Im Jahr 2017 gab es in Berlin 167 dokumentierte Fälle, in welchen Sinti und Roma diskriminiert wurden. Dies geht aus dem heute vorgelegten Bericht des Vereins Amaro Foro hervor, der antiziganistisch motivierte Vorfälle in Berlin darstellt. Der Verein geht zudem von einer hohen Dunkelziffer aus. Darüber hinaus analysierte der Verein mehr als 100 Medienartikel. Das Ergebnis dieser Analyse: 51 dieser Artikel über Sinti und Roma waren diskriminierend.
Der Senator für Justiz, Antidiskriminierung und Verbraucherschutz,
Dr. Dirk Behrendt, erklärt hierzu:
„Nach wie vor sind Sinti und Roma die wohl am stärksten von Benachteiligung und Diskriminierung betroffene Minderheit in Europa. Auch in Berlin sind antiziganistisch motivierte Vorfälle verbreitet. Um gegen diese Diskriminierung wirksam vorzugehen, ist es von großer Bedeutung, antiziganistisch motivierte Vorfälle sichtbar zu machen. Die Dokumentation von Amaro Foro e.V. leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.“
Die 167 dokumentierten Fälle betrafen unter anderem den Kontakt mit Behörden im Zusammenhang mit Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch (61 Fälle). Aber auch im öffentlichen Raum (37 Fälle) und im Bereich Bildung (26 Fälle) kam es zu Diskriminierung. Die Dokumentation des Amaro Foro Vereins ist ein von der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung gefördertes Projekt. Der Bericht ist darauf ausgerichtet Licht in das Dunkelfeld antiziganistischer Diskriminierung in Berlin zu bringen.
Bei Rückfragen: Michael Reis, Stellv. Pressesprecher, Tel. 9013 3644