Machbarkeitsstudie zum Klimagerechten Freiraum zwischen Humboldt Forum Süd, ESMT und Musikhochschule Hanns Eisler abgeschlossen

Pressemitteilung vom 24.09.2024

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen hat gemeinsam mit der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss und dem Bezirksamt Mitte unter Einbeziehung der European School of Management and Technology (ESMT) und der Hochschule für Musik Hanns Eisler seit November 2023 eine Machbarkeitsstudie zum klimagerechten Umbau des Freiraums an der Südseite des Humboldt Forums durchgeführt. Diese wurde im September 2024 mit einem gemeinsam getragenen Ergebnis abgeschlossen.

Der Schlossplatz südlich des Humboldt Forums wird mit Bäumen und gestalteten Grünflächen aufgewertet und am historischen Standort des Neptunbrunnens eine neue Brunnenanlage errichtet. Die Machbarkeitsstudie wurde durch das Büro bbz Landschaftsarchitekten bearbeitet, das im Jahr 2012/2013 den Realisierungswettbewerb zur Freiraumgestaltung Humboldt Forum gewonnen und die nachfolgende Umsetzung begleitet hat.

Seit dem freiräumlichen Realisierungswettbewerb von 2012/2013 haben sich die Anforderungen an blau-grüne Infrastruktur, an Verschattung und Regenwassernutzung sowie Verdunstungskühle im Freiraum stark verändert. Für die Platzfläche mit den beiden Vorbereichen der Hochschulen wurden deshalb Potenziale für eine klimanagepasste und hitzeresiliente Platzgestaltung zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität für Besuchende und Studierende erarbeitet.

Für eine Gesamtfläche von ca. 20.000 m² (ca. 13.000 m² im Eigentum des Landes Berlin und ca. 7.000 m² im Besitz der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss) haben die Planer von bbz Landschaftsarchitekten ihre ursprüngliche Planung und Umsetzung angesichts der im Rahmen der Machbarkeitsstudie neu definierten Entwurfs- und Gestaltungsspielräume weiterentwickelt.

Die Machbarkeitsstudie entwickelt eine klimagerechte Platzgestaltung, die in mehreren Entwicklungsstufen konkretisiert und umgesetzt wird. Der Platz soll künftig durch mehrere Baumgruppen und Pflanzbereiche begrünt werden. Dadurch entstehen attraktive Aufenthaltsorte, die nicht nur im Sommer Schatten spenden, sondern auch Biodiversität in den Stadtraum bringen. Sitzgelegenheiten werden zum Verweilen einladen. Um eine höhere Aufenthaltsqualität zu erreichen, schlägt die Machbarkeitsstudie die Umgestaltung der bestehenden Straßen vor. Am Standort des historischen Neptunbrunnens wird eine neue Brunnenanlage realisiert werden.

In der ersten Phase werden im Jahr 2025 erste Begrünungsmaßnahmen zur klimatischen Verbesserung des Ortes umgesetzt. Die Stiftung Humboldt Forum wird noch im laufenden Jahr 2024 die vorliegende Machbarkeitsstudie zur Grundlage weiterer Planungen machen. Es ist vorgesehen, dass auf der unteren Spreeterrasse ergänzende Baumpflanzungen vorgenommen und im Süden des Schlossplatzes drei Baumgruppen geschaffen werden.
Innerhalb der ersten Phase sollen ebenfalls Verbesserungen der Fußwegeverbindungen, der Barrierefreiheit und der Zugänglichkeit des Humboldt Forums sowie der ESMT entlang des Spreekanals unter Einbeziehung der Mittelstreifen geprüft und umgesetzt werden.
Weiterhin werden auf Grundlage des in Bearbeitung befindlichen verkehrlichen Innenstadtkonzepts die Vorschläge zur Umgestaltung der Verkehrsräume weiterentwickelt.

Die erforderlichen Rahmenbedingungen der neuen Brunnenanlage am Standort des historischen Neptunbrunnens werden derzeit konkretisiert. Es wird ein Wettbewerb für die Gestaltung des Brunnens angestrebt.

Ein externes Beratungsgremium von Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten unterstützte den Prozess. Mitglieder des Beratungsgremiums waren Prof. Maren Brakebusch von Vogt Landschaftsarchitekten AG, Marianne Mommsen von relais Landschaftsarchitekten Heck Mommsen PartGmbB, Dr. Klaus von Krosigk als ehemaliger Gartenbaudirektor des Landesdenkmalamt Berlins sowie Ole Christ von Wirtz International Deutschland GmbH. Die Stiftung Humboldt Forum und das Land Berlin beabsichtigen, für die Umsetzung aller Maßnahmen eine Koordinierungsgruppe einzurichten, die nächsten Planungsprozesse kurzfristig zu beauftragen und die notwendige Finanzierung der nachfolgenden Umsetzung zu klären.

In der Diskursveranstaltung „Leben im Stadtraum – Die Zukunft der Berliner Plätze“ am Mittwoch, 25. September 2024, von 18 bis 20 Uhr im Humboldt Forum u.a. mit Senatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt wird Hans-Dieter Hegner, Vorstand Technik der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, über die klimagerechte Anpassung des Schlossplatzes informieren. Die Veranstaltung findet in Kooperation des Architekten- und Ingenieurvereins zu Berlin-Brandenburg mit dem Humboldt Forum statt, im Rahmen der Ausstellung „Immer modern! Berlin und seine Straßen!“, die vom AIV konzipiert und organisiert wird.

Senatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt: „Nach einem intensiven und fruchtbaren Verfahren blicke ich mit großen Erwartungen auf den Schlossplatz, der durch die neue Gestaltung deutlich an Aufenthaltsqualität für die Anrainer und die Gäste unserer Stadt gewinnen wird.“

Hans-Dieter Hegner, Vorstand Technik der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss: „Wir sind dankbar, dass die Senatsbauverwaltung mit uns intensive Überlegungen für einen klimafreundlichen und attraktiven Platz im Süden des Humboldt Forums angestellt hat und begrüßen den Vorschlag von bbz Landschaftsarchitekten. Der südliche Schlossplatz muss an Aufenthaltsqualität und Funktionalität gewinnen. Das ist im Interesse der Stadt, der Anrainer und Besucher. Ziel muss es sein, die gewünschten grünen Inseln zeitnah zu erstellen. Deshalb wird die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss die kurzfristige Umgestaltung des Platzes in Angriff nehmen und wird unmittelbar erste Planungsaufträge auslösen.“

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier:
https://www.humboldtforum.org/de/programm/termin/diskurs/leben-im-stadtraum-die-zukunft-der-berliner-plaetze-135588/?event_date=20240925%2018%3A00

Die Pläne mit Status quo und Entwicklungsstufen finden Sie hier:
https://www.berlin.de/sen/sbw/presse/pressemeldungen/2024/240920_pm-entwicklungsstufen_machbarkeitsstudie-freiraum-huf-sued.jpg