Neuer Forschungsbau „Der Simulierte Mensch“ für Berlin
Pressemitteilung vom 27.04.2018
In seiner Sitzung am heutigen Freitag in Trier hat der Wissenschaftsrat die Errichtung des Forschungsbaus „Der Simulierte Mensch“ (Si-M) in Berlin empfohlen. Damit sollen Forscherinnen und Forscher der Technischen Universität Berlin und der Charité – Universitätsmedizin Berlin in unmittelbarer Nähe zum Campus Virchow-Klinikum hochmoderne Infrastruktur für die Modellierung humaner Zell- und Organfunktionen in erhalten. In interdisziplinären Teams wollen sie dort mithilfe von Technologien wie 3D-Kultivierung, Multi-Organ-Chips oder 3D-Bioprinting die Erforschung menschlicher Organmodelle weiterentwickeln und dadurch auch einen Beitrag zur weiteren Reduktion von Tierversuchen leisten. Das Vorhaben wurde vom Wissenschaftsrat als hochinnovativ und zukunftsweisend bewertet, die Kosten des Forschungsbaus in Höhe von 34 Mio. Euro sollen anteilig vom Bund und vom Land Berlin im Rahmen des Programms für Forschungsbauten an Hochschulen (Art. 91b GG) getragen werden.
Der Regierende Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller: „Ich gratuliere den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Technischen Universität Berlin und der Charité zu diesem gemeinsamen Erfolg. Die Empfehlung des Wissenschaftsrats unterstreicht wiederholt die besondere Innovationskraft an unserem Wissenschaftsstandort. Das Vorhaben verbindet die Berliner Expertise in der Medizinforschung und Digitalisierung und wird nicht zuletzt auch Patientinnen und Patienten zugute kommen. In den nächsten zehn Jahren investiert das Land Berlin gut zwei Milliarden Euro in die wissenschaftliche Infrastruktur Berlins. Wir wollen unsere Universitäten auch weiterhin bei neuen Initiativen im Förderprogramm für Forschungsbauten voll und ganz unterstützen und so auch gemeinsam mit dem Bund die Spitzenforschung in unserer Stadt nachhaltig stärken.“
Mit dem Forschungsbau „Der Simulierte Mensch“ ist Berlin nun zum sechsten Mal in Folge erfolgreich bei der Sicherung der Bundesförderung für herausragende Forschungsbauten. In den vergangenen sechs Jahren sind auch das Berlin Center for Advanced Therapies (BeCAT) an der Charité, das Tiermedizinische Zentrum für Resistenzforschung (TZR) sowie das SupraFAB-Gebäude für Supramolekulare Funktionale Architekturen an Biogrenzoberflächen an der Freien Universität Berlin, der IRIS Forschungsbau für Hybridsysteme für Elektronik, Optoelektronik und Photonik an der Humboldt-Universität zu Berlin und das Interdisziplinäre Zentrum für Modellierung und Simulation IMoS an der Technischen Universität Berlin durch das Programm für Forschungsbauten gefördert worden. An den förderfähigen Gesamtkosten von 200 Mio. Euro der sechs Großprojekte beteiligt sich der Bund mit 100 Mio. Euro, das Land Berlin übernimmt die andere Hälfte der Kosten.
Die Empfehlung des Wissenschaftsrates bildet die Grundlage für die Entscheidung der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) des Bundes und der Länder über Aufnahme von Forschungsbauten in die Förderung nach Art. 91b GG. Die nächste GWK-Sitzung findet am 29. Juni 2018 statt.