An den ersten drei Berliner Schulen haben Schülervertreterinnen und -vertreter mit ihrer Schulleitung Klimavereinbarungen unterschrieben. Damit werden unter reger Beteiligung von Schülerinnen und Schülern konkrete Klimaschutzmaßnahmen vor Ort in der Schule getroffen. An der heutigen Unterzeichnung einer solchen Klimavereinbarung in der Schule am Senefelderplatz nahm Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse als Patin teil und hielt eine kurze Ansprache. An der Schule am Senefelderplatz vereinbarte man umfassendes Recycling und Aufwertung von Altstoffen, einen Energiedienst, den Gebrauch umweltfreundlicher Frühstücksboxen und weitere Maßnahmen. Schülerinnen und Schüler stellten ihre konkreten Vorhaben in Form einer Powerpoint-Präsentation vor und unterschrieben die Vereinbarung ebenso wie Schulleiterin Simone Schumann und die stellvertretende Schulleiterin Josephine Pollack.
Astrid-Sabine Busse, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie: „Mit den Klimavereinbarungen geben wir Schülerinnen und Schülern den Raum, dass sie ihre wichtigen gesellschaftlichen Anliegen in ihrer eigenen Schule voranbringen können. Schülerinnen und Schüler erleben auf diese Weise, dass sie in ihrem unmittelbaren Umfeld politisch wirksam sind. Das ist eine Grunderfahrung, die eigentlich jeder junge Mensch einmal gemacht haben sollte.“
Statement der Schulleitung und der Schülervertretung der Schule am Senefelderplatz: „In unserer Schule waren alle Schülerinnen und Schüler an der Entwicklung einer gemeinsamen Klimavereinbarung beteiligt. Dabei haben alle erkannt, dass jeder etwas tun kann, auch wenn es scheint, dass es nur Kleinigkeiten sind. In der Summe aller Vorhaben und Projekte entsteht am Ende etwas Großes: unsere Klimavereinbarung für Klimaschutz und Umwelterziehung.“
Auch an zwei anderen Schulen sind bereits Klimavereinbarungen unterzeichnet worden: Am Immanuel-Kant-Gymnasium in Lichtenberg vereinbarten Schülerinnen und Schüler sowie die Schulleitung eine konsequente Mülltrennung in der ganzen Schule. An der Schule am Bienenwaldring in Neukölln legte man Vereinbarungen zur Energieeinsparung sowie zur Abfallvermeidung fest und verständigte sich beispielsweise auf einen Saisonkalender für Obst und Gemüse, eine Märchenbücherbox aus alten Kisten und vieles mehr.
Seit dem Schuljahr 2021/22 können Schülerinnen und Schüler als Vertragspartnerinnen und Vertragspartner Klimavereinbarungen mit der Schulleitung oder der Schulkonferenz abschließen. Zuvor hatte ein Beirat bestehend aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Schulaufsicht, Schulleitungen, Landesschülerausschuss und Fridays for Future Berlin eine Mustervorlage für diese Art der Klimavereinbarungen erarbeitet. Seit 2019 veranstaltet die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie zusammen mit zahlreichen Partnerinnen und Partnern jährlich eine „Klimazukunftskonferenz“.
Bereits seit dem Schuljahr 2017/18 gültigen Rahmenlehrplan für die Jahrgangsstufen 1-10 sind die Themen „Nachhaltige Entwicklung/Lernen in globalen Zusammenhängen“ sowie „Demokratiebildung“ als übergreifende Themen in allen Fächern verankert.