Senatorin Kiziltepe und DBG-Chefin Karger besuchen Beratungszentrum für migrantisch Beschäftigte: Professionelle Unterstützung für die Schwächsten auf dem Arbeitsmarkt
Pressemitteilung vom 21.06.2023
Die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung teilt mit:
An diesem Mittwoch haben Cansel Kiziltepe, Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung und Katja Karger, Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, das Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit (BEMA) besucht. Das BEMA berät Menschen mit Migrationshintergrund bei arbeits- und sozialrechtlichen Fragen und Problemen. Das BEMA führt jedes Jahr knapp 6.000 Beratungen für Ratsuchende aus 113 Ländern durch. Die Sprechstunden finden in elf Sprachen statt. Am häufigsten geht es dabei um Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte sowie mobile Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in prekären Lebenssituationen.
Die betroffenen Menschen kennen oftmals die deutsche Sprache und das deutsche Arbeits- und Sozialrecht nicht ausreichend. In den Sprechstunden bekommen sie die nötige Beratung und Unterstützung zum deutschen Arbeits- und Sozialrecht, um ihre Rechte durchsetzen zu können. Der Berliner Senat finanziert das BEMA von 2023 bis 2025 mit jährlich 1,2 Millionen Euro.
Seit Mai 2022 hat die Senatsarbeitsverwaltung weitere Beratungsangebote für Geflüchtete aus der Ukraine geschaffen. Dafür stehen derzeit jährlich 165.000 Euro zur Verfügung.
Cansel Kiziltepe, Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung: „Wir haben eine große Verantwortung, die Schwächsten unter den Beschäftigten zu schützen. In vielen Branchen sind arbeitsrechtliche Verstöße nahezu an der Tagesordnung. Zwangslagen oder Unkenntnisse über unser Rechtssystem, aber auch Sprachbarrieren werden teilweise schamlos ausgenutzt. Das reicht bis zu Ausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel. Umso wichtiger ist es, dass die Betroffenen, meist Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte, bei der BEMA die nötige professionelle Unterstützung bekommen. Ich habe mich schon als AfA-Bundesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete in Berlin gegen Arbeitsausbeutung von Menschen mit Migrationsgeschichte eingesetzt. Ich bin froh, jetzt auch als Senatorin in dieser Sache für die BEMA zuständig zu sein.“
Katja Karger, Vorsitzende des DGB Bezirk Berlin-Brandenburg: „Als Gewerkschaften wollen wir Gute Arbeit für alle Berliner*innen – tarifgebunden und mitbestimmt. Besonders für migrantische Beschäftigte sieht die Realität oft anders aus. Sie arbeiten überdurchschnittlich häufig unterhalb ihrer Qualifikation und im Niedriglohnsektor. Ihre Arbeitsrechte werden häufiger verletzt, und sie laufen öfter Gefahr, Opfer von Arbeitsausbeutung zu werden. Arbeitsrechte gelten aber für alle. Die Berater*innen des BEMA unterstützen migrantische Beschäftigte seit Jahren mit viel Kompetenz und Engagement dabei, ihre Rechte durchzusetzen. Der Bedarf an muttersprachlicher Beratung zu arbeits- und sozialrechtlichen Fragen ist groß. Daher wäre es sinnvoll, dass der Berliner Senat die Beratungs- und Präventionsarbeit des BEMA dauerhaft fördert.“
Stephanie Sperling, Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit: „Die Rechte migrantischer Beschäftigter werden häufig systematisch unterlaufen: Sie erhalten keinen Lohn, werden von einem Tag auf den anderen gekündigt und können ihre Miete nicht mehr bezahlen. Durch unsere anonyme, mehrsprachige Rechtsberatung empowern wir sie, ihre Rechte durchzusetzen. Allein in 2022 haben Beschäftigte durch unsere Unterstützung mehr als 100.000 Euro ausstehende Löhne bezahlt bekommen.“
Weitere Infos zu diesem Thema finden Sie hier:
(https://bema.berlin/)
Stefan Strauß
Pressesprecher
Tel. +49 (30) 9028-1135