Gedenkveranstaltung für Inge Deutschkron im GripsTheater – Staatssekretär Slotty spricht Grußwort

Pressemitteilung vom 16.03.2022

Am 9. März ist die Schriftstellerin, Journalistin und Holocaust-Überlebende Inge Deutschkron im Alter von 99 Jahren verstorben. Öffentlich gemacht hat sie ihre Geschichte, ihre jüdischen Wurzeln, ihren Überlebenskampf in Zeiten von Krieg, Verfolgung und Deportation, aber auch die Geschichte ihrer nichtjüdischen Freunde in ihrer Autobiografie „Ich trug den gelben Stern“. Ebenso wichtig wie zu publizieren, waren ihr die Gespräche mit der jüngeren Generation. Sie fand klare Worte, regte zum Nachdenken an und nahm sich viel Zeit zum Austausch.

Besonders am Herzen lag ihr das Blumenstraußprojekt, bei dem jährlich am 27. Januar – dem internationalen Gedenktag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz – Überlebenden des Holocausts von Berliner Schülerinnen und Schülern Blumensträuße überbracht wurden. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem GRIPS-Theater. Daraus entwickelten sich intensive Gespräche zwischen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die sich in den fast privaten Gesprächen öffneten, meist schmerzlich über die Erinnerungen berichteten und oft große Kraft aufbringen mussten, um von ihrem Leben im Untergrund, auf der Flucht oder im Konzentrationslager zu erzählen.

Um dem Leben und Wirken Inge Deutschkrons zu gedenken, veranstaltet das GRIPS-Theater in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie eine Gedenkveranstaltung.
Bildungsstaatssekretär Alexander Slotty wird ein Grußwort halten.

Die Gedenkveranstaltung findet statt:

Freitag, 18.03.2022, ab 19:00 Uhr
GRIPS-Theater, Altonaer Straße 22, 10557 Berlin-Tiergarten.

Im Zuge des von Inge Deutschkron bereits im Jahre 2006 in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie und der Senatskanzlei initiierten Projekts konnten gerade im GRIPS-Theater Workshops realisiert werden, aber auch Zeitzeugengespräche zwischen Überlebenden der Shoah und Berliner Schülerinnen und Schülern stattfinden. Die Gespräche stellten nicht nur einen einzigartigen und sehr einprägsamen Zugang zur Thematik dar, sondern waren gleichzeitig Ausgangspunkt zahlreicher Projekte zur Antisemitismus- und Gewaltprävention an den Berliner Schulen.

Senatorin Astrid-Sabine Busse würdigt das Engagement ganz besonders: „Diese unmittelbaren direkten Gespräche haben die Schülerinnen und Schüler in den vielen Jahren des Projektes tief berührt. Wir wissen leider, dass wir zukünftig ohne die mahnenden Stimmen der Zeitzeugen auskommen müssen. Ich danke dem GRIPS-Theater deshalb ganz besonders, dass es mit neuen Formen des Gedenkens ganz im Sinne Inge Deutschkrons und dem Stück „Ab heute heißt Du Sara“ die Erinnerungsarbeit fortsetzen wird.“

Pressevertreterinnen und -vertreter können sich anmelden bei anja.kraus@grips-theater.de