Hansaviertel

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Das Hansaviertel in Berlin-Mitte ist das Musterbeispiel für moderne Architektur und Stadtplanung in den fünfziger Jahren in Berlin.

Die Beschreibung des Hansaviertels würde ein ganzes Buch füllen. 36 Einzelbauten oder Ensembles bilden noch heute das Musterbeispiel für moderne Architektur und Stadtplanung der 1950er Jahre. Der zwischen S-Bahn-Trasse und Tiergarten gelegene südliche Teil des kriegszerstörten Hansaviertels wurde als zentraler Demonstrationsbereich der Internationalen Bauausstellung gewählt, um – in bewusstem Gegensatz zur Ost-Berliner Stalinallee und den wiederhergestellten Mietskasernenvierteln – die "Stadt von morgen" zu präsentieren.

Hansaviertel ist Ergebnis eines Städtebauwettbewerbs

Das Ergebnis des 1953 durchgeführten Städtebauwettbewerbs sah anstelle der geschlossenen Blockbebauung der Vorkriegszeit aufgelockerte Strukturen und einen fließenden Übergang zum Tiergarten vor. 53 Architekten aus aller Welt wurden eingeladen, um 45 Objekte zu entwerfen, von denen am Ende 35 verwirklicht wurden.

Der endgültige Bebauungsplan entstand unter dem Vorsitz von Otto Bartning. Die beteiligten Architekten waren ausschließlich Vertreter der „modernistischen“, dem „Neuen Bauen“ verpflichteten Richtung, darunter Aalvar Aalto, Egon Eiermann, Walter Gropius, Arne Jacobsen, Wassili Luckhardt, Oscar Niemeyer, Sep Ruf, Paul Schneider-Esleben, Hans Schwippert und Max Taut.

Ladenpassage, Kirche und Grips Theater

Die Bauten stehen als "Solitäre" jeder für sich, ohne Beziehung zur Nachbarbebauung und folglich ohne ausgewiesene Vorder- und Rückfront. Um das Zentrum am Hansaplatz mit eingeschossiger Ladenpassage, Kirche, Kino (heute Grips-Theater), Bibliothek und Kindergarten entstand eine lockere, mit viel Grün durchzogene Mischung aus Hoch- und Flachbauten: verschiedengeschossige Zeilen und 16- bis 17-geschossige "Punkthochhäuser" im sozialen Wohnungsbau sowie ein- und zweigeschossige Ein- und Mehrfamilienhäuser für freie Bauherren, dazu eine zweite Kirche und am S-Bhf. Tiergarten der "Berlin-Pavillon" als Ausstellungsgebäude.

Akademie der Künste im Hansaviertel

Auf dem Gelände einiger nicht realisierter Einfamilienhäuser wurde 1959/60 die Akademie der Künste von Werner Düttmann gebaut. Die Architektur der 1950er Jahre ist ästhetisch als Gegenbewegung zum Speer’schen Neoklassizismus und ethisch als Bruch mit der jüngsten Vergangenheit zu verstehen.

Umbau des Hansaviertels

Nicht Rekonstruktion, sondern radikaler Neubeginn wurde gefordert, "unhistorische Simplizität […] aus dem Geist der Opfer", wie es in einem Aufruf namhafter Architekten, darunter Max Taut, Schwippert und Eiermann, 1947 hieß. Und das bedeutete – unter Berufung auf das Bauhaus – Stahlbeton - Bauten, konstruktive Klarheit und Offenheit der Grundrisse. Nach den Kriegsjahren im Bunker sollte nun befreiende Helle in die Wohnräume einziehen.

Adresse und Anfahrt

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 Adresse
Altonaer Str. 22
10557 Berlin
Architekt und Stil
A. Aalto, E. Eiermann, W. Gropius, S. Ruf, M. Taut u.a., Nachkriegsmoderne West

Verkehrsanbindungen

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Aktualisierung: 15. März 2024