Am heutigen Freitag fand das Richtfest für den Neubau des Institutsgebäudes für Lebensmittelsicherheit und –hygiene statt. Das Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen ist Bauherr. Bedarfsträgerin ist die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege. Mit dem Neubau soll der Fachbereich Veterinärmedizin am Standort Düppel räumlich konzentriert und die Kooperation mit anderen Instituten und Einrichtungen der tiermedizinischen Lehre und Forschung verbessert werden.
Das Raumprogramm umfasst auf 2.172 qm Seminarräume, Labore, eine Demonstrations-Sektionshalle, Büros und weitere Nutzungsflächen. Der Neubau bildet den baulichen Abschluss im Westen des Campus Düppel.
Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen Christian Gaebler: „Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen hat bei diesem technisch und architektonisch innovativen Laborgebäude ganze Arbeit geleistet. Ich freue mich, dass wir heute das Richtfest eines über
2.000 qm großen Institutsgebäudes feiern, das den Wissenschaftsstandort Berlin weiter stärken wird. Zukünftig wird in diesem Haus der Fachbereich der Veterinärmedizin am Standort Düppel konzentriert. Durch die Kooperation mit anderen Instituten und Einrichtungen wird die tiermedizinische Lehre und Forschung hier verbessert.“
Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege Dr. Ina Czyborra: „Das neue Gebäude am Standort Düppel bietet modernste Infrastruktur, um die Forschung und Ausbildung im Bereich der Lebensmittelsicherheit und Lebensmittelhygiene zu verbessern. Zudem wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachbereichen, einschließlich der Veterinärmedizin, Lebensmittelwissenschaft und Umweltwissenschaften gefördert, was zu innovativen Forschungsergebnissen führen kann. Durch den Neubau wird der Campus Düppel in der Lage sein, zukünftige Herausforderungen in den Bereichen Lebensmittelsicherheit und -hygiene besser zu bewältigen und seine Position als führende Einrichtung in der Forschung und Lehre weiter zu festigen.“
Kanzlerin der Freien Universität Berlin Andrea Güttner: „Mit dem neu errichteten Gebäude am Campus Düppel, welches zukünftig Martin-Lerche-Haus heißen wird, ist ein Bau auf den Weg gebracht worden, der in dem Gesamtkonzept des Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin ein sehr wichtiges Puzzleteil ist. Wir bedanken uns insbesondere beim Land Berlin, bei dem Ausbau des Standortes einen stets verlässlichen Partner zu haben und blicken positiv in die Zukunft, bei der Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Schwerpunkt- und Strukturplanung der Veterinärmedizin auch weiterhin tatkräftige Unterstützung zu erhalten“.
Architekt Oliver Hasselbach von wulf architekten: „wulf architekten ist es gelungen, für den Campus Düppel ein Gebäude zu planen, das sich in seiner Maßstäblichkeit wie selbstverständlich in den Campus einfügt, jedoch in seiner Architektur und seinem Erscheinungsbild für den Ort, die Institution und die Nutzer identitätsstiftend wird.“
Grundlage für die Ausführung bildet der Siegerentwurf des Architekturbüros wulf architekten gmbh (Stuttgart/Berlin) in Zusammenarbeit mit Planstatt Senner für Landschaftsarchitektur und
Umweltplanung GmbH (Berlin) und Mayr|Ludescher|Partner Beratende Ingenieure PartGmbB für Tragwerksplanung (Stuttgart). Die Vergabe erfolgte 2018 nach einem nichtoffenen Realisierungswettbewerb für Architekten als Generalplaner mit Tragwerksplanern und Landschaftsarchitekten mit nachgeschaltetem Verhandlungsverfahren.
Weitere Beteiligte sind DERU Planungsgesellschaft für Energie-, Reinraum- und Umwelttechnik mbH (Dresden), verantwortlich für die Planung der technischen Gebäudeausrüstung inkl. Laborplanung, ee concept GmbH (Darmstadt), verantwortlich für die Bauphysik, Bau-/Raumakustik und Nachhaltigkeitsbewertung sowie Stein und Partner Projektmanagement Beratende Ingenieure PartGmbB (Berlin) für die Projektsteuerungsleistung.
Auf der Grundlage des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen des Bundes (BNB) wird für das Laborgebäude eine Zertifizierung in der Qualitätsstufe „Gold“ angestrebt. Das Energiekonzept sieht die Wärme- und Kälteerzeugung mit reversiblen Außenluftwärmepumpen und zwei Spitzenlast-Brennwertkesseln vor. Ergänzt wird das System durch eine Photovoltaikanlage, die sich über die gesamte Dachfläche erstreckt, um durch die Erzeugung von regenerativem Solarstrom die Emissionen und Betriebskosten des Gebäudes zu senken.
Zur Senkung des Primärenergiebedarfs wurde ein großer Teil des Tragwerks aus Recyclingbeton konstruiert. Im Rahmen der Tragwerkskonstruktion des filigran gestalteten Daches wurden speziell für dieses Projekt Verbindungen für die bis zu 23 Tonnen schweren Stahlbetonfertigteile entwickelt.
Bei dem Neubau handelt es sich um einen kompakten 1-geschossigen Baukörper mit durchgehend regelmäßig gefalteter Dachform. Zwei Lichthöfe sorgen für die Belichtung und Belüftung der Lehr- und Büroräume im Inneren des Gebäudes.
Die konzeptionelle Idee für die Fassade besteht aus drei Maximen:
• Gleichmäßig gefaltetes, sich selbst aussteifendes Dachtragwerk mit optimalem Neigungswinkel für eine Photovoltaik-Nutzung
• Geschlossenes, massives Dachgeschoss aus Sichtbeton-Fertigteilen, das die Gebäudetechnik beherbergt
• Transparentes, verglastes Erdgeschoss mit Blickbeziehungen in die umliegende Landschaft
Die Gesamtkosten belaufen sich gemäß den genehmigten Bauplanungsunterlagen auf ca. 27,5 Mio. €.