Schwerpunkt

Grundlagen - 3

Die Schwerpunktseminare richten ihr Augenmerk auf ein Merkmal oder einen Ausschlussmechanismus. Eine intersektionale Perspektive wird in allen Seminaren berücksichtigt.

  • Sozialer Status | 24.06.-25.06.2024

    Diskriminierung aufgrund des sozialen Status bzw. der sozialen Herkunft wird auch Klassismus genannt. Klassismus hält Menschen Ressourcen vor, unterdrückt sie und würdigt sie herab. Negativ betroffen sind zum Beispiel wohnungslose oder arme Menschen.

    Das Training zu diesem Schwerpunkt beinhaltet zum einen theoretische Inputs zur Klärung von Begrifflichkeiten und Hintergründen. Zum anderen vertieft es auch durch vielfältige selbstreflexive Methoden die Auseinandersetzung mit unserer eigenen sozialen Herkunft, mit unserem aktuellen sozialen Status, mit unseren Bildern und Vorurteilen über gesellschaftliche soziale Gruppen, mit Armut und sozialer Ausgrenzung.

    Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt:

    • Welche Werte und welche Haltungen wurden mir durch meine soziale Herkunft vermittelt?
    • Welche Bilder und Vorurteile habe ich über Gruppen mit unterschiedlichen sozial-ökonomischen Verhältnissen?
    • Habe ich die gesellschaftlichen Machtverhältnisse, strukturelle Ungleichheiten und Privilegien im Blick?
    • Wie ist Klassismus im Diversity-Ansatz eingebettet?
    • Wie ist Klassismus mit anderen Diskriminierungsdimensionen intersektional verschränkt?
    • Welche Rolle spielt Armut und soziale Ausgrenzung in meinem Arbeitsbereich?
    • Wie kann ich diskriminierungssensibel mit sozialer Ausgrenzung in meinem Arbeitsalltag/Tätigkeitsfeld umgehen?

    Ziel des Trainings ist ein klassismuskritischeres Bewusstsein.

    Trainingstermine:

    24.06.-25.06.2024 | 09:00-17:00 Uhr | alte Feuerwache | Anmeldung

    Trainer*innen:
    Felina Franke (sie/ihr) ist als Trainerin, Dozentin und Beraterin zu den Themen Diversity und Antidiskriminierung in unterschiedlichen Kontexten aktiv. Sie hat einen Master in Intercultural Studies und absolvierte 2018 eine Ausbildung zur Diversity-Trainerin bei „Eine Welt der Vielfalt“. Neben den Grundlagen von Diversity und Antidiskriminierung liegen ihre Schwerpunkte in der Antidiskriminierungsgesetzgebung, der diskriminierungssensiblen Sprache sowie der Diversity-Dimension „Soziale Herkunft/Sozialer Status“.

    Theresia Turinsky arbeitet als freie Referentin für Diversity und Antidiskriminierung sowie als Heilpraktikerin für Psychotherapie in Berlin und online. Beide Tätigkeitsfelder zusammengeführt, entsteht ein Kontext, der ihr sehr am Herzen liegt: Empowerment und der Vorschlag des Verbündet-Seins. Diese setzt sie in verschiedenen wissenschaftlichen, therapeutischen und sozialen Projekten um.

    Gemäß § 10 Absatz 1 Satz 3 des Berliner Bildungszeitgesetzes (BiZeitG) ist die Veranstaltung als Bildungszeitveranstaltung anerkannt.

  • Antimuslimischer Rassismus | 28.06.2024

    In der Fortbildung findet eine vertiefte Auseinandersetzung mit antimuslimischem Rassismus und seiner historischen Gewachsenheit statt. Es wird für verschiedene Formen von Diskriminierung, besonders für antimuslimischen Rassismus sensibilisiert. Welche Vorurteile und Rassismen sind weit verbreitet, welche Vorurteile habe ich selbst? Darüber hinaus soll das Verhältnis zwischen individuell verantwortetem und strukturellem Rassismus thematisiert werden. Wie können Strukturen und Institutionen in der Aufarbeitung von Antimuslimischem Rassismus mitgedacht werden? Was kann ich diskriminierendem Verhalten entgegensetzen?

    Im Mittelpunkt der Fortbildung steht neben der Vermittlung von Wissen, Selbstreflexion und die Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung.

    28.06.2024 | 09:00-17:00 Uhr | Landeszentrale für politische Bildung | Anmeldung

    Trainer*innen:
    Trainer*innen von Ufuq

    Gemäß § 10 Absatz 1 Satz 3 des Berliner Bildungszeitgesetzes (BiZeitG) ist die Veranstaltung als Bildungszeitveranstaltung anerkannt.

  • Sensibilisierung zu Ableismus, Inklusion und Barrierefreiheit | 03.07.2024 | Online

    Inhalte des Workshops:
    • Hintergründe Ableismus, Behindertenfeindlichkeit und Inklusion
    • Modelle von Behinderung
    • Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderungen
    • Haltung entwickeln und Sprache über Behinderung auf Augenhöhe
    • Teilhabe ermöglichen und Barrieren abbauen, konkret am Beispiel von Veranstaltungsplanung

    Trainer:
    Jonas Karpa studierte Medienwissenschaften und Musikwissenschaften in Paderborn und Detmold. Er arbeitet als Journalist, Autor und Podcaster in Berlin und ist beim Sozialhelden e.V. Projektleiter von Leidmedien.de und Redaktionsleiter von Die Neue Norm. Als Vorstandsvorsitzender des Vereins Vielfalt im Film setzt er sich für mehr Diversität in der Filmbranche ein.

    03.07.2024 | 10:00-15:00 Uhr | Online | Anmeldung

  • Antirassismus | 05.07.2024

    Das Schwerpunkt-Training zu Rassismus bietet die Möglichkeit der vertieften Beschäftigung mit den Identitätsmerkmalen „ethnische Zugehörigkeit/ Hautfarbe“. Mittels Sensibilisierungsübungen wird der Blick in Richtung struktureller und institutioneller Ungleichbehandlung geöffnet.

    Zentrale Themen:
    • Was verbinde ich mit der Zugehörigkeit oder Hautfarbe von Menschen?
    • Wie entstehen Vorurteile und Stereotypen und welche Auswirkungen haben sie?
    • Was sind Formen gesellschaftlicher Diskriminierung aufgrund von ethnischer Zugehörigkeit/ Hautfarbe?
    • Was ist Rassismus?
    • Was ist Intersektionalität?
    • Perspektivwechsel – von einer defizitorientierten zu einer ressourcenorientierten Wahrnehmung der Einwanderungsgesellschaft in Deutschland
    • Wie kann ich zum Abbau von Alltags- und strukturellen Rassismen beitragen?
    • Wie können wir inklusive, gesellschaftliche Strukturen etablieren?

    05.07.2024 | 09:00-17:00 Uhr | Landeszentrale für politische Bildung | Anmeldung

    Trainer*innen:
    Dr. phil. Azra Dzajic-Weber ist Trainerin, Beraterin und Coach für Diversity & Antidiskriminierung. Sie arbeitet seit 2010 in der Erwachsenenbildung zu Diversity und Antidiskriminierung, zuvor war sie mehr als ein Jahrzehnt in der internationalen Zusammenarbeit im In- und Ausland tätig. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören Diversity-Sensibilisierungstrainings für öffentliche Verwaltungen, Verbände und Unternehmen mit den Schwerpunkten Diversity-Grundlagen und Aufbautrainings, Anti-Rassismus, Migration, Flucht, Gender und Sprache. Sie begleitet Organisationen und Unternehmen bei der Implementierung von Diversity. Seit bildet Trainer:innen nach dem Programm von Eine Welt der Vielfalt e.V. aus und ist ehrenamtliches Vorstandsmitglied bei EWdV.

    Yasmin Zakouri (sie/ihr) ist Erziehungswissenschaftlerin, Diversity-Trainerin (Eine Welt der Vielfalt). Sie arbeitet in der Jugend- sowie Erwachsenenbildung, als Lehrbeauftragte an der Kath. Hochschule in Aachen sowie HTW Berlin. Ihre aktuellen Arbeitsschwerpunkte sind: Diversity, Diskriminierung und Sprache, Empowerment.

    Gemäß § 10 Absatz 1 Satz 3 des Berliner Bildungszeitgesetzes (BiZeitG) ist die Veranstaltung als Bildungszeitveranstaltung anerkannt.

  • Bi+ Sensibilisierungsworkshop /-Training | 06.09.2024

    „Lebenswelt und Situation nicht-monosexueller Menschen“
    Wer gehört alles zur größten queeren Gruppe, von der oft so wenig zu sehen und zu hören ist? Ist Bi+ etwas Neues und was bedeutet eigentlich das Plus? „Sind nicht alle ein wenig bisexuell (und warum ist das eine diskriminierende Frage)?“

    Das Bi+ Sensibilisierungstraining schafft Wissen und beantwortet viele häufig und auch viele selten gestellte Fragen rund um nicht-monosexuelle Menschen, deren Lebenswelt und Herausforderungen. Gleichzeitig gibt es Raum zu Austausch, für Innen- und Außensichten auf das Thema und nähert sich der Beantwortung der Frage an, wie wir alle dazu beitragen können, dass auch diese Gruppe queerer Menschen gleichberechtigt und ohne Vorurteile und Stigmatisierung Teil der Mehrheitsgesellschaft und queerer Communities sein kann. Neben Inputs bietet das Training viel Raum zum Austausch und zur Reflexion und bettet Bi+ dabei in ein intersektionales „Big Picture“ ein.

    Fokus/Thema:
    • Was ist unter Bi+ / Bisexualität und dem Bi+ Umbrella zu verstehen und welche Identitäten versammeln sich darunter?
    • Wie ist der historische Blick auf Bi+sexuelle Menschen (in Deutschland)?
    • Welche spezifischen Lebenswelten und Diskriminierungserfahrungen haben Bi+ Personen?
    • Welche Auswirkungen hat die Unsichtbarmachung von Bi+ auf die Gesundheit und das soziale Leben nicht monosexueller Menschen?
    • Was sind Ansätze zur Prävention und wie kann ich dazu beitragen, dass Bi+ Menschen wirklich mitgedacht und in ihrer Sichtbarkeit unterstützt werden?

    06.09.2024 | 09:00-17:00 Uhr | ufaFabrik | Anmeldung

    Trainer*innen:
    Anna Sive ist Kulturwissenschaftlerin M.A. und arbeitet als Senior Expert bei der EAF Berlin als Beraterin und Studienleiterin im Bereich Gleichstellung und Diversity. Seit 2019 engagiert sie sich als Bi+ Aktivistin. Seit 2022 ist sie zudem Vorstandsmitglied bei BiBerlin e.V. – der einzigen institutionalisierten Interessenvertretung bi+sexueller Menschen in Berlin.
    Sie gibt regelmäßig Trainings bzw. Sensibilisierungsworkshop zu Bi+ für unterschiedliche Zielgruppen mit dem Ziel, die üblichen monosexuellen Perspektiven zu verlassen und „Denkfehler“ rund um Bi+ als queere Identität aufzubrechen, um bei den Teilnehmenden Denkprozesse anzustoßen. Sie sagt zu ihren Bi+ Trainings: „Fast immer ist Bi+ Sensibilisierungsworkshop nicht nur ein Lern- sondern auch ein Empowerment-Raum. Ich hatte selten ein Training, wo nicht mindestens eine Person auch ganz neu auf die eigene Identität jenseits der Monosexualität geblickt hat!“

    Paula Balov ist Journalistin und als Redakteurin beim queeren Berliner Stadtmagazins SIEGESSÄULE tätig. Sie engagiert sich ehrenamtlich u.a. bei BiBerlin für bisexuelle Sichtbarkeit und war als Redakteurin an einem Filmprojekt über Bi+-Geschichte in Berlin beteiligt. Für die Vereins-AG „Diversität und Inklusion“ erarbeitete sie ein Workshopkonzept zum Thema Bifeindlichkeit.
    Sie ist eine der Leiterinnen des Projektraums „Prima Center Berlin“ in Berlin-Wedding, der schwerpunktmäßig Kunst aus der Balkanregion präsentiert. Mit nordmazedonischen und kroatischen Wurzeln versteht sich Paula Balov auch als Teil der diasporischen Balkan- und PostOst-Communitys und hat an Panels und Workshops über postmigrantische Identität und Migratismus/ Antislawismus mitgewirkt.

    Gemäß § 10 Absatz 1 Satz 3 des Berliner Bildungszeitgesetzes (BiZeitG) ist die Veranstaltung als Bildungszeitveranstaltung anerkannt.

  • Antiziganismus | 27.09.2024

    Antiziganismus bzw. Rassismus gegen Roma* und Sinti*, stellt ein aktuelles und eigenständiges Macht-und Gewaltverhältnis dar, das sich über Jahrhunderte in der europäischen Gesellschaft herausgebildet hat und deshalb in der Gegenwart tief verwurzelt ist, schreibt die Unabhängige Kommission Antiziganismus in ihrem Bericht im Mai 2021.

    Dieses strukturelle Phänomen, das bis in die Mitte der Gesellschaft hineinreicht, wurde jahrzehntelang ignoriert, der historischen Verantwortung im Kampf gegen Antiziganismus kommt Deutschland bis heute nicht ausreichend nach: Im Bildungssystem spielt Antiziganismus als Thema nach wie vor kaum eine Rolle, es wurden Fälle von gesetzwidriger Sondererfassung von Roma* und Sinti* bekannt. Seit Monaten wird diskutiert, ob das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas durch den Bau einer S-Bahn-Linie beeinträchtigt werden kann.

    Der Berlin Monitor von 2019 zeigt, dass 17 % der Befragten der These zustimmen, dass Roma* und Sinti* aus den Innenstädten vertrieben werden sollten.

    Im Workshop werden:
    • die aktuellen Erscheinungsformen des Antiziganismus und deren Auswirkungen auf Roma* und Sinti* diskutiert
    • in Bezug auf die jeweiligen Arbeitskontexte die gängigen antiziganistischen Bilder identifiziert und entkräftet
    • praxisnahe Gegenstrategien entwickelt

    *27.09.2024 | 09.00-17.00 Uhr | Landeszentrale für politische Bildung | Anmeldung

    Trainer*innen:
    David Paraschiv (er/ihm) ist ein Rom aus Rumänien, er lebt seit 2015 in Berlin. Er ist Erzieher und studiert Soziale Arbeit. Seit mehreren Jahren setzt er sich aktiv gegen Rassismus gegen Sinti* und Roma* ein. Er arbeitet bei RomaTrial e. V., einer transkulturellen Roma-Selbstorganisation, u. a. im Bildungsprogramm gegen Antiziganismus „WIR SIND HIER!“ (u.a. Einladung zum „Theatertreffen der Jugend“ 2022 mit dem Forum-Theaterstück „WIR SIND HIER!“ von RomaTrial in Zusammenarbeit mit Kuringa), im Jugend-Empowermentprojekt „Kaštenca & Barenca“ sowie im Bündnis gegen Antiziganismus und für Roma-Empowerment „BARE“. Sein Hauptanliegen ist es, dass Roma* und Sinti* für sich selbst sprechen.

    Estera Sara Stan (sie/ihr) ist eine 21-jährige Romni aus Rumänien. Sie lebt seit 2010 in Berlin und ist angehende Studentin. Bereits von jungem Alter an hat sie sich mit Rassismus gegen Sinti* und Roma* auseinandergesetzt. Sie ist ausgebildete Peer-Trainerin und gibt Workshop zum Thema Sinti* und Roma* in Jugendclubs, Schulen etc. Momentan arbeitet sie in zwei Roma*-Vereinen, RomaTrial und RomaniPhen. Auch als Schauspielerin ist sie seit mehreren Jahren tätig (u.a. Einladung zum „Theatertreffen der Jugend“ 2022 mit dem Forum-Theaterstück „WIR SIND HIER!“ von RomaTrial in Zusammenarbeit mit Kuringa) und hat bereits mehrmals selbst Regie geführt. Estera Stan nutzt Theater als Mittel dafür, ihr politisches Engagement auszudrücken.

    Veronika Patočková (sie/ihr) ist Soziologin und Kulturproduzentin. 2012 war sie Mitgründerin von RomaTrial e.V., einer transkulturellen Selbstorganisation von Roma* und Nicht-Roma*, in der sie seitdem aktiv ist. Sie ist u.a. wissenschaftliche Co-Leiterin des Bildungsprogramms gegen Antiziganismus „WIR SIND HIER!“ und Produktionsleiterin des Internationalen Roma-Filmfestivals AKE DIKHEA?. Ihre Schwerpunkte liegen auf der Geschichte des Antiziganismus sowie auf den Auswirkungen des Antiziganismus insbesondere im Bildungsbereich.

    Gemäß § 10 Absatz 1 Satz 3 des Berliner Bildungszeitgesetzes (BiZeitG) ist die Veranstaltung als Bildungszeitveranstaltung anerkannt.

  • Antislawismus | 16.10.2024

    Antislawismus bezeichnet die Diskriminierung von Menschen, denen eine Herkunft aus Osteuropa zugeschrieben wird. In diesem Workshop geht es um eine Analyse der Funktionsweisen und strukturellen Verankerungen von Antislawismus als Diskriminierungsform. Dabei werden sowohl persönliche biografische Bezüge der Teilnehmer*innen zum Thema beleuchtet, als auch die Perspektive der Akteur*innen aufgenommen, die ihre Arbeit gegen den Antislawismus richten.

    Die Teilnehmer*innen werden für konkrete Ausprägungen von Antislawismus auf individueller, kultureller und institutioneller Ebene in Deutschland sensibilisiert. Zudem werden Verschränkung des Antislawismus mit anderen Diskriminierungsformen aufgezeigt. Weiterhin geht es darum, Handlungsoptionen und Strategien gegen diese Diskriminierungsform gemeinsam herauszuarbeiten und die Perspektive von Betroffenen sichtbar zu machen.

    16.10.2024 | 09:00-17:00 Uhr | ufa Fabrik | Anmeldung

    Trainer*innen:
    Sergej Prokopkin ist Jurist und Antidiskriminierungstrainer. Er ist Gründungsmitglied des Zentrums für Antislawismusforschung e.V. Auf seinem Instagram-Kanal [@s_prokopkin] klärt er über Themen Antislawismus, Migration und PostOst-Bewegung auf.

    Izabela Zarebska, M.A. Pädagogin, Bildungsreferentin der außerschulischen politischen Jugendbildung, freie Autorin
    Schwerpunkte: Machtkritische, intersektionale Bildungsarbeit, Diversity, Ableismus, Feminismus, Rassismuskritik.

    Gemäß § 10 Absatz 1 Satz 3 des Berliner Bildungszeitgesetzes (BiZeitG) ist die Veranstaltung als Bildungszeitveranstaltung anerkannt.

  • Diskriminierung Ost | 14.10.2024

    Diskriminierung Ost ist eine Diskriminierungsform, bei der Menschen mit eigener, familiärer oder zugeschriebener DDR-Geschichte Diskriminierung erfahren – in etwa durch diskriminierende Sprache, Regelungen oder Wertvorstellungen. Im Workshop nehmen wir unterschiedliche Aspekte in den Blick, wie Diskriminierung Ost wirkt und fragen danach: Wie und wo in Gesellschaft und Alltag findet sie statt? Es wird einen Überblick und Austausch geben u.a. zu materieller Benachteiligung (Einkommen, Vermögen) und wie Menschen mit ostdeutscher Geschichte in gesellschaftlichen Feldern vertreten und sichtbar sind (z.B. in Verwaltung und Wissenschaft). Abwertungserfahrungen und Stereotypisierung, sowie der Umgang mit Wissens- und Geschichtsvermittlung in Bezug auf die DDR und ostdeutsche Bundesländer stellen weitere Schlaglichter dar, denen wir uns im Workshop zuwenden.
    Dabei beziehen wir uns auf die drei Ebenen Struktureller Diskriminierung (individuell, kulturell, institutionell), in denen Diskriminierung Ost erzeugt wird. Individuelle Perspektiven und aktuelle Diskurse werden hierbei einbezogen, sowie auch historische Bezüge hergestellt. Teil des Workshops ist es zudem, mögliche Handlungsoptionen anzudenken, wie Diskriminierung Ost entgegengewirkt und diese reduziert werden kann. Die Veranstaltung richtet sich an alle, die Diskriminierung Ost kennenlernen und sich für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft einsetzen möchten.

    14.10.2024 | 10:00-17:00 Uhr | alte Feuerwache | Anmeldung

    Trainer*innen:
    Aileen Bolling arbeitet in der Jugend- und Erwachsenenbildung, berät junge Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte und führt Workshops im Bereich Politischer Bildung durch. Ihre Schwerpunkte sind Beteiligung und diskriminierungskritische Bildungsarbeit. Sie studierte Politikwissenschaft und ist Social Justice und Diversity Trainerin.

    Lydia Krause arbeitet in der Jugend- und Erwachsenenbildung, unterrichtet Politik an einer Berufsfachschule und führt Workshops zu Politischer Bildung mit jungen Erwachsenen durch. Ihre Schwerpunkte liegen in der Vermittlung von DDR-Geschichte und in der Erstellung barrierearmer Bildungsformate zur DDR-Erinnerungskultur. Sie ist Historikerin und Sozialpsychologin.

    Gemäß § 10 Absatz 1 Satz 3 des Berliner Bildungszeitgesetzes (BiZeitG) ist die Veranstaltung als Bildungszeitveranstaltung anerkannt.

  • Audismus | 27.11.2024

    Audismus beschreibt die Diskriminierungsdimension, welche Taube Menschen auf struktureller, institutioneller und individueller Ebene benachteiligt und gesellschaftlich stark ausschließt. Hörende Menschen genießen dabei eine Vielzahl von Privilegien in allen Lebensbereichen.

    Dem Audismus liegt die weit verbreitete und tief verwurzelte Geisteshaltung des Phonozentrismus zugrunde — welche den Wert von Hören und Sprechen höherstellt und Taube Menschen als „defekt“ abwertet. Viele Hörende halten ein Leben ohne Hören und Sprechen für weniger lebenswert. Daraus ergibt sich automatisch eine Herabsetzung Tauben Lebens und der Gebärdensprachen.

    Das zeigt sich unter anderem an fehlender Gebärdensprachkompetenz Hörender, z. B. auch bei Lehrkräften an sogenannten Gehörlosenschulen.
    In dem Einführungsseminar wird es um den historischen Kontext des Audismus gehen. Anhand vieler praktischer Beispiele werden die Diskriminierungsmechanismen verdeutlicht und gemeinsam Handlungsstrategien zum Abbau dieser erarbeitet.

    Fokus und Kernfragen:

    • Warum sind deutschsprachige Texte/Schreiben/Artikel nicht barrierefrei für Taube Menschen?
    • Was wird unter einer selbstkritischen und sensibilisierten Haltung gegenüber Tauben Menschen und Gebärdensprache verstanden?
    • Wie kann ein sensibilisierter Umgang mit Sprache aussehen und welche alternativen Handlungsspielräume können genutzt werden, um Kommunikationsbarrieren abzubauen?
    • Was bedeutet Oralismus?

    27.11.2024 | 09:00-17:00 Uhr | ufa Fabrik | Anmeldung

    Trainer*in:
    Martin Vahemäe-Zierold (kein Pronomen) arbeitet seit August 2022 als Beauftrage*r für Queer, Diversity und Antidiskriminierung (QDA) im Bezirksamt Mitte. Martin hat einen Bachelorabschluss in sozialer Arbeit an der Alice Salomon Hochschule in Berlin mit dem Schwerpunkt Diversity Studies absolviert und ist freiberuflich als Gebärdensprachdozent*in tätig. Als Taube, Queere Person gibt Martin regelmäßig Workshops zu den Themen Audismus und sprachliche Diskriminierung (Linguizismus).

    Gemäß § 10 Absatz 1 Satz 3 des Berliner Bildungszeitgesetzes (BiZeitG) ist die Veranstaltung als Bildungszeitveranstaltung anerkannt.

  • Antisemitismus | 29.11.2024

    Antisemitismus ist in Deutschland mitnichten ein Problem längst vergangener Zeiten. Empirisch belegt ist, dass tradierte Vorurteile, stereotype Bilder und negative Gefühlswelten gegenüber Jüdinnen und Juden auch heute virulent und bis in die Mitte der Gesellschaft verbreitet sind.

    Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 erleben wir eine Welle des Antisemitismus, in der sein gewalttätiges und demokratiegefährdendes Potential in besonders erschreckendem Maße sichtbar wird. Melde- und Registerstellen, aber auch Polizei- und Sicherheitsbehörden verzeichneten einen sprunghaften Anstieg von antisemitischen Vorfällen und Straftaten. Jüdisches Leben in Deutschland und weltweit ist akuter Bedrohung ausgesetzt.

    Das Erlangen von Handlungssicherheit im Umgang mit Antisemitismus erfordert die eingehende Durchdringung des Gegenstands. Dazu gehört es, verschiedene Erscheinungsformen des Antisemitismus zu kennen und in der Praxis identifizieren zu können. Es gilt zu verstehen, was Menschen zu antisemitischen Haltungen und Handlungen motiviert, also die psychosozialen Funktionen des Ressentiments in den Blick zu nehmen. Und es ist wichtig, die Erfahrungen von Betroffenen ernst zu nehmen und sie vor antisemitischer Aggression zu schützen.

    Im Workshop geht es daher um folgende Themen:
    • In welchen Formen tritt uns Antisemitismus heute entgegen?
    • Welche Mechanismen und Funktionen liegen ihm zugrunde?
    • Wie erleben Jüdinnen und Juden den Antisemitismus und die Auswirkungen des Nahostkonflikts in Deutschland?
    • Wie kann ich im (beruflichen) Alltag auf antisemitische Vorfälle reagieren?

    29.11.2024 | 09:00-17:00 Uhr | Berliner Landeszentrale für politische Bildung | Anmeldung

    Trainer:
    Jan Harig von Bildung in Widerspruch

    Gemäß § 10 Absatz 1 Satz 3 des Berliner Bildungszeitgesetzes (BiZeitG) ist die Veranstaltung als Bildungszeitveranstaltung anerkannt.