Heute trafen sich die jeweils vier Sieger/-innen der Altersgruppe I (Klasse 8-10) und II (Klasse 10-13) des Berliner Landeswettbewerbs „Jugend debattiert“ zu den Finaldebatten im Berliner Abgeordnetenhaus unter Schirmherrschaft des Präsidenten des Abgeordnetenhauses Ralf Wieland.
Der Wettbewerb „Jugend debattiert“ wurde 2002 durch den Bundespräsidenten Rau ins Leben gerufen, steht seit dem unter der Schirmherrschaft des jeweiligen Präsidenten und ist ein fester Bestandteil des Berliner Schullebens. Die Anzahl der beteiligten Schulen in Berlin wächst weiter, ist in diesem Jahr auf 35 angestiegen und integriert seit dem letzten Schuljahr schrittweise auch die Berliner Willkommensklassen.
Projektvereinbarungen zwischen Stiftungen (Gemeinnützige Hertie Stiftung, Stiftung Mercator, Heinz Nixdorf Stiftung sowie Robert-Bosch-Stiftung) und den Ländern sicherten den Wettbewerb organisatorisch und finanziell ab. Seit 2012 übernehmen die Länder die Projektumsetzung auf den Ebenen Schule, Region und Land zunehmend eigenverantwortlich.
Die Berliner Schulen sind in fünf Regionalverbünden organisiert, die ihre Sieger/-innen in Verbundwettbewerben ermitteln, denen Schulwettbewerbe vorausgehen. Die Regionalsieger/-innen erhalten als Preis ein Rhetorikseminar und vier Teilnehmer/-innen aus zwei Altersstufen haben sich in Qualifikationsdebatten für das Finale durchgesetzt. Dabei helfen klare Regeln. Pro Debatte treffen vier Debattierende aufeinander: zwei in der Pro- und zwei in der Kontraposition. Nach Einführungsreden treten die Redner/-innen in einen Schlagabtausch, der in eine Schlussrunde mündet. 24 Minuten stehen für eine Debatte zur Verfügung. Die Redner*innen werden nach Sachkenntnis, Ausdrucksfähigkeit, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft bewertet. Die Themen sind den Schüler/-innen zwei Wochen vorher bekannt. Die Positionen in den Debatten werden am Tag des Wettbewerbs bekanntgegeben.
In der Altersgruppe I wurde das Thema, ob zum Eurovision Contest auch Beiträge mit politischem Inhalt zugelassen werden sollen, debattiert.
Platz 1: Helen Schroeder, Beethoven-Gymnasium
Platz 2: Florentine Richter, Manfred-von-Ardenne-Gymnasium
Platz 3: Hanna Buelte, Europäisches Gymnasium Bertha von Suttner
Platz 4: Pauline Malkowski, Rosa-Luxemburg-Gymnasium
Sollen in Großstädten als Neuwagen nur noch Elektroautos zugelassen werden? Das war das Thema in der Altersgruppe II.
Platz 1: Manyedi Lieck, Ev. Gymnasium zum Grauen Kloster
Platz 2: Konrad Rohr, Schadow-Gymnasium
Platz 3: Anne Wöhner, Carl-von-Ossietzky-Gymnasium
Platz 4: Marie Eloundou, Europäisches Gymnasium Bertha von Suttner
Die jeweils Erst- und Zweitplatzierten beider Altersgruppen haben sich für den Bundeswettbewerb am 17. Juni in Berlin qualifiziert.
Eine besonders hohe Verantwortung übernehmen in diesem hochkarätigen Wettbewerb die Juroren. Zu ihnen gehörte natürlich Ralf Wieland, der Präsident des Abgeordnetenhauses, der in seinem Grußwort unter anderem hervorhob „Kompetenzen wie Zuhören, Gesprächspartner achten, die kritische Bewertung von Sachverhalten und Sachkenntnissen seien gerade im postfaktischen Zeitalter unverzichtbar“. Sigrid Klebba, Staatssekretärin für Jugend der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie gehörte zur Jury, ebenso wie Haiko Carrels, Soziologe und Rhetoriktrainer, Ferdinand Jentsch, Berliner Lehrer/-innentrainer bei „Jugend debattiert“ und die Alumni Helena Mühlmeyer, Felix Köcher und Nella Sayatz. Die Moderatorin Teresa Sickert führte durch die Veranstaltung. Ein besonderer Dank gilt dem neuen Medienpartner Alex TV, der das Landesfinale begleitete und die Live-Übertragung absicherte.