Bildung und Europa

Schüler mit Europafarben im Gesicht

Die Staaten der Europäischen Union haben im Jahr 2010 gemeinsam die europäische Wirtschafts- und Wachstumsstrategie „Europa 2020“ beschlossen. Diese Strategie gibt einen Überblick darüber, wo die EU im Jahr 2020 in wichtigen Bereichen stehen sollte und fordert von den Mitgliedstaaten entsprechende Fortschrittsberichte ab.

Trotz der Subsidiarität des Bildungsbereichs sind auch bildungspolitische Ziele von der gesamteuropäischen Koordinierung im Rahmen des sog. „Europäischen Semesters“ erfasst. Zu den bildungsrelevanten Zielen gehören:
  • die Verringerung der Quote vorzeitiger Schulabgänger auf unter 10 Prozent,
  • die Steigerung des Anteils der 30- bis 34-Jährigen mit abgeschlossener Hochschulbildung auf mindestens 40 Prozent sowie
  • Investition von 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der EU für Forschung und Entwicklung.
  • 75% der Erwerbsbevölkerung zwischen 20 und 64 Jahren

Parallel zu der übergeordneten „EU-2020“-Strategie ist der sogenannte “Strategische Rahmen für die europäische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der allgemeinen und beruflichen Bildung (ET 2020) die maßgebliche Grundlage der europäischen Zusammenarbeit im Bildungsbereich. Er wurde im Mai 2009 durch den Rat der europäischen Bildungsminister verabschiedet.

Europa steht aktuell vor großen gesellschaftlichen Herausforderungen: Die Integration geflüchteter Menschen, Terrorismus, Digitalisierung, internationale Wettbewerbsfähigkeit/Fachkräftesicherung sowie Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. Es bleibt die Frage, wie es mit der Europäischen Union weitergeht („Weißbuchprozess um die Zukunft der Europäischen Union) auch im Zusammenhang mit dem „Brexit.

Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie engagiert sich in diesem Zusammenhang insbesondere in der Entwicklung folgender Themen:

Förderung der Vergleichbarkeit von Qualifikationen und Kompetenzen

  • Umsetzung und Anwendung der Europass-Instrumente (Lebenslauf, Selbstbewertungsraster zur Dokumentation von erworbenen Fremdsprachenkenntnissen und digitalen Kompetenzen, Europass-Mobilität zum Nachweis von Lernaufenthalten im EU-Ausland, Diplomzusatz)

Förderung der „europäischen Dimension“

Die europäische Zusammenarbeit ist gelebter Alltag in Berliner Schulen. Projekte und Partnerschaften mit Schulen im europäischen Ausland über das EU-Programm „Erasmus+ (2014 -2020)“ gehören genauso dazu wie

Europabildung spielt fächerübergreifend im Berliner Unterricht eine Rolle. Durch die so genannten Übergreifenden Teile „ÜT“ der neuen Rahmenlehrpläne hat das Thema Europabildung besonderen Stellenwert erhalten.

EU-Projekt- und Antragsberatung für die allgemein bildende Schule (insbesondere Erasmus+ einschließlich eTwinning)

Für allgemeinbildende Schulen, die an einer europäischen Partnerschaft, Lernerfahrung oder Mobilität über das EU-Programm Erasmus+ 2014 -2020 interessiert sind, sind zwei sogenannte Leitaktionen als auch die Programmsparte „eTwinning“ relevant:

Leitaktion 1: Lernmobilität von Einzelpersonen
Hierzu zählen die Fortbildung von Lehrkräften, Schulleitern sowie pädagogischem Fachpersonal an Schulen und vorschulischen Einrichtungen. (Ein Schüleraustausch in Klassenstärke ist nicht Gegenstand der Förderung).

Leitaktion 2: Zusammenarbeit zur Förderung von Innovation und zum Austausch gute Praxis
(bis 2013 waren diese Projekte unter dem Namen „COMENIUS“ bekannt).
Diese Möglichkeiten werden nun als Leitaktion 2 im Schulbereich unter den Strategischen Partnerschaften zusammengefasst.

Das eTwinning-Programm vernetzt Schulen und vorschulische Einrichtungen aus Europa über das Internet miteinander. Registrierte Lehrkräfte können Partnerschaften mit Schulen im Ausland aufbauen und gemeinsame pädagogische Projekte entwickeln. Die Zusammenarbeit findet hauptsächlich virtuell über das eTwinning-Portal statt.

Interessierten Schulen und Lehrkräften von allgemeinbildenden Schulen, die in die europäische Projektarbeit einsteigen oder diese weiterentwickeln möchten, stehen begleitende Unterstützungs- und Fortbildungsangebote zur Verfügung.

Junge sitzt am Schultisch mit Eiffelturm-Miniatur

Europa in der Schule

Europa ist bereits gelebter Alltag in der Berliner Bildungslandschaft. Die Berliner Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen unterhalten viele Projekte und Partnerschaften mit anderen Schulen im europäischen Ausland und nutzen dazu rege das EU-Bildungsprogramm Erasmus+. Europa in der Schule

Zwei Hände, die einen Globus halten.

Infos für Lehrkräfte

Europa und die Europäische Union mit all ihren Facetten ist ein Thema welches sowohl im Fremdsprachenunterricht als auch im Geografie-, Politik-, Geschichts- und Sozialwissenschaftsunterricht eine Rolle spielt. Infos für Lehrkräfte