Am 13. November 2024 startet der europaweit ausgeschriebene, offene zweiphasige stadt- und freiraumplanerische Ideenwettbewerb für das Tempelhofer Feld. Ausgelobt wird er von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen.
Mit dem Ideenwettbewerb geht der Dialogprozess zum Tempelhofer Feld in eine weitere Phase. Interdisziplinäre Planungsteams aus den Bereichen Stadtplanung, Architektur und Landschaftsarchitektur aus ganz Europa sind aufgerufen, ihre Expertise einzubringen und sich fachlich mit stadt- und freiraumplanerischen Entwürfen am Diskurs zu beteiligen.
Der Ideenwettbewerb ist Teil der stadtweiten Debatte zum Tempelhofer Feld und wurde von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen gemäß den Richtlinien der Regierungspolitik initiiert. Es bedarf angesichts der zugespitzten Wohnungsnot seit dem Volksentscheid 2014 und der vielen Flächenbedarfe für verschiedenste Nutzungen in der wachsenden Stadt einer neuen Debatte über die Zukunft des Tempelhofer Feldes. Mit einem internationalen Wettbewerb sollen Möglichkeiten der zukünftigen Nutzung inklusive einer behutsamen Randbebauung in begrenzten Teilen der Fläche ausgelotet werden. Ziel ist es, eine große Bandbreite an planerischen Ideen und Visionen zur Weiterentwicklung des Tempelhofer Feldes zu erhalten.
Die Aufgabenstellung für die Wettbewerbsteilnehmenden bezieht auch die Handlungserfordernisse mit ein, die die zufällig ausgewählten Teilnehmenden in zwei Dialogwerkstätten im September 2024 erarbeitet haben. Die Beiträge des Ideenwettbewerbs sollen fundierte Impulse künftiger Nutzungsmöglichkeiten für die stadtweite Debatte liefern. Mit dem Ideenwettbewerb ist kein Auftragsversprechen verbunden. Es ist nicht geplant, die Ergebnisse des Ideenwettbewerbs umzusetzen, sondern es sollen vielfältige, kreative und umsetzbare Ideen für das Tempelhofer Feld gefunden werden.
Der Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen Christian Gaebler hebt die Bedeutung eines Ideenwettbewerbs – nach den sogenannten Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW) – als wertvolles Instrument für die Stadtentwicklung hervor. Ziel des Wettbewerbs sei es, innovative und kreative Ansätze zu fördern, um die besten Lösungen für die städtischen Herausforderungen zu finden.
„Ich lade alle Planerinnen und Planer herzlich ein, an diesem Wettbewerb teilzunehmen und sich dieser besonderen Herausforderung zu stellen. Der Ideenwettbewerb ist ein wirkungsvolles Instrument, um die Entwicklungsmöglichkeiten auf dem Tempelhofer Feld auszuloten und ihnen ein Bild zu geben. Die Planenden sind aufgerufen, die Ergebnisse der Dialogwerkstätten und die zukünftigen Belange der Stadt zusammenzudenken und vielfältige und spannende Ideen für eine zukunftsweisende Entwicklung aufzuzeigen. Die Ergebnisse sind keine Festlegung pro oder contra Randbebauung, sondern ein fachlicher Beitrag für die stadtweite Debatte“, so Berlins Stadtentwicklungssenator.
Der Wettbewerb beginnt mit der Bekanntmachung am 13. November 2024. Der Ideenwettbewerb ist in zwei Phasen über sieben Monate gegliedert. Die erste Phase dient der Ideenfindung und gibt den Wettbewerbsteilnehmenden Raum, kreative Entwürfe zur möglichen Nutzung des Feldes zu präsentieren. Aus dieser ersten Runde werden durch das Preisgericht bis zu 20 Konzepte ausgewählt. Diese Teams haben dann die Möglichkeit, ihre Entwürfe in einer zweiten Phase zu vertiefen und zu konkretisieren.
In der abschließenden Preisgerichtssitzung der 2. Phase im Juni 2025 wird das Preisgericht die besten fünf Entwürfe auswählen, die einen wertvollen Beitrag zur stadtweiten Diskussion über die Zukunft des Tempelhofer Feldes leisten. Darüber hinaus sollen weitere Arbeiten prämiert werden, die besondere Lösungsansätze aufweisen.
Um dem bisherigen Dialogprozess gerecht zu werden, wurde eine ungewöhnliche Zusammensetzung des Preisgerichts gewählt. In den Dialogwerkstätten wurden Bürgervertreterinnen und Bürgervertreter gewählt, die als Sachpreisrichtende in das Preisgericht eingebunden sind. Sie werden gemeinsam mit den Fachpreisrichtenden, Expertinnen und Experten aus den Fachdisziplinen Landschaftsplanung, Architektur und Stadtplanung, diskutieren und die besten Entwürfe auswählen.
Im Anschluss an den Wettbewerb werden im Juli 2025, die Ergebnisse in einer dritten Dialogwerkstatt den Teilnehmenden vorgestellt und im September 2025 allen interessierten Berlinerinnen und Berlinern in einer Ausstellung zugänglich gemacht.