Immer mehr Menschen in Berlin von Krebs betroffen – Überlebensraten deutlich gestiegen
Pressemitteilung vom 01.02.2017
Am 4. Februar ist Weltkrebstag. Aus diesem Anlass informiert das Gemeinsame Krebsregister über aktuelle Daten zu Krebs in Berlin.
Die Zahl der von Krebs betroffenen Menschen steigt seit Jahren an. Ende 2014 lebten in Berlin ungefähr 40.300 Männer und 48.900 Frauen, bei denen in den vergangenen zehn Jahren Krebs diagnostiziert wurde. Das entspricht ungefähr 2,4 Prozent der männlichen und 2,7 Prozent der weiblichen Bevölkerung. Ende 2004 waren es lediglich 25.600 Männer (1,5 Prozent) und 31.800 Frauen (1,8 Prozent). Nicht berücksichtigt in diesen Zahlen sind Menschen mit nicht-melanotischem („weißem“) Hautkrebs. Rechnet man diese dazu, lebten 2014 in Berlin 108.600 Menschen und 2004 62.300 Menschen mit einer in den letzten 10 Jahren diagnostizierten Krebserkrankung.
Da Krebs hauptsächlich im höheren Lebensalter auftritt, ist der Anstieg vor allem Folge der fortschreitenden Alterung der Gesellschaft. Ungefähr drei Viertel aller Krebserkrankungen betreffen Menschen im Alter von 60 Jahren und darüber. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei etwa 70 Jahren. Durch den demografischen Wandel nimmt die Zahl der Neuerkrankungen von Jahr zu Jahr zu.
Bei einigen Krebserkrankungen steigt die Neuerkrankungsrate aber auch unabhängig von der sich ändernden Altersstruktur. So stieg die altersstandardisierte Neuerkrankungsrate von Lungenkrebs bei Frauen in den letzten 10 Jahren um durchschnittlich 1,6 Prozent pro Jahr. Brustkrebs verzeichnet ebenfalls einen Anstieg, allerdings mit jährlich stark schwankenden Werten aufgrund der Einführung von Früherkennungsmaßnahmen. Lungen- und Brustkrebs machen zusammen mehr als 40 Prozent der jährlichen Neuerkrankungen bei Frauen aus.
Zudem führen verbesserte Therapie- und Diagnosemöglichkeiten zu immer höheren Überlebensraten. In Ostdeutschland überleben etwa 59 Prozent der männlichen und 64 Prozent der weiblichen Patienten ihre Krebserkrankung mindestens fünf Jahre. Ende der 1980er Jahre waren es lediglich 27 Prozent der Männer und 41 Prozent der Frauen.
Daten zu den häufigsten Krebserkrankungen in Berlin können Sie den kürzlich veröffentlichten Landesdatenblättern auf der Internetseite www.krebsregister.berlin.de entnehmen. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an den Leiter des Gemeinsamen Krebsregisters Roland Stabenow (Tel: 030 565 81 410, E-Mail: roland.stabenow@gkr.berlin.de).
Das Gemeinsame Krebsregister (GKR) der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und Thüringen ist das bevölkerungsbezogene Krebsregister für die neuen Bundesländer und Berlin. Hauptaufgabe ist die Registrierung aller im Einzugsgebiet auftretenden Krebsneuerkrankungen und deren statistische Auswertung. Das GKR hat seinen Sitz in Berlin.