In der vergangenen Woche wurde in Berlin bei zwei Habichten das West-Nil-Virus amtlich festgestellt. Die Tierkörper der Wildvögel wurden zuvor im Landeslabor Berlin-Brandenburg untersucht. Das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigte die Befunde am 26.07.2023.
In dieser Mückensaison ist es der erste Ausbruch des West-Nil-Virus in Berlin und der dritte in Deutschland.
In Berlin wurden seit 2018 jährlich Ausbrüche bei Vögeln registriert (2018 2, 2019 16, 2020 29, 2021 8, 2022 21). Es ist davon auszugehen, dass das Virus mittlerweile in ganz Berlin endemisch vorkommt.
Das West-Nil-Virus stammt ursprünglich aus Afrika und trat Ende August 2018 erstmals in Deutschland auf. Es wird von blutsaugenden Stechmücken übertragen. Hauptwirte sind Vögel, bei denen einzelne Arten besonders empfänglich sind. In selteneren Fällen kann auch eine Übertragung auf Pferde und Menschen (Fehlwirte) stattfinden, von wo aus das Virus jedoch in der Regel nicht weiterverbreitet wird.
Die Infektion mit dem West-Nil-Virus bleibt meist symptomlos. Bestimmte Vogelarten erkranken und verenden eher als andere. In einzelnen Fällen kann es auch bei Pferden und Menschen zu Krankheitssymptomen kommen, die einem grippalen Infekt ähneln. Manche Verläufe gehen mit einer Gehirnhautentzündung und entsprechenden neurologischen Symptomen einher.
Bei Pferden sind insbesondere die neurologischen Beeinträchtigungen häufig nicht mehr umkehrbar. Es stehen für Pferde zum Schutz vor dem West-Nil-Virus zugelassene Impfstoffe zur Verfügung.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Friedrich-Loeffler-Instituts und dem Tierseuchen-Informationssystem TSIS.