Die Preisverleihung 2023

Gruppenbild der Preisträgerinnen und Preisträger 2023

Am 12. Mai wurden Lia von Blarer und Valeria Stoll (Projekt Hurry up and wait), Robert Schwärecke, Annemarie Gerlach, Francesca Bratta und Yannik Lemcke (Deutsch-Niederländisches Tanzprojekt BeVoice) und Franziska Benthin und Melanie Wollert (FamilienMut e.V.) mit dem Europapreis „Blauer Bär“ 2023 ausgezeichnet.

Die Ehrung erfolgte durch den Staatssekretär für Bundes- und Europaangelegenheiten und Internationales der Senatskanzlei, Florian Hauer, und den Vertreter der Europäischen Kommission in Deutschland, Dr. Jörg Wojahn, im Großen Theatersaal der ufaFabrik.

Mit dem Preis werden seit dem Jahr 2015 Einzelpersonen und Personengruppen ausgezeichnet, die mit ihrem beispielhaften, freiwilligen Engagement zur Stärkung des Europagedankens und der Vermittlung der europäischen Werte beitragen. Im Jahr 2023 lagen 10 Nominierungen vor.

Zu den Preisträgerinnen und Preisträgern:

Lia von Blarer und Valerie Stoll (Hurry up and wait)
Während ihrer Filmaufnahmen in Ungarn zur Serie “Eldorado KaDeWe – Jetzt ist unsere Zeit”, die das queere Leben der Berliner Subkultur um 1920 thematisiert, wurde die queere deutsche Fiktion mit der queeren ungarischen Realität konfrontiert. Auslöser war das während der Aufnahmen verabschiedete ungarische Gesetz zum Verbot der Darstellung homosexueller Liebe. Mit ihrem Buchprojekt „Hurry up and wait“, setzten Lia von Blarer und Valerie Stoll dem politischen Zustand eine künstlerische und aktivistische Stimme entgegen und gaben Menschen aus der ungarischen queeren Community in Form von Gedichten, Kurzgeschichten sowie politischen Reden die Möglichkeit, ihren Alltag darzustellen und ihre Versuche, Freiheiten und Handlungsspielräume zurückzugewinnen, die ihnen durch die aktuelle Regierung genommen wurden. Der Erlös des Buches wird an Budapest Pride gespendet.

Robert Schwärecke, Annemarie Gerlach, Francesca Bratta und Yannik Lemcke (Deutsch-Niederländisches Tanzprojekt BeVoice)
BeVoice ist eine deutsch-niederländische Erfolgsgeschichte voller Musik, Tanz und begeisterter junger Leute. Die Idee: 100 Schülerinnen und Schüler aus dem Süden Neuköllns treffen auf 20 Gleichaltrige aus den Niederlanden. In einer Projektwoche lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur sich kennen, sondern auch alles, was zu einer professionellen Bühnenperformance gehört. Das Besondere: Die jungen niederländischen Gäste kommen von speziellen Tanz- und Musikschulen, an denen sie zu internationalen Profis ausgebildet werden. Gemeinsam mit den zumeist noch unerfahrenen Berliner Jugendlichen lernen sie gemeinsam über sich hinauszuwachsen. In nur einer Woche wird eine komplette Musiktheater-Performance entwickelt. Dabei werden sie von professionellen Tanz- und Gesangsdozenten begleitet. Das Thema der Vorstellung kommt aus einem der MINT-Fächer: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft oder Technik. Die Jugendlichen selbst schreiben Texte und Musik und bringen alles auf die Bühne. Während der Projektwoche wohnen die jungen Gäste in Berliner Gastfamilien. Die Idee wird bereits auf andere Bezirke ausgeweitet.

Franziska Benthin und Melanie Wollert (FamilienMut e.V.)
Weißt du vielleicht? Kannst du vielleicht? Hast du vielleicht? Fragen wie diese und viele mehr kamen nach dem 24. Februar 2022, ein Tag an dem das Europa das wir kennen nicht mehr so war, bei Frau Benthin und Frau Wollert an und lösten in kürzester Zeit eine Hilfswelle aus, die bis heute ununterbrochen anhält. Mit einer ehrenamtlichen Helfergruppe von bis zu 130 Personen am Tag und oft in 24-Stundenschichten haben Franziska Benthin und Melanie Wollert mit ihrem gegründeten Verein FamilienMut e.V. den ukrainischen Geflüchteten, ob am Hauptbahnhof, beim ZOB, am Ostbahnhof oder direkt beim LAF Berlin, haptische und praktische Hilfen gegeben und vermittelt und dies bis heute aufrechterhalten. Der tiefe Wunsch, schnell und unbürokratisch helfen zu wollen mobilisierte Bekannte, Freunde und Familien und machte es möglich, dass bis heute für mehr als 23.000 Menschen Unterstützung und Hilfe ermöglicht werden konnte.

Impressionen der Preisverleihung

Weitere Bilder stehen noch zur Verfügng. Bei Bedarf nehmen bitte bei kontakt@europa.berlin.de melden.

  • Die Preisbären 2023

    Die Preisfiguren

  • Sticker Blauer Bär

    Bärensticker zum Mitnehmen

  • Die Preisträgerinnen Lia von Blarer und Valerie Stoll

    Die Preisträgerinnen Lia von Blarer und Valerie Stoll

  • Die Preisträger vom Projekt BeVoice, Robert Schwärecke, Annemarie Gerlach, Francesca Bratta und Yannik Lemcke

    Die Preisträger vom Projekt BeVoice, Robert Schwärecke, Annemarie Gerlach, Francesca Bratta und Yannik Lemcke

  • Die Preisträgerinnen Franziska Benthin und Melanie Wollert

    Die Preisträgerinnen Franziska Benthin und Melanie Wollert

  • Gruppenbild der Preisträgerinnen und Preisträger 2023

    Gruppenbild der Preisträgerinnen und Preisträger 2023

  • Nominierte Gaël Boudjema, Erik Haase, André Pitié, Lucas Demurs und Thomas Petit (Bleublancrose e.V.)

    Nominierte Gaël Boudjema, Erik Haase, André Pitié, Lucas Demurs und Thomas Petit (Bleublancrose e.V.)

  • Nominierte Oleksandra Bienert

    Nominierte Oleksandra Bienert

  • Nominierte Elisa Maillet, Lucas Matray, Jade Samson-Kermarrec und Vincent Simon, Theater im Nu e.V.

    Nominierte Elisa Maillet, Lucas Matray, Jade Samson-Kermarrec und Vincent Simon, Theater im Nu e.V.

  • Nominierter Bonger Voges

    Nominierter Bonger Voges

  • Nominierte Sabine Werth, Vorsitzende der Berliner Tafel e.V.

    Nominierte Sabine Werth, Vorsitzende der Berliner Tafel e.V.

  • Nominierte Deborah Jautzke, stellv. für das Regattateam des Landesruderverbands Berlin e.V.

    Nominierte Deborah Jautzke, stellv. für das Regattateam des Landesruderverbands Berlin e.V.

  • Gruppenbild aller Nominierten 2023

    Gruppenbild aller Nominierten 2023

Im Jahr 2023 waren darüber hinaus nominiert:

  • Sabine Werth
    Als Mitglied der Initiativgruppe Berliner Frauen begann Frau Werth ab 1993 Lebensmittel für Obdachlose einzusammeln und gründete im selben Jahr mit der „Berliner Tafel e.V.“ die erste Tafel Deutschlands. Seit 1993 arbeitet Sabine Werth ehrenamtlich als Vorstandsvorsitzende bei der Berliner Tafel und legte mit deren Gründung den Grundstein für eine stark ansteigende Anzahl von Tafeln in Deutschland und anderen europäischen Staaten (Tschechien, Österreich und Schweiz).
  • Deborah Jautzke
    Anerkennung für das Engagement rund um das Projekt Internationale Langstrecken-Ruderregatta „Quer durch Berlin“ mit europäischen Partnern
  • Bonger Voges
    Anerkennung für das Engagement rund um die Stadtinstallation “Pfad der Visonäre- Zeichen für Europa”
  • Elisa Maillet, Lucas Matray, Jade Samson-Kermarrec und Vincent Simon
    Der Verein Theater im Nu setzt sich seit 2018 für ein dynamisches, zugängliches und mehrsprachiges Theater im Einklang mit den Werten der Europäischen Union ein. Der Verein hat sich in diesem Jahr besonders ausgezeichnet, indem er die erste Ausgabe des deutsch-französischen Theaterfestivals “Le Lampenfieber” produziert hat. Das Festival hat sich dabei zum Ziel gesetzt, sowohl aufstrebenden Schauspieler:innen internationale Sichtbarkeit und neue Möglichkeiten zu bieten als auch ein repräsentatives Theater für die Vielfalt der Gesellschaft zu schaffen. Le Lampenfieber ist auch ein deutsch-französischer Begegnungsraum, der den Dialog zwischen Künstler:innen und Publikum fördert.
  • Oleksandra Bienert
    Oleksandra Bienert ist eine in der Ukraine geborene und in Berlin lebende Forscherin und Aktivistin. Sie studierte Europäische Ethnologie und Public History und ist Communityund Menschenrechtsaktivistin in Berlin. Oleksandra hat Initiativen wie den “Ukrainischen Kinoklub Berlin”, “PRAVO. Berlin Group for Human Rights in Ukraine”, “Euromaidan Wache Berlin” (u.a.) mitbegründet und koordiniert.
  • Gaël Boudjema, Erik Haase, André Pitié, Lucas Demurs und Thomas Petit
    Bleublancrose e.V. ist ein queerer deutsch-französischer Verein in Berlin. Seit 2004 bieten sie Raum für den Austausch von Interessenten aus Deutschland, Frankreich und anderswo. Zu den Aktivitäten zählen deutsch-französische Stammtische, Lesungen, Ausflüge und Diskussionen zu aktuellen politisch-gesellschaftlichen Debatten mit queerem Bezug.
    Der Verein fördert den deutsch-französischen Austausch und setzt sich insbesondere für ein freundschaftliches Miteinander von deutschen und französischen Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgendern ein.
  • Cécile Calla
    Cécile Calla und Barbara Peveling begegnen sich mit ihren Stimmen und Narrativen vor der Vielfalt deutsch- und französischsprachiger Autorinnen, um sich über Mythen und Tabus unserer Körper zu unterhalten, nicht nur weiblich, sondern in einem transnationalen Kontext und aus einer feministischen Perspektive (Dt.-Frz. Podcast Medusa spricht)