Aufgrund der starken Ausbreitung der Blauzungenkrankheit vom Serotyp 3 gilt Deutschland seit Mitte August nicht mehr als amtlich frei von der Blauzungenkrankheit. Nun hat die Tierseuche auch Berlin erreicht. Betroffen ist ein kleiner Schafbestand im Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Zuvor war Berlin das einzige Bundesland, in dem das Virus in Tierbeständen noch nicht festgestellt worden ist.
Für die Blauzungenkrankheit empfänglich sind große und kleine Wiederkäuer, wie Rinder, Schafe und Ziegen, aber auch Alpakas und verschiedene Zootiere. Sie wird durch das Blauzungenvirus (Bluetonge-Virus – BTV) verursacht und über Mücken der Gattung Culicoides (Gnitzen), nicht jedoch direkt von Tier zu Tier, übertragen. Da das Wetter mild ist und Insekten weiterhin fliegen, sollten Halterinnen und –halter ihre Tiere gut beobachten.
Für den Menschen ist die BTV-3 nicht gefährlich. Auch Fleisch- oder Milchprodukte sind für den menschlichen Verzehr sicher.
Bei Auftreten unklarer Krankheitsanzeichen wird die Hinzuziehung eines Tierarztes dringend empfohlen. Für die Blauzungenkrankheit gilt in Deutschland die Anzeigepflicht bei der zuständigen Veterinärbehörde (Veterinär- und Lebensmittelaufsicht der Bezirksämter).
Eine Impfung gegen BTV-3 hilft, die klinischen Symptome, die insbesondere bei Schafen stark ausgeprägt sein können, zu unterdrücken und wird vom Friedrich-Loeffler-Institut und der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) dringend empfohlen.
Bei klinischen Anzeichen der Blauzungenkrankheit, Fragen zur Impfung oder einer geplanten Verbringung von empfänglichen Tieren können Halterinnen und –halter sich an Ihren Hoftierarzt oder an die Veterinär- und Lebensmittelaufsicht der Bezirksämter wenden.
Kontakte der Veterinär- und Lebensmittelaufsicht der Bezirke
Empfehlungen der StIKo Vet
Informationen des FLI zur Blauzungenkrankheit