Nach den sommerlichen Ausschreitungen in Berliner Freibädern implementierten die Senatsverwaltung für Inneres und Sport, der Landessportbund, die Berliner Bäder-Betriebe und die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie präventive Angebote sportorientierter Jugendsozialarbeit in Freibädern. Seit dem 18. August wird dieses Programm im Prinzenbad angeboten. Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie und Falko Liecke, Staatssekretär für Jugend und Familie machten sich heute ein Bild und zogen im Gespräch mit den Verantwortlichen und Jugendlichen ein erstes Fazit.
Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie: „Mir ist der präventive Ansatz nach den Gewaltvorkommnissen in den Freibädern besonders wichtig. Wir wollen keinen Krawall und kein Remmidemmi in den Freibädern; lieber einmal ein Foul beim gemeinsamen Spiel statt Ärger mit der Polizei. Dazu wurde schnell und unmittelbar ein kostenfreies Sport- und Pädagogikangebot in die Freibäder gebracht, um jungen Menschen ein Beschäftigungsangebot zu machen, das Spaß und Alternativen zu Frust und Langeweile bietet. Wie wir im Prinzenbad sehen, funktioniert das gut. Das Angebot wird angenommen und trägt zu einer deutlichen Entspannung bei. Wichtig ist, dass niemand im Freibad Sorge um seine Sicherheit haben muss und alle miteinander eine angenehme Zeit dort verbringen. Ein Besuch im Freibad muss wieder Spaß machen. Für das Gelingen danke ich allen Beteiligten.“
Dr. Johannes Kleinsorg, Vorstandsvorsitzender der Berliner Bäder-Betriebe: „Wir freuen uns über das Pilotprojekt im Sommerbad Kreuzberg. Sport schafft Zusammenhalt und hilft bei der Integration. Beides ist wichtig zur Prävention von Eskalationen im Freibad. Das Angebot hilft jungen Menschen, sich auszupowern und schafft außerdem einen Mehrwert für den Besuch im Freibad.“
Thomas Härtel, Präsident des Landessportbunds Berlin e.V.: „Dieses Pilotprojekt im Berliner Prinzenbad unterstreicht eindrucksvoll die Kraft des Sports in unserer Gesellschaft. Sport hat einzigartige Fähigkeit, Menschen zu verbinden, Barrieren zu überwinden und den sozialen Zusammenhalt zu fördern und zu stärken. In einer Zeit, in der viele gesellschaftliche Herausforderungen bestehen, kann Sport als Brücke dienen, die Gemein-schaften zusammenbringt und einen positiven Wandel fördert.”
Christian Krull, Vorsitzender der Sportjugend Berlin: “Die sportorientierte Jugendsozialarbeit ist ein essentielles Instrument, um jungen Menschen nicht nur sportliche Fähigkeiten, sondern auch soziale und interpersonelle Kompetenzen zu vermitteln. Dieses Pilotprojekt im Prinzenbad ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie wir durch gezielte Sozialarbeit und die Begeisterung für den Sport einen Raum schaffen können, in dem sich unsere Jugend entfalten kann und Spaß hat. Jedes Kind und jeder Jugendliche, der durch dieses Projekt erreicht wird, ist ein Schritt in Richtung einer starken Gemeinschaft.”
Anknüpfend an bisherige Maßnahmen der Gewaltprävention in den Sommerbädern betreuen Übungsleiterinnen und Übungsleiter verschiedene sportliche Angebote, die während des regulären Betriebs stattfinden. Die gemeinnützige Gesellschaft für sportorientierte Jugendsozialarbeit, eine Initiative der Sportjugend Berlin, setzt dieses Pilotprojekt im Sommerbad in Kreuzberg personell um. Insbesondere Kinder und Jugendliche können sich bei kostenfreien Angeboten in den Sportarten Streetball, Fußball, Beachvolleyball und Tischtennis austoben. Eigens dafür werden auf dem Gelände des Sommerbades mobile Sportflächen errichtet. Die Angebote finden täglich bis zum Ende der Sommersaison von 14 – 19 Uhr statt. Das Projekt im Prinzenbad wird mit 10.000 Euro im Rahmen der Jugendsozialarbeit finanziert.