Heute fand das Landesfinale „Jugend debattiert“ für Schülerinnen und Schüler im Plenarsaal des Berliner Abgeordnetenhauses statt. Die besten Vier beider Altersgruppen – in Vorentscheiden ermittelt – debattierten zu aktuellen Fragen der Zeit. Die jeweils Erst- und Zweitplatzierten dieser beiden Gruppen haben sich für den Bundesentscheid am 9. Juni 2023 qualifiziert. „Jugend debattiert“ ist der größte Bundeswettbewerb für sprachliche und politische Bildung in Deutschland.
Die Finalfragen lauteten:
ALTERSGRUPPE I (JAHRGANG 8-10; Gymnasien: 8-9)
Sollen ARD und ZDF auf den Erwerb von Fußball-Übertragungsrechten verzichten?
ALTERSGRUPPE II (JAHRGANG 11-13; Gymnasien: 10-12)
Sollen Jugendoffiziere der Bundeswehr auch in Schulen für den Dienst bei der Bundeswehr werben?
Zur Jury gehörten neben Astrid-Sabine Busse, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, auch die beiden sehr erfolgreichen Teilnehmerinnen des Vorjahres, Clara Biermann und Aurora Bostanoglou, der Rhetoriktrainer Haiko Carrels sowie natürlich die Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses und zugleich Schirmherrin von „Jugend debattiert“, Cornelia Seibeld. In diesem Jahr beteiligten sich fast 60 Berliner Schulen am Wettbewerb.
„Eine Demokratie braucht junge Menschen, die ebenso gut zuhören wie kritische Fragen stellen können. Wenn sie dann noch die eigene Position gut begründen und Argumente abwägen, ist für unser gesellschaftliches Zusammenleben bereits viel getan“, sagte Astrid-Sabine Busse, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie. „Aus diesem Grund wollen immer mehr Berliner Schulen ‚Debattieren unterrichten‘ in das schulinterne Curriculum integrieren. Somit wächst auch das Interesse an den ‚Jugend debattiert‘-Fortbildungen für Lehrkräfte in Berlin stetig.“
„Der Ukraine-Krieg und die Situation in Russland sind eine ständige Erinnerung daran, dass eine liberale Demokratie etwas Kostbares ist. Damit sie lebendig und widerstandsfähig bleibt, muss gutes, faires Streiten und Debattieren vermittelt und geübt werden. Je mehr Schülerinnen und Schüler so erreicht werden, desto besser“, sagte Elisabeth Niejahr, die als Geschäftsführerin der Hertie-Stiftung den Bereich „Demokratie stärken“ verantwortet.
„Der Wettbewerb ‚Jugend debattiert‘ stärkt den demokratischen Diskurs und ist daher immer bei uns im Abgeordnetenhaus willkommen“, sagte Cornelia Seibeld, Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses und Schirmherrin von „Jugend debattiert“ Berlin. „Der Plenarsaal ist der Raum für Rede und Gegenrede. Das ist eine demokratische Errungenschaft, die in diesem Jahr wieder eindrucksvoll von den Landesfinalistinnen und -finalisten mit Leben gefüllt wurde. Sie haben gezeigt, dass das Gegenüberhalten verschiedener Positionen, Argumente und Fakten zum Erkenntnisgewinn beiträgt. Auf diesem Wege finden wir auch die Lösungen für unsere Stadt.“
Die Jury orientierte sich in ihrer Entscheidung an der Sachkenntnis, der Überzeugungskraft, der Gesprächsfähigkeit sowie am Ausdrucksvermögen der Qualifizierten.
Letztlich entschied sich die Jury für die folgende Platzverteilung:
Altersgruppe I
Sollen ARD und ZDF auf den Erwerb von Fußball-Übertragungsrechten verzichten?
Platz 1: Maya Al Machout (Dathe-Gymnasium)
Platz 2: Emilia Buder (Europäisches Gymnasium Bertha von Suttner)
Platz 3: Helen Rahbary-Namin (Goethe-Gymnasium)
Platz 4: Emilia Kracht (Carl-von-Ossietzky-Gymnasium)
Altersgruppe II
Sollen Jugendoffiziere der Bundeswehr auch in Schulen für den Dienst bei der Bundeswehr werben?
Platz 1: Johann Böhm (Evangelisches Gymnasium zum Grauen Kloster)
Platz 2: Carla Siepmann (Carl-von-Ossietzky-Gymnasium)
Platz 3: Anton Manzke (Friedrich-Ebert-Gymnasium)
Platz 4: Anton Baranczyk (Robert-Havemann-Gymnasium)
„Jugend debattiert“ ist eine Initiative des Bundespräsidenten und steht unter seiner Schirmherrschaft. Partner sind die Hertie-Stiftung, die Heinz Nixdorf Stiftung sowie die Kultusministerkonferenz, die Kultusministerien und die Parlamente der Länder. Das Programm wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.