Tätigkeitsbericht 2021 der Berliner Arbeitsschutzbehörden
Pressemitteilung vom 28.04.2022
Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales teilt mit:
Anlässlich des Workers Memorial Day veröffentlichen die Berliner Arbeitsschutzbehörden heute ihren jährlichen Tätigkeitsbericht. Wie schon im Vorjahr steht auch im Berichtszeitraum 2021 das Thema Arbeitsschutz unter Pandemie-Bedingungen im Vordergrund. 2021 hat das Berliner Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit (LAGetSi) allein zu Corona 1.565 Kontrollen durchgeführt. Neben den coronabezogenen Aktivitäten führten die 65 Aufsichtskräfte des LAGetSi weitere 2.212 Arbeitsschutzkontrollen in Berliner Betrieben sowie auf 340 Baustellen durch.
Katja Kipping, Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales: „Die Regeln für den Arbeitsschutz in Deutschland sind gut, aber es muss eben auch kontrolliert werden, ob diese Regeln tatsächlich eingehalten werden. Genau das leisten die Beschäftigten der Arbeitsschutzbehörden, deren Kontrollen ich erst kürzlich begleiten durfte. Gute Arbeit beginnt bei der Einhaltung des Arbeitsschutzes. Die Vollzugsbeamtinnen und -beamten tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, dass Arbeitsschutz und Gesundheitsschutz sowie Brandschutz und das Recht auf Pausen nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis gelten. In vielen Fällen wird dies im Dialog und Austausch mit den Unternehmen geklärt. Wer jedoch meint, bestehende Arbeits- und Gesundheitsschutzregeln mit Füßen treten zu können, muss jederzeit damit rechnen, dass ihm die Vollzugsbeamtinnen und -beamten auf die Schliche kommen und das hat dann auch Konsequenzen.“
Um die Vielzahl der Fragen von Beschäftigten und Unternehmen zu den Corona-Arbeitsschutzmaßnahmen beantworten zu können, richtete das LAGetSi eine Hotline ein. Rund 1.300 Beschwerden und Anfragen gingen dort sowie beim E-Mail-Support des LAGetSi ein.
2021 prüfte das LAGetSi bei 1.631 eingegangenen Berufskrankheiten-Verfahren, ob die Erkrankungen der Betroffenen berufsbedingt zustande gekommen waren. Mehr als die Hälfte der Verfahren standen im Zusammenhang mit berufsbedingten Infektionen durch das SARS-CoV-2-Virus.
Die Corona-Einschränkungen beeinflussten zudem das Arbeitsunfallgeschehen in Berlin. Ereigneten sich im Jahr 2019 rund 32.300 Arbeitsunfälle, waren es in 2020 nur rund 28.800 (Quelle: DGUV). Sieben Arbeitsunfälle auf Baustellen und bei Wartungstätigkeiten endeten 2021 in Berlin tödlich. Im laufenden Jahr (2022) ereigneten sich bereits drei weitere tödliche Arbeitsunfälle.
Corona dominierte auch die Öffentlichkeitsarbeit der Berliner Arbeitsschutzverwaltung, die monatlich auf ihrer Webseite www.berlin.de/arbeitsschutz über ihre Aktivitäten sowie Neuigkeiten auf dem Gebiet der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes berichtet. Zu den Themen in 2021 gehörten unter anderem Hinweise zum Umgang mit SARS-CoV-2 für Betriebe und Beschäftigte, Tipps zur Home-Office-Organisation sowie Informationen zu Corona-Tests und Desinfektionsmitteln.
Die 2020 bei der Senatsverwaltung (SenIAS) neu etablierte Beratungsstelle für Berufskrankheiten hat bisher mehr als 150 Menschen individuell beraten und im Berufskrankheiten-Verfahren (oder bereits im Vorfeld) begleitet. Zudem informiert die Beratungsstelle in Onlineveranstaltungen über Berufskrankheiten und Arbeitsunfälle.
Der Jahresbericht 2021 der Berliner Arbeitsschutzbehörden steht unter https://berlin.de/sen/arbeit/beschaeftigung/arbeitsschutz/service/online-jahresbericht-der-berliner-arbeitsschutzbehoerden-fuer-das-jahr-2021-1189645.php
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