„Ich setze mich für lesbische* Sichtbarkeit ein, weil es mir um Empowerment geht und Verbundenheit, darum, sich gegenseitig zu stärken, wertzuschätzen und zu unterstützen, darin, Diskriminierung und Gewalt die rote Karte zu zeigen, Lebenswünsche zu verwirklichen und sich gemeinsam für eigene und die Rechte der Verbündeten einzusetzen.“
Als feministische iranische Frauenaktivistin hat Saideh Saadat-Lendle sich 1990 als Lesbe* geoutet und ist damit in der iranischen Community auf viele Widerstände gestoßen. Seither setzte sie sich deutschlandweit und international für Empowerment und gegen mehrdimensionale Gewalt und Diskriminierung von Lesben* und ihren Verbündeten ein. Sie hat aus persönlichem Engagement und als Leiterin von LesMigraS unzählige Redebeiträge zum Thema Empowerment und intersektionale Diskriminierung von Lesben* und Queers gehalten, Gruppen, Workshops und Fortbildungen geleitet, Texte geschrieben bzw. Broschüren und Bücher zum Thema herausgegeben. Seit sie im Jahre 1999 LesMigraS gründete bis zum Ende ihrer Arbeit bei der Lesbenberatung Berlin Ende 2021, hat Saideh einer neuen Generation von Lesben* und Queers Raum gegeben, sich zu stärken, zu verbinden und damit für sich, füreinander, für ihre Communities und die Gesellschaft aktiv Verantwortung zu tragen.
Lebensweg: Saideh Saadat-Lendle wurde 1958 im Iran geboren und studierte Mathematik für Informatik sowie Chemie. Kurz vor dem Abschluss wurde sie aufgrund politischer Aktivitäten aus der Universität entlassen und zweimal inhaftiert. Nach fünf Jahren eines Lebens im Untergrund floh Saideh 1985 nach Deutschland, wo sie in Berlin kritische Psychologie studierte. Seitdem engagiert sie sich politisch in der iranischen Frauenbewegung im Exil und seit 1999 für Empowerment und gegen intersektionale Gewalt und Diskriminierung insbesondere von Frauen*, Lesben* und Queers mit Rassismuserfahrung.