Zehn Schulen aus acht Bundesländern – davon zwei aus Berlin – sind auf der DIDACTA in Stuttgart für ihre europäischen Internetprojekte mit dem Deutschen eTwinning-Preis ausgezeichnet worden. Gemeinsam ist den Projekten die hohe Qualität, die intensive Zusammenarbeit der Schülerinnen und Schüler mit Partnerklassen in Europa sowie der kreative Einsatz digitaler Medien. Bei den Kooperationsprojekten fällt auf, dass sich eine Reihe von ihnen mit dem Thema „Migration und Integration“ befasst hat oder mit den Werten für ein friedliches Miteinander in Europa.
Bildungssenatorin Sandra Scheeres: „Ich gratuliere zu diesem hervorragenden Ergebnis und freue mich für die Berliner Schulen, die durch die Arbeit an den vielfältigen Projekten einen beeindruckenden Beitrag für die gegenseitige Wertschätzung in Europa geleistet und damit Neugier, Offenheit und Toleranz gefördert haben.“
Schülerinnen und Schüler des Gabriele-von-Bülow-Gymnasiums (Reinickendorf) untersuchten im Projekt „The colorful face of Europe“ mit den Partnerklassen die Migrationsgeschichte ihres Landes und setzten diese in Beziehung zur eigenen Familiengeschichte. Sie haben ihre Erkenntnisse in einer interaktiven „Migrationskarte“ zusammen getragen. Dabei stellten die 14- bis 16-Jährigen fest, dass Zuwanderung ein selbstverständlicher Bestandteil europäischer Identität ist. Diese Projektarbeit wurde durch die Jury mit dem 1. Platz und 2.000 € ausgezeichnet.
Die Herman-Nohl-Schule (Neukölln) arbeitet in ihrem Projekt „Meine bunte Stadt“ fächerübergreifend. Die Grundschulkinder aus insgesamt acht europäischen Ländern haben ihre Heimatstadt erkundet und den jeweiligen Partnerklassen vorgestellt. Zum Abschluss haben alle Gruppen einen eigenen Rap-Song geschrieben und auf der Projektseite präsentiert. Durch den interkulturellen Austausch förderte das Projekt Offenheit, Neugier und Toleranz. Die Jury zeichnete dieses Projekt mit dem 3. Platz in der Altersgruppe der 4- bis 11-Jährigen aus und überreichte der Schule ein Preisgeld von 1.000 €.
eTwinning ist Teil des EU-Programms Erasmus+ und unterstützt die Zusammenarbeit von Schulen in Europa über das Internet. Europaweit sind derzeit fast 175.000 Schulen bei eTwinning angemeldet. Mithilfe der geschützten eTwinning-Plattform tauschen sich Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte zu selbstgewählten Themen aus. Die Schulen finden mit eTwinning unkompliziert Partnerschulen für gemeinsame Lernaktivitäten. Für den fachlichen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen eröffnet eTwinning vielfältige Möglichkeiten. Mit einem umfangreichen Fortbildungsangebot, das Seminare im In- und Ausland sowie Onlinekurse umfasst, unterstützt eTwinning interessierte Kolleginnen und Kollegen auf dem Weg zu einer medienpädagogisch und europäisch ausgerichteten Schule. In Berlin ist eTwinning ein Leitprojekt des „eEducation Berlin Masterplans“. eTwinning fördert aber nicht nur das kollaborative Lernen im Unterricht, es unterstützt auch die Entwicklung von Medienkompetenz und lässt die Schülerinnen und Schüler bei ihrer täglichen Arbeit mit den europäischen Partnern die Vielfalt in Europa als Bereicherung erleben. Die Nationale Koordinierungsstelle für eTwinning in Deutschland ist beim Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz angesiedelt.