Pflegesenatorin Dilek Kolat: „Weniger Aktionismus, mehr konkretes Handeln“
Pressemitteilung vom 03.04.2018
Zu den Plänen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Pflegepersonal im Ausland anzuwerben, äußert sich Berlins Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Dilek Kolat wie folgt:
„Es ist gut, dass sich Bundesgesundheitsminister Spahn schnell um die Behebung des Pflegenotstands in Deutschland kümmern möchte. Allerdings ist sein Plan, dafür Personal aus dem Ausland zu rekrutieren, eher Aktionismus als ein ernstzunehmender Vorschlag. Denn Pflegekräfte aus dem Ausland werden unsere Grundprobleme nicht lösen. Der Bundesrat hat in seiner letzten Sitzung mit breiter Mehrheit die Bundesratsinitiative Berlins für die Einführung einer Mindestbesetzung mit Pflegefachkräften in allen Krankenhausbereichen verabschiedet. Das ist ein Auftrag an den Bundesgesundheitsminister, sich schnell und prioritär um die Pflege zu kümmern und die Bedingungen für Pflegende und Patienten zu verbessern. Wir brauchen schnell umfassende und verpflichtende Personalmindeststandards für die Pflege in Krankenhäusern, für Notaufnahmen, bei den Hebammen und in den stationären Pflegeeinrichtungen. Mit mehr Personal in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen können die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Dafür muss die Zahl der Ausbildungsplätze mindestens verdoppelt werden, damit wir in 3 – 4 Jahren die Pflegekräfte haben. Wir benötigen dringend eine „Offensive für mehr Ausbildung“, denn die Pflegekräfte von morgen müssen wir heute ausbilden. Deshalb fordere ich Herrn Spahn auf, ein Sofort-Investitionsprogramm für zusätzliche Ausbildungsplätze auf den Weg zu bringen. Weniger Aktionismus, mehr konkretes Handeln. Das brauchen die Menschen in den Pflegeberufen jetzt.“