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Spandau
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Schon von Weitem strahlen die teilweise weißen Fassaden der Siedlung Siemensstadt. Die Großsiedlung aus Industriebauten und sieben Wohnsiedlungen in Berlin Spandau gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Wie die "Hufeisensiedlung" in Britz, "Onkel-Toms-Hütte" in Zehlendorf und die "Weiße Stadt" in Reinickendorf wurde auch die Großsiedlung "Siemensstadt" bei der Internationalen Bauausstellung 1931 präsentiert.
Zielsetzung des Bauprogramms war die Schaffung von Kleinstwohnungen für wenig verdienende Siemensmitarbeiter (als reine "Schlafwohnungen") und die Erprobung der neuesten städtebaulichen Erkenntnisse – der Zeilenbauweise. Hans Scharoun entwarf den Bebauungsplan, die Einzelbauten stammen von Mitgliedern der Architektenvereinigung "Der Ring". Es entstanden ausnahmslos mehrgeschossige Wohnbauten, Wohnungsschnitt und Zimmergröße (im Durchschnitt 54 Quadratmeter bei zwei Zimmern für eine vierköpfige Familie) wurden standardisiert.
Vom Siemensdamm im Süden weisen zwei trichterförmig angelegte Gebäudekomplexe von Scharoun den Weg in die Siedlung. Der linke Bau erhielt wegen seiner Balkon- und Dachformen im Volksmund den Namen "Panzerkreuzer A". Scharoun hat jahrelang selbst hier gewohnt.
Jenseits der S-Bahn-Unterführung folgen die Zeilen von Walter Gropius längs des Jungfernheidewegs, mit breiten Fenstern und z.T. Dachterrassen. Das Torhaus linker Hand gehört bereits zur Siedlung "Heimat" (Hans Hertlein 1930–34). Beim Vergleich mit dieser traditionell wirkenden Anlage wird das Neuartige der "Ringsiedlung" besonders deutlich. Rechts entlang der Goebelstraße liegen die parallelen Zeilen von Hugo Häring mit ihren ausschwingenden Balkonen und markanten Dachzonen und ganz im Osten zwei Zeilen von Fred Forbat. Sie alle sind der besten Lichtausnutzung wegen in Nord-Süd- Richtung angelegt. Nach Süden wird die Siedlung abgeschlossen durch den "Langen Jammer", einen geschwungenen Baukörper mit 25 gleichförmigen Hauseinheiten (von Otto Bartning). Im Norden wird die Siedlung durch die niedrigeren Zeilen von Paul Rudolf Henning an den Volkspark Jungfernheide angebunden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verwirklichte Scharoun sein Konzept einer "Stadtlandschaft" in der östlich anschließenden Siedlung Charlottenburg-Nord (südlich des Grüngürtels bis zum U-Bhf. Halemweg). Die Monotonie des Zeilenbaus überwand er durch die Gruppierung verschieden hoher und verschiedenartig zusammengesetzter Wohntrakte zu sogenannten Wohngehöften. Die individuelle Ausgestaltung und die Beschränkung auf jeweils 310 Wohneinheiten sollten den Bewohnern ein "Kiez-Gefühl" vermitteln. Die runden Fenster der Treppenhäuser verraten den Baumeister der Philharmonie. Weitere Architekten der Siedlung waren Werner Weber und Hans Hoffmann.
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