Am heutigen Mittwoch fand das Richtfest für den Neubau einer modularen Grundschule mit Sporthalle und Außenanlagen der Berliner Schulbauoffensive (BSO II) statt. Die Grundschule wird in Amtshilfe für den Bezirk Mitte von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen geplant und errichtet.
Umgesetzt wird hier das schulpädagogische Konzept der Compartmentschule; die Stammklassen- und Teilungsräume sind um ein Forum gruppiert und ermöglichen vielfältige Lehr- und Lernsituationen.
Grundlage für die Ausführung bildet der Entwurf des Architekturbüros Bruno Fioretti Marquez GmbH aus Berlin. Das Büro ging Ende 2018 als erster Preisträger aus einem Realisierungswettbewerb für den Neubau von mehreren 4-zügigen modularen Grundschulen mit Sporthallen hervor.
Vorgaben für Planung und Bau der neuen Schule sind die „Standards für den Neubau von Schulen“ des Landes Berlin. Auf der Grundlage des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen des Bundes (BNB) erfolgt eine Zertifizierung mit der Qualitätsstufe „Silber“. In diesem Kontext findet ein zeitgemäßer Energiestandard ebenso Anwendung wie ein Regenwassermanagement, eine extensive Dachbegrünung, Photovoltaikanlagen sowie ein Recyclingkonzept.
Die neue 4-zügige Schule am Standort Reinickendorfer Straße ist für 576 Schülerinnen und Schüler geplant. Sie entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Gesundheitsamtes Wedding. Unmittelbarer Nachbar der Schule ist das Schul-Umwelt-Zentrum. In Kooperation mit diesem erfolgt zukünftig die Schulgartennutzung auf dem Gelände des Schul-Umwelt-Zentrums.
Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen Christian Gaebler: „Moderne Bildung braucht moderne Räume. Diese schaffen wir hier in Mitte mit einer 4-zügigen Grundschule mit Sporthalle, für die wir heute Richtfest feiern. An diesem Standort werden 576 Schülerinnen und Schüler unter guten Bedingungen lernen und auch sporttreiben können. Wir errichten diese Grundschule als Typenbau. Das ermöglicht eine Verkürzung der Planungs- und Bauabläufe. Schnell sein. Und gut sein. Das ist unser Motto. Ich danke allen am Bau Beteiligten und freue mich auf die zügige Fertigstellung und Eröffnung.“
Staatssekretär für Schulbau und Digitalisierung Dr. Torsten Kühne: „Berlin baut neue Schulen in Rekordzeit, um dringend benötigte Schulplätze zu schaffen. Hier in Mitte profitieren die Schülerinnen und Schüler sowie das gesamte Schulpersonal der Anna-Lindh-Schule schon im nächsten Schuljahr von der modernen Compartmentschule mit 576 neuen Schulplätzen. Die neue 4-zügige Schule umfasst helle und freundliche Lernlandschaften. Sie ist barrierefrei erschlossen und damit für die inklusive Bildung sowie den Ganztag bestens geeignet. Das Gebäude wird nach dem Raumkonzept der Berliner Lern- und Teamhäuser und gemäß dem Compartmentprinzip errichtet. Das bedeutet: Mehrere kleine Schule in einer großen Schule. Damit ermöglichen wir Unterricht auf der Höhe der Zeit für unsere Kinder hier im Bezirk und in ganz Berlin. Die Berliner Schulbauoffensive überzeugt mit Schnelligkeit und Qualität!“
Bezirksstadtrat für Soziales und Bürgerdienste Carsten Spallek: „Vor fünf Jahren mussten wir vom baufälligen Haus der Gesundheit Abschied nehmen. Als zuständiger Stadtrat saß ich damals pressewirksam in einem Bagger. Heute feiern wir das Richtfest für eine neue Schule – ich kann mir keine bessere Nutzung an diesem Ort vorstellen und danke allen, die das in so kurzer Zeit möglich gemacht haben!“
Im barrierefreien Schulgebäude sind die allgemeinen Unterrichtsräume in allen Geschossen in Compartments angeordnet. Im Erdgeschoss sind außerdem eine Mensa und ein Mehrzweckraum verortet, darüber befinden sich in den drei Obergeschossen Fachräume, der Verwaltungsbereich und eine Bibliothek. Die Gebäudetechnik im 3. Obergeschoss wird von einem Sichtschutz umgeben. Die Dachflächen sind extensiv begrünt und mit einer PV-Anlage bestückt.
Die ebenfalls barrierefreie Sporthalle, die außerschulisch auch durch Vereine genutzt werden kann, besteht aus sechs Hallenteilen, einer Zuschauergalerie jeweils im 1. und 3. OG sowie einem Foyer im Erdgeschoss.
Der modulare Aufbau von Schulgebäude und Sporthalle ermöglicht dem Generalunternehmer Klebl GmbH aus Neumarkt in der Oberpfalz, der nach einem europaweiten, offenen Vergabeverfahren im Februar 2021 einen Rahmenvertrag für bis zu 12 Schulstandorte erhielt, den Einsatz eines hohen Anteils von gleichen vorgefertigten Bauteilen wie z.B. Wand- und Deckenelementen, Stützen und Treppenelementen, die maßgeblich zu einer kurzen Bauzeit beitragen.
Der hohe Vorfertigungsgrad und die modulare Bauweise ermöglichen eine zügige, wirtschaftliche und nachhaltige Realisierung. Die Gesamtkosten für die neue Schule mit Sporthalle und Außenanlagen werden sich an diesem Standort auf ca. 75 Millionen Euro belaufen.