Im Rahmen des Richtfestes feierte Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch heute den Kita-Neubau Assia Gorban in Charlottenburg-Wilmersdorf. Die heute 90-jährige Überlebende der Shoah und Namensgeberin der Kita, Assia Gorban, war persönlich vor Ort, um einen ersten Eindruck von den Räumlichkeiten der Kita zu erhalten.
Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie: „Als Vertreterin des Berliner Senats bin ich froh und dankbar, wenn die jüdische Gemeinde sagt: „Wir bauen für unsere Jüngsten, um zu bleiben“. Denn was selbstverständlich sein sollte, ist es leider nach wie vor nicht. Umso wichtiger ist es, dass hier jüdisches Leben mit großer Selbstverständlichkeit stattfinden kann. Durch die Nähe von Kita und benachbartem Pflegeheim liegt bei diesem Projekt ein besonderes Augenmerk auf der Verbindung von Jung und Alt, von Geschichte und Gegenwart. Mit der Überlebenden der Shoah Assia Gorban als Namensgeberin ist diese Verbindung und Verantwortung nicht nur namentlich gelungen, sie ist auch ein wichtiges Signal für jüdisches Leben in Berlin. Diese Kita verbindet und sie schafft Raum für Neues durch ein umfassendes Angebot für musische, sportliche und sprachliche Förderung in der Berliner Kitalandschaft.“
Es entstehen 60 Kitaplätze für Kinder jeglicher Herkunft und religiöser Orientierung, Träger ist die jüdische Gemeinde zu Berlin. Die Kita Assia Gorban ist bilingual auf die Sprachen englisch und deutsch ausgerichtet; sie verbindet jüdische Tradition und Religion. Entlang der pädagogischen Ziele des Berliner Bildungsprogramms zeichnet sie sich durch gezielte Sprach- und Vorschulförderung aus und setzt Schwerpunkte bei musikalischer Förderung und Bewegungsangeboten. Die gemeinsamen Begegnungen der jungen und alten Generationen wollen ein gegenseitiges Lernen, Austauschen und Unterstützen bewirken, um soziale, kulturelle und emotionale Kompetenzen zu entwickeln.
Assia Gorban wurde 1933 in der Ukraine geboren und wurde im Zuge der Besatzung als Achtjährige gemeinsam mit ihren Eltern ins KZ Petschora deportiert. Sie überlebte den Holocaust und lebt heute in Berlin.