Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler ohne Abschluss (ohne Berufsbildungsreife) konnte im vergangenen Schuljahr mit 8,0 Prozent auf den niedrigsten Wert seit vier Jahren gesenkt werden. Im Vorjahr lag die Quote noch bei 8,6 Prozent. Der Rückgang ist angesichts der schwieriger gewordenen Rahmenbedingungen umso bemerkenswerter: Denn die Zahl der sonderpädagogisch zu integrierenden Kinder ist in den vergangenen Jahren ebenso gewachsen wie die Anzahl der Schülerinnen und Schülern in Willkommensklassen (zumeist Geflüchtete).
Bildungssenatorin Sandra Scheeres: „Die Absenkung dieser Quote ist im 10. Jahr der Schulstrukturreform ein gutes Signal. Aber natürlich können wir uns damit nicht zufrieden geben. Jeder Jugendliche, der die Schule abbricht, ist einer zu viel. Wir werden weiter an der Unterrichtsqualität arbeiten und die Notwendigkeit der individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern betonen. Wir werden auch gemeinsam mit den Bezirken gezielt gegen Schuldistanz vorgehen.“
Für die erneute Erfassung wurde auch der wahrscheinliche Verbleib der Schulabgängerinnen und -abgänger ohne Berufsbildungsreife abgefragt. Schulleiterinnen und Schulleiter gaben an, dass die Hälfte dieser Jugendlichen den direkten Übergang in die beruflichen Schulen beabsichtige. Das heißt: Sie gehen dem Bildungssystem nicht wirklich verloren.
Die beschriebene Statistik erfasst alle Schülerinnen und Schüler, die öffentliche allgemein bildende Schulen besuchten (ohne öffentliche Förderschulen) und die die Nachprüfungen bestanden haben. Es sind frischere Daten als jene der Kultusministerkonferenz (KMK), die sich stets auf das vorvergangene Schuljahr beziehen.