Durch das Projekt proaktiv – Servicestelle für Betroffene von Straftaten können Betroffene schnelle und individuelle Hilfe erhalten. Nach einer erfolgreichen Pilotphase wurde das Projekt nun als Maßnahme zur Opferhilfe implementiert.
Das durch die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz geförderte Projekt proaktiv vermittelt Betroffenen von Straftaten eine individuell passende Unterstützungs- und Beratungsstelle. Das Projekt wird ermöglicht durch eine behördenübergreifende Kooperation zwischen der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz, der Senatsverwaltung für Inneres und Sport und der Polizei Berlin. Unter dem Motto „Hilfe bieten, statt Hilfe suchen“ konnten bisher mehr als 3.300 Betroffene Hilfe und Unterstützung erhalten.
Justizsenatorin Dr. Felor Badenberg betont: „Mit diesem deutschlandweit einmaligen Projekt gehen wir neue Schritte im Opferschutz. Wir bieten Betroffenen von Straftaten aktiv Unterstützungsangebote an. Ein innovativer Ansatz, der die Opferhilfe auf ein neues Niveau hebt. Wir machen damit deutlich: „Ihr seid nicht allein. Wir kümmern uns um euch. Kompetent und ohne Verwaltungshürden.“
Iris Spranger, Senatorin für Inneres und Sport, sagt: „Mit dem Projekt ‚proaktiv‘ setzen wir ein klares Zeichen: Berlin steht an der Seite der Betroffenen von Straftaten! Wir wollen mit allen Beteiligten sicherstellen, dass jede betroffene Person schnell und unkompliziert kompetente Unterstützung erhält. Unser Ziel ist es, das Vertrauen in die öffentliche Sicherheit und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft zu stärken.“
Polizeipräsidentin Dr. Barbara Slowik sagt: „Die „proaktiv-Servicestelle“ ist ein Leuchtturmprojekt in der Berliner Opferhilfe. Mit diesem Projekt legen wir gemeinsam die Weichen für einen proaktiven deliktsübergreifenden Opferschutz. Die Servicestelle nimmt eine entscheidende Schlüsselfunktion in der Weitervermittlung von Betroffenen von Straftaten an geeignete Hilfseinrichtungen ein. Dafür zu sorgen, dass Opfer von Straftaten frühzeitig über weitergehende Beratung und Versorgung durch Hilfseinrichtungen zur Bewältigung der Tatfolgen informiert werden, ist Aufgabe der Polizei. Mit der Einrichtung der „proaktiv-Servicestelle“ können wir an eine zentrale Stelle, unabhängig des Delikts und des notwendigen Hilfsangebots, direkt und unkompliziert vermitteln. Hierfür sorgen meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter frühzeitig bereits bei der Anzeigenaufnahme oder der Vernehmung.“
Eva Schumann, Geschäftsführung der Opferhilfe Berlin e.V., kommentiert: „Die Opferhilfe Berlin e.V. hat gemeinsam mit der Polizei und den Netzwerkpartner*innen den Opferschutz auf ein neues Level gebracht. Damit übernehmen wir als Gesellschaft endlich Verantwortung für die Menschen, die eine Straftat erleben mussten. „Wie toll, dass ich ernst genommen wurde“ und „Danke, dass Sie angerufen haben“ – diese positiven Rückmeldungen hören Berater*innen des Netzwerks proaktiv häufig, wenn sie Betroffene kontaktieren. Das zeigt, dass wir mit proaktiv einen Opferschutz geschaffen haben, der wirklich bei den Menschen ankommt.“
Betroffene von Straftaten werden im Rahmen des Projekts bei ihrer Anzeige von der Polizei gefragt, ob sie eine entsprechende Unterstützung möchten. Nach deren Einwilligung werden dann die Kontaktdaten mit Hilfe eines QR Codes an die Servicestelle von proaktiv weitergeleitet. Diese sucht aus dem Kooperationsnetzwerk eine individuell passende Hilfeeinrichtung für die betroffene Person aus. So kann die betroffene Person zeitnah vertrauliche und kostenfreie Informationen und Unterstützung erhalten.
Das Projekt wird zunächst bei den Direktionen 2, 4 und 5 der Berliner Polizei und einzelnen Dienststellen des Landeskriminalamtes umgesetzt. Im nächsten Schritt ist geplant, die noch verbleibenden beiden Direktionen 1 und 3 sowie die Internetwache mit einzubeziehen.
Mehr Informationen finden Sie auf der Website von proaktiv.