Die von Bildungssenatorin Sandra Scheeres einberufene Qualitätskommission unter dem Vorsitz des Kieler Bildungsforschers Professor Dr. Olaf Köller hat am Mittwoch ihre Arbeit aufgenommen. Die Qualitätskommission wird aufbauend auf 6 Handlungsfeldern und 39 Maßnahmen des Berliner Qualitätspakets für Schulen wissenschaftlich begründete Empfehlungen für Berlin erarbeiten. Zu den Handlungsfeldern gehören die Förderung sprachlicher und mathematischer Kompetenzen, die frühe Bildung oder die Merkmale guten Unterrichts.
Prof. Dr. Olaf Köller, Vorsitzender der Qualitätskommission: „Wir wollen die Lernprozesse in den Kernfächern verbessern. Das Berliner Bildungssystem hat relativ viele vernünftige Reformen durchlaufen. Jetzt geht es darum sicherzustellen, dass die Erträge der Reformen bei den Schülerinnen und Schülern ankommen. Gleichzeitig wollen wir Ungleichheiten im Bildungssystem weiter abbauen.“
Dr. Michael Voges, Staatsrat a.D. und Moderator der Qualitätskommission: „Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass sich hier Wissenschaft, Politik und Schulpraktiker vernetzen und gemeinsam an guten Lösungen arbeiten. Ich helfe hier gerne als Brückenbauer.“
Senatorin Sandra Scheeres: „Es ist unbestritten, dass wir eine zu hohe Schulabbrecher-Quote haben und die Leistungsdaten vor allem an Schulen in schwierigen Lagen hinter unseren Erwartungen zurückbleiben. Das treibt uns um und deshalb wollen wir hier für unsere Schulen ganz konkrete Verbesserungen erreichen.“
An der heutigen Sitzung der Expertenkommission nahmen neben Professor Dr. Köller und Dr. Voges teil: Professorin Dr. Felicitas Thiel (FU Berlin), Professorin Dr. Yvonne Anders (Universität Bamberg), Professor Dr. Michael Becker-Mrotzek (Universität Köln) und Professor Dr. Kai Maaz (DIPF – Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation). Professorin Dr. Susanne Viernickel (Universität Leipzig) und Professorin Dr. Susanne Prediger (TU Dortmund) waren terminlich verhindert, wurden aber zeitweise zugeschaltet.
Zudem tagte die Praxiskommission, die die Expertenkommission aktiv berät und Rückmeldungen zu den Empfehlungen gibt. Ihr gehören Vertreterinnen und Vertreter des Landesschulbeirats, des Landeseltern- und Landeschülerausschusses sowie des Landesausschusses für das pädagogische Personal an, aber auch Vertreterinnen und Vertreter des Landesinstituts für Schule und Medien, des Instituts für Schulqualität, des Berliner Kita-Instituts für Qualitätsentwicklung, des Sozialpädagogischen Fortbildungsinstituts und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Hinzu kommen eine Vertretung der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg und des Dachverbands der Kinder- und Schülerläden sowie Schulaufsichtsbeamte, Schulleitungen verschiedener Schularten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Senatsverwaltung.
Die Qualitätskommission beabsichtigt, noch in diesem Jahr erste Empfehlungen abzugeben.