Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Fokus – Der BPW prämiert die besten Geschäftskonzepte 2019

Pressemitteilung vom 20.06.2019

Die Finalisten der dritten BPW-Wettbewerbsrunde bieten Lösungen rund um alltägliche Fragestellungen

Welcher Nachbar hat mein Paket angenommen? Wie und wo kann ich mein E-Auto klimaneutral aufladen? Wie kann ich meine Fahrweise verbessern? Welchen Klima-Impact hat meine Investition? Wo bekomme ich auf die Schnelle eine Bohrmaschine her? Welcher Beruf ist der Richtige für mich? Wer begleitet mich durch den Behördendschungel? Wie kommen Bienen auf die Felder? All diese Fragen beantworteten am Mittwochabend die zehn Finalistenteams der dritten Runde des Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg (BPW).

Die Bandbreite der Ideen war auch in der dritten Wettbewerbsrunde groß. Gemeinsam ist allen, dass sie innovative Lösungen für Probleme des gesellschaftlichen Zusammenlebens liefern und sich unter 143 eingereichten Geschäftskonzepten durchgesetzt haben. Gewinner waren an diesem Abend alle, auch wenn es nur wenige Gründerteams auf die große BPW-Bühne im Atrium der Investitionsbank Berlin schafften und sich über insgesamt 27.000 Euro Preisgeld freuen konnten. Ein Team stand dabei förmlich im Preisregen. Nach bereits zwei Siegen in den vorangegangenen BPW-Runden überzeugte ME Energy die Jury auch in der finalen Runde und durfte sich zusätzlich über den Sonderpreis Nachhaltigkeit freuen.

Die BPW-Gewinner im Überblick

BPW Plan
1. Platz: ME Energy-Liquid Electricity GmbH i. Gr. – entwickelt, verkauft und vermietet Schnellladesäulen für Elektroautos. Dabei wird der Strom CO2-neutral aus flüssigem Methanol im Inneren der Ladesäule erzeugt. So ist die Ladestation unabhängig von jeglichem Stromnetz oder sonstiger Infrastruktur.

2. Platz: BRIVE – hilft Logistikunternehmen die Fahrweise ihrer Fahrer zu verbessern und so Betriebskosten von Fahrzeugflotten – wie Unfall-, Wartungs- und Verschleißkosten – zu reduzieren. Dafür bietet das Unternehmen ein Belohnungssystem via App, das eine gute Fahrweise monetär honoriert und so die Fahrermotivation steigert.

3. Platz: edrøm – entwickelt und vertreibt einen Generator für die autarke und geräuscharme Stromerzeugung in Freizeitmobilen – vom Campingwagen bis hin zur Yacht. Dabei kann das System mit bestehenden Energiesystemen wie Solarpanels zusammengeschlossen werden, aber auch völlig unabhängig Strom liefern. Dieser wird CO2-neutral auf Basis von Bio-Kraftstoffen hergestellt.

4. Platz: Thingk.systems – ist das neue Sharing-System für professionelles Werkzeug. Über die öffentlich zugängliche Verleihstation „toolbot“ werden Werkzeuge zur Miete angeboten. Via App können diese reserviert und gebucht werden. Zudem beinhaltet das System intelligente Konzepte zur Selbstanalyse von zurückgebrachten Werkzeugen.

5. Platz: Anja Demnick Innovation GmbH – löst das Problem unzureichend aufbereiteter Medizinprodukte. Über eine Online-Lernplattform können Gesundheitseinrichtungen jeder Art ihre Mitarbeiter in der Desinfektion und Aufbereitung von Untersuchungs- oder OP-Besteck schulen und so das Risiko von Konterminationen senken.

6. Platz: PARSL – bietet eine Lösung für die effektive Steuerung des Paketzustellmarktes, indem über eine anbieterunabhängige App Paketempfänger und Paketdienste verbunden werden. Nutzer können ihre Pakete in der App verfolgen und auch steuern. Eine integrierte Community-Funktion ermöglicht zudem die Absprache zur Paketannahmen durch Nachbarn.

BPW Canvas

1. Platz: Beeson Group – entwickelt mit der Software bepool eine digitale Lösung, die mit Hilfe von Google Earth Engine, Wetterdiensten und landwirtschaftlichen Nutzungsdaten die optimale Bienendichte für eine Region errechnet. Auf Basis dieser Bedarfsberechnung beauftragt die Matching-Plattform Best. anschließend automatisiert registrierte Imker.

2. Platz: Aivy – ist eine App, die auf Basis von persönlichkeitsdiagnostischen Leistungswerten die Berufswahl digitalisiert. Als mobile App verpackt Aivy psychologische Testverfahren in Minispiele und hilft Nutzern so, auf ansprechende Weise versteckte Potenziale zu entdecken. Anschließend liefert die App passende Berufsvorschläge.

3. Platz: My Help Buddy – ist ein Online-Marktplatz für Integrationsleistungen. Hier werden Zuwanderer mit lokalen Menschen vor Ort vernetzt, um Unterstützung bei jeglichen bürokratischen Angelegenheiten oder Kommunikationsproblemen zu bieten. Vom Behördengang über das Übersetzen von Dokumenten bis hin zum Ausfüllen von Anträgen reicht das Hilfsangebot.

Sonderpreis Nachhaltigkeit

1. Platz: ME Energy-Liquid Electricity GmbH i. Gr. – entwickelt, verkauft und vermietet Schnellladesäulen für Elektroautos. Dabei wird der Strom, CO2-neutral aus flüssigem Methanol, im Inneren der Ladesäule erzeugt. So ist die Ladestation unabhängig von jeglichem Stromnetz oder sonstiger Infrastruktur.

2. Platz: Thingk.systems – ist das neue Sharing-System für professionelles Werkzeug. Über die öffentlich zugängliche Verleihstation „toolbot“ werden Werkzeuge zur Miete angeboten. Via App können diese reserviert und gebucht werden. Zudem beinhaltet das System intelligente Konzepte zur Selbstanalyse von zurückgebrachten Werkzeugen.

3. Platz: HEDERA – bietet eine Softwarelösung zur Datenerfassung, -visualisierung und -berichterstattung mit Fokus auf das UN-Nachhaltigkeitsziel 7 (saubere und erschwingliche Energie). Mit dem HEDERA Impact Toolkit können Kosten und Zeitaufwand der Datenerhebung um ein Vielfaches gesenkt und so Investitionen deutlich vereinfacht werden.

Ausgezeichnet wurden die Gewinnerteams von den Vertretern der Schirmherrschaft des BPW – Christian Rickerts, Staatssekretär beim Berliner Senat für Wirtschaft, Energie und Betriebe, sowie Dr. Carsten Enneper, Abteilungsleiter im Ministerium für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg. Besonders begeistert zeigten sich beide Laudatoren von den zukunftsgewandten Ideen, die hinter den prämierten Geschäftskonzepten stecken.

Christian Rickerts, Staatssekretär beim Berliner Senat für Wirtschaft, Energie und Betriebe: „Viele Startups leisten einen wichtigen Beitrag zu einem nachhaltigeren Wirtschaftssystem. Sie entwickeln Produkte, die ressourcen- oder umweltschonender sind, oder nutzen innovative Verfahren und Geschäftsmodelle, die einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten. Ich freue mich, dass der BPW Berlin-Brandenburg schon seit Jahren diesen Aspekt fest in die Entwicklung von Businessplänen integriert hat. Mit der neuen Auszeichnung für Geschäftsideen, die sich den aktuellen Herausforderungen der Energiewende widmen, wird der Wettbewerb erneut deutschlandweit Maßstäbe setzen.

Dr. Carsten Enneper, Abteilungsleiter im Ministerium für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg: „Ich bin beeindruckt, welch hochkarätige, innovationsorientierte Projekte dieser Businessplan-Wettbewerb hervorgebracht hat. Die Entwicklung geht auch beim BPW mehr und mehr in die Richtung: Wie gestalten wir eine lebenswerte Zukunft? Ich freue mich sehr, dass die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) Brandenburger Gewinner der Ideenschmiede 2019 ist. Ein gutes Beispiel ist auch das Projekt der BeesonGroop, das den Bestäubungsbedarf auf landwirtschaftlichen Flächen errechnet, damit die richtige Menge Bienen von den Imkern zur rechten Zeit an den rechten Ort gebracht werden können, um dann alle Blüten optimal zu bestäuben. Diese Themen der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes beschäftigen viele von uns. Der BPW bietet eine Möglichkeit, durch einen guten Businessplan ein Unternehmen auf den Weg zu bringen, welches dabei hilft, unsere Zukunft zu sichern.“

Zu den Laudatoren des Abends zählten außerdem Vertreter aus dem Kreise der BPW-Partner sowie für die BPW-Organisatoren Angeliki Krisilion, Generalbevollmächtigte der Investitionsbank Berlin (IBB), Olav Wilms, Bereichsleiter Eigenkapital/Gründung der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) und Sven Weickert, Geschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB).

Auch für die Gastgeberin des Abends, Angeliki Krisilion von der IBB, war es ein gelungener Abend. Über 400 Gäste waren gekommen, um gemeinsam mit den Gründerinnen und Gründern zu feiern. Steigende Wettbewerbs-Einreichungen, eine zunehmende Zahl von Gründungsinteressierten sowie jährlich anwachsende Unternehmens- und Arbeitsplatzzahlen sprechen für den großen Erfolg der Gründungsinitiative BPW, die 2020 bereits in ihr 25. Jahr geht: „Der BPW ist nach wie vor so erfolgreich, weil er sich immer weiterentwickelt hat. In diesem Jahr stehen die Geschäftsideen der ausgezeichneten Teams für viele aktuelle Trends. Unabhängig von Aktualität sind für mich drei Punkte entscheidend, die ich als MHD bezeichne: Mut, Herzblut und Durchhaltevermögen. Das alles führt dazu, dass aus dem BPW seit Bestehen über 2.000 Unternehmen mit über 15.000 Arbeitsplätzen entstanden sind. Weiter so!“

Hinter dem großen Erfolg des BPW stehen aber vor allem auch die Hochschulen, die sowohl Träger als auch Schmieden innovativer Geschäftsideen sind. Ihr großes Engagement prämiert der BPW jährlich mit dem Wettbewerb der „Ideenschmieden“, der die gründungsstärksten Hochschulen in Berlin und Brandenburg auszeichnet.

Die Ideenschmieden 2019
Den Preis der „Ideenschmiede 2019“ erhielten in diesem Jahr:

Berlin: Technische Universität Berlin
Brandenburg: Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde

Ausgezeichnet wurden die Ideenschmieden von Dr. Christian Herzog, Abteilungsleiter Digitale Wirtschaft und Startups bei Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie und von Dr. Peter Eulenhöfer, Bereichsleiter Arbeit, Energie, Gründung und Internationalisierung der Wirtschaftsförderung des Landes Brandenburg.

Weil Ideen ein Konzept brauchen

Am Anfang steht die Idee. Doch jede Idee braucht ein wirtschaftliches Geschäftskonzept, um langfristig bestehen und in einem wachsenden Unternehmen aufgehen zu können. Damit dies gelingt, begleitet der BPW die angehenden Gründerinnen und Gründer mit kostenlosen Workshops, Seminaren, Beratungen und Netzwerkangeboten rund um alle gründungsrelevanten Themen. Dabei reicht das Spektrum von Markt- und Zielgruppenanalysen über Marketing-, bis hin zu Finanz- und Steuerfragen. Über 300 ehrenamtliche Beraterinnen und Berater stehen dem BPW bei dieser Aufgabe zur Seite und begleiten die BPW-Teilnehmer bis zum Unternehmensstart. Heute ist der BPW die deutschlandweit größte Existenzgründungsinitiative und ein starker Wirtschaftsfaktor für den Standort Berlin-Brandenburg.

Mit der dritten Prämierung endet das aktuelle Wettbewerbsjahr. Doch nach dem BPW ist vor dem BPW. Bereits am 18. Oktober startet der BPW auf den Deutschen Gründer- und Unternehmertagen (deGUT) in sein 25. Jahr.

Organisiert wird der BPW von der Investitionsbank Berlin (IBB), der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) sowie den Unternehmensverbänden Berlin-Brandenburg (UVB). Träger des Wettbewerbs sind die Hochschulen in Berlin und Brandenburg. Der BPW wird zum Großteil aus Mitteln von Premiumpartnern, Partnern und Eigenmitteln der Organisatoren finanziert. Unterstützt wird die Initiative gemeinsam durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe des Landes Berlin und das Ministerium für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.