Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen beteiligte sich am 17. Europan-Wettbewerb. Dabei sollten Ideen für stigmatisierte oder monofunktional genutzte Flächen entwickelt werden. Die nationale Jury würdigt mit den zwei Preisträgerprojekten bewusst zwei eher konträre Ansätze, die damit einen spannenden und diskursiven Beitrag zur zukünftigen Entwicklung im Bereich des Karower Kreuzes leisten.
Europan wurde Ende der 1980er Jahre als europäisches Kooperationsprojekt gegründet. Die Wettbewerbe richten sich an alle Planenden unter 40 Jahre, die im Bereich Architektur, Stadt- und Freiraumplanung sowie im Rahmen von Fachvertretungen anderer Disziplinen tätig sind. Inzwischen zählt Europan zu einem der weltweit größten Wettbewerbe im Bereich Architektur, Städtebau und Stadtplanung.
Mit der Teilnahme des Landes Berlin an diesem internationalen Ideen-Wettbewerb war der Berliner Nachwuchs eingeladen, eine bildhafte Vision zu entwickeln, wie der zukünftige Bahnverkehrsknoten „Karower Kreuz“ ein entscheidender Impulsgeber für die urbane Entwicklung des Berliner Nordosten werden kann. Am Karower Kreuz gibt es mit mehreren großen Brachflächen ein bedeutendes Stadtentwicklungspotenzial. Mit dem Bau eines Regional- und S-Bahnhofs könnte das Gebiet neu geordnet, städtebauliche Barrieren überwunden und ein Ort der Vernetzung geschaffen werden. Es wurden also zukunftsweisende Planungsansätze an der Schnittstelle von Stadt- und Verkehrsplanung gesucht, welche die Debatte um städtische Mobilität, Dichte sowie Vernetzung bereichern und eine integrierte Perspektive auf Stadtwachstum stärken.
Die nationale Jury prämierte nun zwei Wettbewerbsbeiträge. Nach der nationalen Preisverleihung im Februar 2024 in Berlin sollen in mehreren Workshops die beiden prämierten Ergebnisse mit den beteiligten Akteuren am Karower Kreuz diskutiert und eine vertiefende städtebauliche Studie beauftragt werden.
Mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde das Projekt „Karow Kreuz Klub“, das von Andrea Angelo Suardi und Ani Safaryan aus Mexico City eingereicht wurde. Mit der Arbeit wurde ein Ansatz gewürdigt, der eine Entwicklung mittels digitaler Plattform vorsieht. Das Konzept schlägt neben der Nachverdichtung der bestehenden Einfamilienhaussiedlungen gezielte bauliche Entwicklungen vor, um so die vorhandenen Landschafts- und Naturräume zu erhalten und zu qualifizieren.
Eine Anerkennung erhielt das Projekt „Living Cross“ von Rolf Starke, Taisija Miloslavski, Jöran Steinmetzer aus Cottbus. Der Entwurf sieht den neuen Bahnhof am Karower Kreuz als Impulsgeber für die städtebauliche Entwicklung. Zukünftig durch den ÖPNV mit der Innenstadt gut vernetzt, werden dichte und nutzungsgemischte Quartiere zum Leben, Wohnen und Arbeiten mit Grünflächen zur Erholung, Retention und Biotopverbund vorgeschlagen. Je nach Lage sollen diese Quartiere hinsichtlich Nutzung und baulicher Dichte auf die bestehende Nachbarschaft reagieren.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen bedankt sich bei allen Verfasserinnen und Verfassern der 16 eingereichten Beiträge zum Standort Karower Kreuz und gratuliert den Gewinnerteams.
Mehr Informationen zu den beiden prämierten Beiträge sind unter folgendem Link https://www.europan.de/archiv/e17/ergebnisse/