Wirksame Mentoring-Programme sind ein zentraler Bestandteil nachhaltiger Begabungsförderung und haben damit selbstverständlich auch ihren Platz im Programm Begabtes Berlin. Mit dem Mentoring-Programm „BegaKarussell“, das die Senatsverwaltung für Bildung in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin entwickelt hat, werden besonders interessierte oder begabte Schülerinnen und Schüler der 3. Jahrgangsstufe durch hierfür ausgebildete Mentorinnen und Mentoren an ausgewählte Berliner Lern- und Wissensorte begleitet. Gemeinsam mit Kindern aus anderen teilnehmenden Schulen können sie dort interessengeleitet lernen. Die ausgewählten Lernorte, zum Beispiel das Deutsche Technikmuseum oder das Helleum, decken die fünf etablierten Begabungsdomänen ab: sportlich-motorisch, künstle-risch-darstellend, musikalisch-kulturell, sozial-emotional und kognitiv.
Für den Auftakt des Programms im Schuljahr 2021/2022 wurden vier Grundschulen aus dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf gewonnen. Die Schulleiterinnen und Schulleiter der Mahlsdorfer Grundschule, der Schule am Schleipfuhl, der Kiekemal-Schule und der Fuchsberg-Grundschule unterzeichneten heute bei der Auftaktveranstaltung im Deutschen Technikmuseum die Projektvereinbarung.
Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie: „Das zentrale Ziel des Mentoring-Programms BegaKarussell ist es, besonders interessierte und begabte Kinder zu erreichen, auch und besonders aus weniger privilegierten Familien. Gemeinsam mit den Mentorinnen und Mentoren sollen die Kinder an außerschulischen Lernorten ihre Interessen entdecken und ihre Möglichkeiten weiterentwickeln. Im Anschluss an das Projekt sollen die Kinder möglichst in bestehende Angebote der Berliner Begabungsförderung vermittelt werden.“
Dr. Anja Schultze-Krumbholz, Professorin für pädagogische Psychologie an der TU Berlin und Leiterin des Kooperationsprojekts: „Der wissenschaftliche Ausgangspunkt des Projektes ist ein weiter gefasstes Verständnis von Begabung. Während unter Begabung oftmals allein hohe kognitive Fähigkeiten verstanden werden, wollen wir individuelle Stärken, Potenziale und Talente der Kinder einbeziehen. Das BegaKarussell soll diese Potenzialentfaltung unterstützen.“
Das BegaKarussell ist an das Prinzip des Instrumentenkarussells angelehnt, bei dem Kinder im Rahmen der musikalischen Früherziehung verschiedene Instrumente in einem festen Rotationsprogramm kennenlernen und ausprobieren, um ihre musikalischen Neigungen zu erkunden.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fachgebietes Pädagogische Psychologie der TU Berlin werden für das Kooperationsprojekt das Konzept entwerfen, Kooperationen mit einzelnen Lernorten aufbauen und Lernmaterialien für Lernortbesuche entwickeln sowie Mentorinnen und Mentoren ausbilden. Zudem wird das Fachgebiet das Programm wissenschaft-lich begleiten sowie die Wirksamkeit und Akzeptanz unter den Kindern, Eltern und Schulen evaluieren. Das Kooperationsprojekt soll zwei Jahre gefördert werden.