Lesung und Diskussion
6. Dezember 2018, 11:00 Uhr
Landgericht Moabit, Turmstraße 91, 10559 Berlin-Moabit, Saal 700
NS-Richter Hans-Joachim Rehse war beisitzender Richter am Volksgerichtshof. Er war die rechte Hand Roland Freislers, dem Präsidenten des Volksgerichtshofes. Rehse unterzeichnete 231 Todesurteile. Zunächst wurde er vom Landgericht Berlin zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil auf. Daraufhin sprach das Landgericht Berlin Rehse am 6. Dezember 1968 frei.
Der Autor Friedrich Christian Delius liest aus seinem Buch „Mein Jahr als Mörder“, in dem er eindrücklich die Wirkung des Freispruchs im Fall Rehse auf den Protagonisten und die Wirkung auf die Gesellschaft beschrieben hat.
Anschließend diskutiert Justizsenator Dr. Dirk Behrendt mit der Präsidentin des Landgerichts Berlin, Gabriele Nieradzik und Herrn Delius darüber, welche Bedeutung der Fall Rehse für den Rechtsstaat hat, wie es dazu kommen konnte, dass der Bundesgerichtshof die Verurteilung Rehses wieder aufhob und wie wir heute auf das Urteil blicken.
Um Anmeldung wird gebeten: pressestelle@senjustva.berlin.de