Nach dem Jugendgewaltgipfel verstärkt die Senatsverwaltung Bildung, Jugend und Familie u.a. die Angebote der Jugendberufshilfe. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auch auf die beruflichen Perspektiven unbegleiteter, minderjähriger Geflüchteter. Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie und Falko Liecke, Staatssekretär für Jugend und Familie machten sich heute ein Bild vom erfolgreichen Projekt „Karussell-Lernwerkstätten“ und kamen mit unbegleiteten, minderjährigen Geflüchteten aus der Ukraine, dem Iran, dem Libanon und aus Ghana ins Gespräch.
Bereits am 1. Juni 2023 startete das Projekt in Kreuzberg. In sechswöchigen Workshop-Zyklen durchlaufen unbegleitete, minderjährige Geflüchtete verschiedene handwerkliche Stationen, erhalten dabei Deutsch- und Kommunikationstrainings und lernen bei Exkursionen und Erlebnistagen die Stadt- und Jugendkultur Berlins kennen als wichtigen Schritt zur Integration. Ziel dabei sind berufliche Orientierung, der Aufbau eines sozialen Netzwerkes und einer Tagesstruktur. Angeleitet und begleitet werden sie dabei von sozialpädagogischen Fachkräften sowie von Künstlerinnen und Künstlern.
Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie: „Perspektiven durch Integrationsangebote für unbegleitete, minderjährige Geflüchtete zu schaffen, ist ein großes Anliegen der Jugendverwaltung. Gerade zuletzt sehen wir aufgrund der bundesweit steigenden Zahlen einen stetig wachsenden Bedarf in diesem Bereich. Umso wichtiger ist es, mit Projekten wie den Karussell-Lernwerkstätten Angebote der Jugendberufshilfe zu verstärken und Übergänge in Sozialstrukturen und den Arbeitsmarkt zu begleiten. Die Erfolgsgeschichten der minderjährigen Geflüchteten aus den Angeboten der Karussell-Lernwerkstätten beeindrucken mich in dieser Hinsicht sehr.“
Osman (17 Jahre, aus Ghana) Absolvent des Berufsorientierungsjahres: „Das Berufsorientierungsjahr in den Werkstätten hat mir Zuversicht gegeben und einen Sinn, morgens aufzustehen. Das ist die beste Chance, die mir gegeben wurde. Dadurch habe ich Unterstützung, ein soziales Umfeld und eine Orientierung in diesem fremden Land erhalten. Auch das Erlernen der deutschen Sprache war wichtig, auch wenn die deutsche Sprache immer noch schwer ist. Das Angebot hat mir geholfen, mich zu integrieren und ein Verständnis für die Kultur zu entwickeln. Und jetzt beginne ich eine Ausbildung als Koch in einer Kita, das hätte ich ohne das Projekt nicht geschafft.“
Das Projekt Karussell-Lernwerkstätten gehört zur Maßnahme 14 „Angebote der Jugendberufshilfe“ des Jugendgewaltgipfels und startete am 1. Juni 2023 mit Mitteln in Höhe von 287.000 € für 40 Plätze. Im Zuge der Haushaltsplanung ist für 2024 und 2025 eine Aufstockung in dieser Maßnahme um weitere 40 Plätze auf insgesamt 80 Plätze geplant. Dazu werden weitere Maßnahmen zur Jugendberufshilfe mit jeweils 1,5 Mio. € für die Jahre 2024/2025, sowie Bildungsangebote zur Erlangung externer Berufs- und Schulabschlüsse (Maßnahme 16) in Höhe von zusätzlich 700 Mio. Euro pro Haushaltsjahr verstärkt.
Weitere Maßnahmen des Trägers wie die offene Werkschule „Bildungsmanufaktur“ und die berufsorientierende „Event-Fabrik“ ergänzen das Angebot des Standorts. Diese Maßnahmen werden ebenfalls aus Mitteln des Jugendgewaltgipfels verstärkt.