Nachdem am 16.07.2024 bei einem Habicht aus Reinickendorf das West-Nil-Virus amtlich festgestellt worden ist, sind nun auch Mitchell-Loris aus dem Tierpark Berlin betroffen. Im Zeitraum vom 14.07.2024 bis zum 29.07.2024 sind alle fünf Tiere der Haltung verstorben. Bei einem Lori wurde eine Infektion mit dem West-Nil-Virus bestätigt. Die Untersuchungsergebnisse der anderen vier Loris stehen noch aus. Die Proben werden derzeit im Nationalen Referenzlabor, dem Friedrich-Loeffler-Institut, sowie dem Landeslabor Berlin-Brandenburg bearbeitet.
Die Vögel waren bis zu ihrem Tod klinisch unauffällig. Im Rahmen der pathologischen Untersuchungen wurden in dem bisher einzigen positiven Fall mehrfache Hinweise auf das West-Nil-Virus gefunden. Hinweise auf das Usutu-Virus fanden sich nicht.
Die Loris bewohnten sowohl ein Innen- als auch ein Außengehege im Tierpark Berlin, wodurch sie potentiell den übertragenden Stechmücken der Gattungen Culex, Aedes und Ochlerotatus ausgesetzt waren. Zusätzlich kommt die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), die in Europa immer häufiger vorkommt, als möglicher Überträger in Frage. Die umliegenden Vogelpopulationen sind nach derzeitigem Stand nicht betroffen. Der Tierpark arbeitet eng mit dem Nationalen Referenzlabor zusammen.
Durch das Virus sind empfängliche Zoovögel, wie Greifvogelarten, grundsätzlich gefährdet, insbesondere da für Vögel derzeit kein zugelassener Impfstoff gegen das West-Nil-Virus erhältlich ist. Für die ebenfalls für das Virus empfänglichen Pferde stehen zugelassene Impfstoffe zur Verfügung. Eine Impfung wird ausdrücklich empfohlen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Friedrich-Loeffler-Instituts und dem Tierseuchen-Informationssystem TSIS.