Kältehilfe-Notübernachtung Storkower Straße wird in der Corona-Krise zur ganztägigen Unterkunft für obdachlose Menschen
Pressemitteilung vom 30.04.2020
Die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales teilt mit:
Am 30. April enden planmäßig die Angebote der Berliner Kältehilfe. In der Notübernachtung Storkower Straße in Pankow müssen die etwa 100 Bewohnerinnen und Bewohner das Haus allerdings nicht verlassen. Das landeseigene Gebäude wird zu einer ganztägigen Unterkunft für obdachlose Menschen in Kooperation mit dem Bezirksamt Pankow und dem sozialen Träger GEBEWO, der die Einrichtung weiter betreiben wird. Ab Mai werden die 100 Betten im Gebäude von zwei auf fünf Etagen verteilt, maximal zwei Personen schlafen in Zimmern, sodass es möglich ist, mehr als zwei Meter Abstand zu halten. Bei einem Corona-Verdachtsfall gibt es zusätzlich die Möglichkeit der Isolation. Alle Vorkehrungen zum Infektionsschutz wurden getroffen.
Die Gäste werden mit warmen Mahlzeiten versorgt, es gibt eine psychosoziale und sozialpädagogische Betreuung, um mit den Gästen Wege aus der Obdachlosigkeit zu finden und mögliche Ansprüche auf soziale Leistungen zu prüfen.
Robert Veltmann, GEBEWO-Geschäftsführer: „Wer am Donnerstagabend im Bett unserer Kältehilfe-Notübernachtung einschläft, wacht morgens in unserer ganztägigen Unterkunft auf und kann im Haus bleiben. Mit dem Angebot sollen obdachlose Menschen besser versorgt werden.“
Elke Breitenbach, Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales: „In Zeiten von Corona können wir obdachlosen Menschen nicht sagen, sie sollen zu Hause bleiben. Deshalb haben wir zuerst eine Jugendherberge in der Kluckstraße mit 200 Plätzen als ganztägige Unterkunft für sie bereitgestellt, nun folgt die Storkower Straße im 24/7-Betrieb. In Kürze wird es auch in einem Gebäude der Berliner Stadtmission ein ganztägiges Angebot für weitere 110 obdachlose Menschen geben, darunter auch für Frauen und Menschen im Rollstuhl.
Mit dem Ende der regulären Kältehilfe zum Monatsende möchte ich mich auf diesem Wege bei allen haupt- und ehrenamtlichen Helfern in den Notunterkünften und sozialen Einrichtungen bedanken, die sich mit hohem Engagement und mit viel Zeit um ihre obdachlosen Gäste gekümmert haben. Das ist vor allem in dieser angespannten Zeit der Corona-Krise eine unglaublich anstrengende Arbeit, vor der ich großen Respekt habe.“
Der Nutzungsvertrag für die Jugendherberge Kluckstraße ist bis vorerst 19. Mai verlängert worden. Eine weitere Nutzung des Gebäudes als ganztägige Obdachlosenunterkunft ist abhängig von künftigen Beschlüssen des Senats im Rahmen der Eindämmungsverordnung.