrer Modewirtschaft viel zu verdanken. Darum lassen wir die Branche mit den Folgen der Corona-Pandemie auch nicht allein. Mit den zusätzlichen Hilfen für Berliner Modelabels wollen wir diesen mehr Liquidität zur Verfügung stellen, damit wir auch nach der Covid19-Pandemie noch eine vielfältige Modelandschaft haben. Gemeinsam mit der Investitionsbank Berlin, dem Fashion Council Germany sowie dem Verein Berliner Designer haben wir ein Darlehensprogramm zur Vorfinanzierung der Kollektionen entwickelt und die Rahmenbedingungen der Darlehen an die Bedarfe angepasst.“
Dr. Jürgen Allerkamp, Vorsitzender des Vorstands der IBB: „Das Darlehensprogramm richtet sich an Modelabels. Antragsberechtigt sind dabei kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit Sitz bzw. Betriebsstätte in Berlin, die vor dem 1. Januar 2019 gegründet wurden. Die Modelabels müssen durch die Corona Pandemie in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sein sowie einen coronabedingten Liquiditätsengpass durch Umsatzrückgang in Höhe von mindestens 20 % in den Monaten März bis August im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (März bis August 2019) vorweisen können. Anträge können bei der IBB ausschließlich online im Zeitraum vom 30. Oktober 2020, 9:00 Uhr, bis zum 13. November 2020, 23:59 Uhr gestellt werden.“
Innerhalb der Mode sind insbesondere die unabhängigen Modelabels gefährdet. Diese prägen mit ihren Kollektionen, ihren offenen Ateliers, Showrooms und Läden sowie der medialen Ausstrahlung die Vielfalt und Attraktivität Berlins. Berlin steht für eine hohe Dichte und Vielfalt an unabhängigen Modelabels unterschiedlichster Stilrichtungen. Von Streetwear, Clubculture zu Highfashion, Bridal, Lingerie und Schuhen, vom etablierten Modelabel, der internationalen Avantgard bis zu vielversprechenden Talenten bilden diese Kreativzellen den für die Mode- und Kreativlandschaft wichtigen Nährboden.
Das Land Berlin und der Bund haben schnell und unbürokratisch in der Krise geholfen. Mehr als 2 Milliarden Euro wurden bisher zur Milderung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid19-Pandemie bereitgestellt. Über 556 Millionen Euro wurden alleine an rund 75.000 Unternehmen aus kreativen Branchen ausgezahlt. Weitere Soforthilfen wie die Gewerbemietzuschüsse sowie Digitalprämien unterstützen darüber hinaus.
Die Coronahilfen für Modelabels, mit einem Gesamtvolumen von 1,5 Millionen Euro, können in dem Antragsfenster 30.10.2020 bis 13.11.2020 von den Berliner Modelabels abgerufen werden. Auf der Website der Investitionsbank Berlin sind die Antrags- und Rahmenbedingungen der zinslosen Darlehen unter dem Stichwort „Coronahilfen für Modelabels“ einsehbar.
Zur gezielten Unterstützung der Modelandschaft in der Corona-Pandemie stehen insgesamt 5 Millionen Euro zur Verfügung, die zur Neuausrichtung der Berlin Fashion Week, für zusätzliche modebezogene Standortmarketingmaßnahmen sowie Modelabels eingesetzt werden sollen. Wir wollen die kleinteilige Modelandschaft weiterhin bei Präsentationsmöglichkeiten zu Leuchtturmveranstaltungen sowie Professionalisierungsmaßnahmen (u.a. zur weiteren Digitalisierung ihrer Geschäftsmodelle) unterstützen.
Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe
Pressestelle
Stellvertretender Senatssprecher und Pressesprecher
Telefon: (030) 9013-7418
Pressesprecherin
Telefon: (030) 9013-8627