20 Jahre Berliner Inklusionspreis – Landesregierung zeichnete Berliner Unternehmen im Jubiläumsjahr aus
Pressemitteilung vom 09.12.2022
Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales teilt mit:
Die Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, Katja Kipping, und der Präsident des Landesamtes für Gesundheit und Soziales, Michael Thiel, haben vier vorbildliche Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber mit dem in Höhe von 10.000 Euro dotierten Landespreis ausgezeichnet: Drei Firmen wurden für die inklusive Beschäftigung gewürdigt und ein Unternehmen erhielt die Auszeichnung für die inklusive Ausbildung. Die festliche Preisverleihung fand am 9. Dezember im Max-Liebermann-Haus am Pariser Platz statt.
Die Gewinner des Berliner Inklusionspreises 2022 sind:
Kategorie „Inklusive Ausbildung“: Deutsche Welle (Standort Berlin)
Kategorie „Inklusive Beschäftigung“:
- Kleinunternehmen“: Avanta Textilproduktion & Handel GmbH
- Mittelständische Unternehmen“: Mittelspannungswerk Berlin der Siemens AG
- Großunternehmen“: Jobcenter Berlin Lichtenberg
Sieger in der Kategorie „Inklusive Ausbildung“ ist die Deutsche Welle (Standort Berlin).
Das unabhängige internationale Medienunternehmen informiert in 32 Sprachen Menschen weltweit und symbolisiert fairen Journalismus ohne Grenzen. Zahlreiche Inklusionsprogramme und Maßnahmen des Unternehmens fördern die berufliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung und ermöglichen Beschäftigten einen Perspektivwechsel für mehr gelebte Inklusion. Von 676 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Berlin haben 37 eine Schwerbehinderung. Das entspricht einer Beschäftigungsquote von 5,5 % – angestrebt wird eine Quote von 8 %. Die Deutsche Welle trägt eine besondere Verantwortung für die Ausbildung von Nachwuchskräften – mit und ohne Behinderungen. Gegenwärtig zählen 22 Auszubildende ohne Behinderung und zwei Auszubildende mit Behinderung zum Team des Medienunternehmens in Berlin. „Möge die Botschaft der Deutschen Welle, dass gut ausgebildete Fachkräfte Innovation, Wachstum und Beschäftigung sichern – und somit das größte Kapital Ihres Unternehmens sind,
über die Grenzen hinweg ertönen und viele Nachahmer weltweit finden!“, würdigte Senatorin Katja Kipping das Medienunternehmen bei der Preisübergabe.
Das Unternehmen Avanta Textilproduktion & Handel GmbH gewann in der Kategorie „Inklusive Beschäftigung – Kleinunternehmen“. Seit 2015 führen Ömer und Tugba Ayranci das auf Sonderanfertigungen von Arbeits- und Werbetextilien spezialisierte Familienunternehmen. Von fünf Beschäftigten der Firma haben zwei eine Schwerbehinderung. Und das, obwohl das Atelier aufgrund der Betriebsgröße nicht der gesetzlichen Pflicht unterliegen, schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Ein aus Afghanistan stammender Geflüchteter ist von Geburt an gehörlos und kann weder sprechen noch schreiben oder lesen. In Berlin erlernte er die Deutsche Gebärdensprache und bekam in der Stickerei Avanta die Chance, beruflich angelernt zu werden. Er ist in der Produktion tätig und erfüllt seine Aufgaben mit großer Sorgfalt und Zuverlässigkeit. „Ich habe großen Respekt vor Ihrem sozialen und bürgerlichem Engagement und danke Ihnen von Herzen dafür! Setzen Sie weiterhin Vertrauen in Menschen, die Chancen verdienen, um auf dem Berliner Arbeitsmarkt gleichberechtigt teilhaben zu können.“, lobte Senatorin Katja Kipping die Firmeninhaber.
Das Mittelspannungswerk Berlin der Siemens AG siegte in der Kategorie „Inklusive Beschäftigung – Mittelständische Unternehmen“. Seit 1917 prägt das Mittelspannungswerk entscheidend den Berliner Wirtschaftsstandort. Zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens tragen 329 Beschäftigte ohne Behinderung und 25 Beschäftigte mit Behinderung bei. Die Beschäftigungsquote in Höhe von 7 % liegt weit über den gesetzlichen Vorgaben. Besondere Anerkennung verdient die Kooperation des Mittelspannungswerks mit den Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Gegenwärtig zählt die Betriebsintegrierte Gruppe 12 Mitarbeitende und der Inklusionsgedanke ist im Bewusstsein der Siemens-Beschäftigten fest verankert. Sie haben gute Chancen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu erlangen. „Zu Ihrer Unternehmensstrategie gehört neben dem wirtschaftlichen Erfolg auch Menschen mit Einschränkungen berufliche Chancen zu bieten und dem Fachkräftemangel vorausschauend entgegenzuwirken.“, würdigte Senatorin Katja Kipping den Werkleiter, Jan Teichner.
Sieger in der Kategorie „Inklusive Beschäftigung – Großunternehmen“ ist das Jobcenter Berlin Lichtenberg. Die Behörde erbringt Dienstleistungen für 38.500 Leistungsberechtigte – aus 126 Nationen. Unter dem Motto „Wir leben Vielfalt und Inklusion“ setzt das Jobcenter verstärkt auf Aufklärung, Information und Bildung. Diese Unternehmensphilosophie teilen 521 Mitarbeitende des Jobcenters – 54 von ihnen haben eine Schwerbehinderung. Die Beschäftigungsquote des Jobcenters in Höhe von 10,4 % liegt weit über den gesetzlichen Vorgaben und ist beispielhaft für andere Unternehmen. „Geben Sie Ihre wertvolle Expertise an Unternehmen weiter, die ihre Türen für den Einzug der Inklusion bereit sind zu öffnen!“, appellierte Senatorin Kipping an den Behördenleiter, Lutz Neumann, bei der Preisübergabe.
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