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Architektur: Wichtige Berliner Bauwerke
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Das ICC Berlin gilt bis heute als Prototyp eines modernen Tagungszentrums. Das auffällige Gebäude steht direkt an der Autobahn und überdeckt mit seinen Ausmaßen die ganze Verkehrsinsel zwischen Autobahn, Messedamm und Kantstraße.
Das ICC, das Internationale Congress Centrum Berlin, war viele Male der beliebteste Tagungsort der Welt. Doch das war einmal – seit Jahren steht der auffällige Bau direkt an der Autobahn leer. Dank der außergewöhnlichen Architektur gehört das ICC zu Berlins Sehenswürdigkeiten.
Bis 1979 war Berlins Kongresshalle in der Schwangeren Auster. Mit der Entwicklung der Stadt zu einem international beliebten Messestandort wird schnell klar, dass die Halle im heutigen Haus der Kulturen der Welt mit einem Fassungsvermögen von 1200 Menschen zu klein wird. In einem Wettbewerb wird der Bau einer Multifunktionshalle in Auftrag gegeben. Standort soll das Messegelände sein.
Der Entwurf des Architektenehepaares Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte setzte sich 1965 durch, die Arbeiten an dem Großprojekt begannen allerdings erst zehn Jahre später. Durch häufige Änderungen der Vorgaben für das Internationale Congress Centrum wurde das ehemals als einfache Halle geplante Gebäude das größte und teuerste Bauprojekt seit dem Zweiten Weltkrieg.
Mit der Eröffnung des ICCs im Jahr 1979 stand in Berlin das größte Kongresszentrum Europas. Das Gebäude ist im Inneren und Äußeren einzigartig für die damalige Zeit. Durch die Lage, einer Verkehrsinsel zwischen Autobahn und Messedamm hatten die Architekten die Idee, das ICC wie ein Schiff mit mehreren Decks aufzubauen. Die Außenfront erinnert an eine verglaste (Schiffs-)brücke. Im Inneren befinden sich in mehreren Etagen, auch unter der Erde, zwei große und rund 80 kleine Säle und Veranstaltungsräume und Versorgungszentralen. Eine ausgeklügelte Architektur und das Verbauen von gummiartigen Dämpfungen verhindern die Übertragung von Schall und Vibrationen. Im ICC konnten mehr als 20.000 Menschen Platz finden.
Trotzt der von den beiden Architekten durchdachten Innenarchitektur, der modernen Technik und dem Ruf als Prototyp eines modernen Tagungszentrums, stellte sich das ICC als zu klein und unökonomisch in der Raumaufteilung heraus. Zu den teuren Betriebskosten kam die Verseuchung mit Asbest als Minuspunkt hinzu. Bis 2014 fanden im Internationalen Congress Centrum Großveranstaltungen statt. Anschließend diente das Gebäude noch einmal zwei Jahre lang als Notunterkunft für Flüchtlinge.
Seit 2019 steht das ICC unter Denkmalschutz. Geplant sind die Sanierung und Befreiung von Aspekt. Die Sanierungspläne wurden noch nicht umgesetzt, auch eine neue Idee für die Nutzung wurde noch nicht gefunden. Ein internationaler Wettbewerb für die Gestaltung des riesigen Gebäudes soll neue Ideen hervorbringen.
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