- Ergänzend zum Schulunterricht unterstützt „Gemeinsam starten – Fit für die Schule“ seine Teilnehmenden mit individueller Sprachförderung.
- Der Berliner Senat und die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung begleiten mit dem Programm seit 2016 junge Geflüchtete beim Übergang in den Regelunterricht.
Der erste Schultag in einer neuen Klasse: Die Kinder der Theatergruppe von Bildungsflügel e.V. haben sich mit schul-ergänzender Sprachförderung intensiv auf diesen Tag vorbereitet, denn einige von ihnen wechseln zum neuen Schul-jahr von einer Sprachlern- oder Willkommensklasse in eine Regelklasse. Das Angebot des Jugendhilfeträgers Bildungsflügel e.V. für Kinder und Jugendliche mit Fluchthintergrund ist Teil des Programms „Gemeinsam starten – Fit für die Schule“ der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. „Gerade nach dem Abschluss der Willkommensklasse ist Sprachförderung außerordentlich wichtig für den Bildungserfolg von geflüchteten Kindern und Jugendlichen. Gezielte zusätzliche Förderung am Übergang in die Regelklasse trägt dazu bei, dass sie im Fachunterricht gut mitkommen und auf Erlerntes aufbauen können“, sagt Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres.
Das neue Projekt „Potsdamer Platz – Ich erzähl Dir mal was! Aus Wörtern werden Geschichten“ des Bildungsflügel e.V. zeigt, wie die Träger von „Gemeinsam starten“ Sprachförderung mit Sozialraumerkundungen, Sportangeboten sowie Musik- und Kunstprojekten verbinden. Bildungsflügel e.V. inspiriert damit Kinder und Jugendliche mit Fluchthintergrund zwischen zehn und 15 Jahren, die Stadt aus ihrer individuellen Perspektive zu betrachten und diese wiederzugeben. Die Hinweise für eine Schatzsuche finden die Schülerinnen und Schüler am ersten Schultag in ihren Schultüten. Am Nachmittag treffen sich die Teilnehmenden in der Theatergruppe und suchen im Kiez nach den Sprachschätzen. Mit eigenen Worten beschreiben sie die Eindrücke am Potsdamer Platz, kommen über kleine Aufgaben in Kontakt mit Passantinnen und Passanten und wenden die neu erlernte Sprache direkt praktisch an. Die vielfältigen Eindrücke geben die Kinder in Form von eigenen Songs, Tänzen oder Gedichten wieder und füllen die Schatzkiste mit diesen Beiträgen. „Wir wollen benachteiligten Kindern und Jugendlichen durch Bildung und Sprache den Weg zu Freiheit, Selbstbewusstsein, Eigenständigkeit und Orientierung in der Gesellschaft ebnen“, erklärt Johanna Reuter, Geschäftsführerin von Bildungsflügel e.V.
Um geflüchtete Schülerinnen und Schüler bei dem Übergang von einer Sprachlern- oder Willkommensklasse in eine Regelklasse zu unterstützen, bieten derzeit zwölf Träger der freien Jugendhilfe berlinweit schulergänzende Lerngruppen in dem Sprachförderprogramm an. „Gemeinsam starten – Fit für die Schule. Sprachförderung, Bildung und Teilhabe für geflüchtete Kinder und Jugendliche“ ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, gefördert durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie des Landes Berlin. „Geflüchtete Kinder und Jugendliche stellt der Wechsel in eine neue Klasse oder Schule noch einmal vor ganz andere Herausforderungen als Kinder und Jugendliche, die schon lange in Berlin leben. Unsere Angebote stärken geflüchtete Kinder und Jugendliche darin, sich in ihrem neuen Umfeld zu orientieren. Zusammen mit anderen Jugendlichen verbessern sie ihr Deutsch, erhalten Unterstützung bei der Prüfungsvorbereitung und erkunden bei gemeinsamen kulturellen und sportlichen Aktivitäten Berlin“, erläutert Meike Reinecke, Leiterin der DKJS für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Für junge Geflüchtete von 6 bis 27 Jahren stehen in „Gemeinsam starten – Fit für die Schule“ im Jahr 2019 rund 1.000 freie Plätze zur Verfügung.