Das Schicksal der Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien hat auch die Gefangenen in der Jugendstrafanstalt Berlin (JSA) tief bewegt. Um die betroffenen Menschen zu unterstützen, haben die in der Jugendstrafanstalt untergebrachten Jugendlichen, Heranwachsenden und jungen Erwachsenen eine Spendenaktion in der Anstalt durchgeführt. Viele der einsitzenden Strafgefangenen haben Verwandte oder Freunde in den betroffenen Gebieten. Der Tenor: „Wir wollen helfen, die in Not sind.“ Als Ergebnis der Aktion kamen stolze 2.677 Euro zusammen, die jetzt auf das Konto „Aktion Deutschland Hilft“ überwiesen werden sollen, damit den Opfern und Familien im Erdbebengebiet schnell etwas Hilfe zukommt.
Zu der Spendenaktion erklärt der Leiter der Jugendstrafanstalt Berlin, Bill Borchert:
„Ein Großteil der Gefangenen verfügt nicht über hohe finanzielle Mittel. Viele von ihnen verdienen zwischen 11 Euro und 15 Euro am Tag. Da kann eine Spende durchaus schon mal eine spürbare Einschränkung im Haftalltag bedeuten. Von daher ist eine solche Spendenaktion auch ein ganz besonderer Ausdruck des Mitgefühls für die Menschen im Erdbebengebiet und ich freue mich, dass sich unsere Jugendlichen auf diese Weise mit den Überlebenden solidarisieren.“
Zum Hintergrund: In der Jugendstrafanstalt Berlin sind Jugendliche, Heranwachsende und junge Erwachsene zwischen dem 14. und maximal 27. Lebensjahr inhaftiert. Mit Stand der Belegungsstatistik vom 9. März 2023 waren im geschlossenen Vollzug der JSA 307 Gefangene inhaftiert. In der Regel werden zwischen 80-85 Prozent der Gefangenen in den Arbeitsbetrieben der JSA und bei freien Berufsbildungsträgern in Qualifizierung und Ausbildung sowie Schule beschäftigt. Allein in Schulmaßnahmen (Pflichtschule, (erweiterte) Berufsbildungsreife, Mittlerer Schulabschluss, Abiturvorbereitung) befinden sich aktuell knapp 70 Gefangene. Dem Freigang, also einer Beschäftigung außerhalb der Anstalt bei freien Arbeitgebern oder in Berufsbildungseinrichtungen gehen 8 Gefangene nach.