Einrichtung des Instituts für Katholische Theologie an der Humboldt-Universität auf gutem Wege

Pressemitteilung vom 29.03.2019

Humboldt-Universität zu Berlin (HU), Erzbistum Berlin und Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung zu aktuellem Stand und weiteren Schritten

Mit Beginn des Wintersemesters 2019/20 wird das Institut für Katholische Theologie (IKT) an der HU seinen Lehrbetrieb aufnehmen. Das Institut wird ein forschungsstarkes Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erhalten und Lehramtsstudiengänge sowie einen Monobachelorstudiengang “Religion und Gesellschaft” anbieten.

Das Studium soll für Tätigkeiten im Schuldienst, in der außerschulischen Bildungsarbeit in religiösen Organisationen, Verbänden, Medien und in der Wissenschaft qualifizieren und beruht auf einem modernen Konzept, das auch die pluralistische und säkulare Situation in Berlin einbezieht. Es verfolgt zudem eine globalgeschichtliche Perspektive, die es ermöglicht, den Blick über Europa und die westliche Welt hinaus auszuweiten.

Die Präsidentin der HU, Sabine Kunst, der Berliner Erzbischof Heiner Koch, der Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, Steffen Krach, sowie der Gründungsdirektor Johannes Helmrath informierten am heutigen Freitag über den aktuellen Stand der Entwicklung:

  1. Für den Bachelorstudiengang „Katholische Theologie“ wurde eine innovative und umfangreiche Studien- und Prüfungsordnung im Kernfach und Zweitfach mit Lehramtsoption erstellt und vom Institutsrat verabschiedet. Nachdem sie den Akademischen Senat der HU passiert haben werden, stimmt das Erzbistum zu, sodass der Lehrbetrieb wie geplant zum Wintersemester 2019/20 beginnen kann.
  2. Die Ausarbeitung der Studienordnungen für den Master of Education und den attraktiven Mono-Bachelorstudiengang „Religion und Gesellschaft“ liegt in Grundzügen vor. Diese Ordnungen werden bis zur Eröffnung des Institutes so weit fertiggestellt sein, dass die neu berufenen Professorinnen und Professoren – und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – sie zum Wintersemester 2020/21 verabschieden können.
  3. Übernahme der Studierenden der Freien Universität Berlin (FU): Der Bachelorstudiengang wird (wie der Master) in allen Fachsemestern starten, sodass eine Eingliederung der Studierenden der FU reibungslos funktioniert. Im Mai 2019 wird es dazu eine gesonderte Studienberatung für die Studierenden an der Freien Universität geben.
  4. Satzung und Geschäftsordnung: Für den Übergangsinstitutsrat des Institutes für Katholische Theologie wurde eine Geschäftsordnung verfasst. Ebenso wurde eine Satzung für das neue Institut erstellt und verabschiedet.
  5. Berufungsverfahren: Die fünf Berufungskommissionen sind mit je vier externen katholischen Theologinnen/Theologen von herausragendem internationalem Renommee besetzt und haben bisher jeweils drei Mal getagt. Aus den etwa 140 – vielfach hochkarätigen – Bewerbungen wurden nach sorgfältiger Prüfung Kandidatinnen und Kandidaten für die universitätsöffentlichen Probevorträge ausgewählt, die im kommenden Sommersemester stattfinden. Die anschließenden Berufungsverhandlungen werden zügig vonstatten gehen.
  6. Personelle Ausstattung: Um neben der exzellenten Forschung auch eine qualitativ hochwertige Lehre anbieten zu können, wird die personelle Ausstattung mit wissenschaftlichen Beschäftigten und Verwaltungsmitarbeiterinnen und –mitarbeitern derzeit forciert. Mitte April soll die Verwaltungsleitung für das Institut ihre Arbeit aufnehmen.
  7. Sitz des Institutes: Das IKT wird zusammen mit dem Institut für Islamische Theologie in das ehemalige Gebäude der Gerichtsmedizin in der Hannoverschen Straße 6 einziehen.
  8. Kooperationen und Guardini-Lehrstuhl: Für Kooperationen mit dem Institut für Islamische Theologie, mit der (evangelischen) Theologischen Fakultät an der HU und der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin wurden ersten Grundsteine gelegt. Diese werden in den kommenden Monaten so weit konkretisiert, dass die neu berufenen Professorinnen und Professoren sie verstetigen können. Zudem hat die Guardini-Stiftung nach Gesprächen zugesagt, den Lehrstuhl für Religionsphilosophie und Theologische Ideengeschichte als sechste Professur des IKT bis 2022 weiter zu finanzieren.

Damit sind die wesentlichen Voraussetzungen für die Einrichtung des Institutes geschaffen.

Sabine Kunst, Präsidentin der HU: „Die Humboldt-Universität wird die katholische Theologie in ihr wissenschaftliches Netzwerk einbinden. Wir kommen damit dem Diskurs der Theologien an der HU Schritt für Schritt näher. Auf dem Weg dahin zeigt sich schon, wie ertragreich dies für Berlin und vielleicht auch für Deutschland werden kann. Denn trotz einer vermeintlich säkularer werdenden Gesellschaft sind diese aktuellen Entwicklungen spannend und im interdisziplinären Diskurs gerade an der Humboldt-Universität wichtig.“

Heiner Koch, Erzbischof von Berlin: „Ich freue mich auf einen offenen und gleichzeitig kritischen Dialog mit der Evangelischen, Islamischen und Jüdischen Theologie, mit der Philosophie und anderen Humanwissenschaften, aber auch mit den Naturwissenschaften, ich freue mich auf den wissenschaftlichen Streit um das Bild vom Menschen und die Frage nach Gott, ich freue mich auf bio- und medizinethische Debatten, gerade auch angesichts der Nachbarschaft des Instituts zur Charité.“

Steffen Krach, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung: „Der Berliner Senat stärkt die Theologien und den Dialog der Religionen in unserer Stadt. Deshalb bringen wir die theologischen Institute unter dem Dach der Humboldt-Universität zusammen und bauen hier die katholische Theologie mit weiteren Professuren aus. Dass dieser Prozess so gut und zügig gelingen konnte, unterstreicht das große Engagement aller Beteiligten und ihre vertrauensvolle Zusammenarbeit.“

Johannes Helmrath, Gründungsdirektor des IKT: „Die Neugründung eines Instituts in nur elf Monaten war eine große Herausforderung, die ich gemeinsam mit meinem Team gerne angenommen habe. Heute kann ich sagen, dass wir das Institut für Katholische Theologie pünktlich zum 1. Oktober 2019 eröffnen werden. Es wird die Katholische Theologie und die theologischen Wissenschaften insgesamt sehr bereichern.“

Pressekontakte:
Hans-Christoph Keller
Pressesprecher
Leiter Referat Kommunikation/Medien
Humboldt-Universität zu Berlin
Tel: 030 2093-2946
Mail: hans-christoph.keller@hu-berlin.de

Stefan Förner
Pressesprecher
Pressestelle und Öffentlichkeitsarbeit
Erzbischöfliches Ordinariat
Tel: 030 32684-118
Mail: stefan.foerner@erzbistumberlin.de

Matthias Kuder
Pressesprecher für Wissenschaft und Forschung
Der Regierende Bürgermeister von Berlin
Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung
Tel: 030 9026-5010
Mail: matthias.kuder@wissenschaft.berlin.de

Weitere Informationen:
https://hu.berlin/katholische-theologie

Hintergrund:
Im Hochschulvertrag für die Jahre 2018 bis 2022, den das Land Berlin mit der Humboldt-Universität abgeschlossen hat, wurde vereinbart, das Seminar für Katholische Theologie von der Freien Universität an die Humboldt-Universität zu verlagern und zu einem größeren Institut auszubauen. Dieser Prozess erfolgt in Absprache mit dem Erzbistum Berlin.