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Friedhöfe in Berlin: Wo die Promis ruhen
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Die vier nebeneinanderliegenden Kirchhöfe in der Kreuzberger Bergmannstraße gehören zu den ältesten und wichtigsten Friedhöfen Berlins. Besucher können durch Mauerdurchbrüche von Friedhof zu Friedhof spazieren.
In der Bergmannstraße befinden sich vier nebeneinanderliegende Kirchhöfe: der Friedhof der Dreifaltigkeitsgemeinde, der Friedhof der Friedrich-Werderschen Gemeinde, der Friedhof der Jerusalems- und Neuen Kirche und der Luisenstädtische Friedhof. Die ca. 600 m lange Friedhofsmauer an der Bergmannstraße bildet die nördliche Grenze des 21 Hektar großen Gesamtkomplexes.
Die älteste Begräbnisstätte ist der 1825 angelegte und durch Friedrich Schleiermacher eingeweihte Friedhof der Dreifaltigkeitsgemeinde. Hier befinden sich die Gräber der Architekten Martin Gropius (1824-80) und Georg Klingenberg (1870-1925) sowie das durch eine Bronzebüste von R. Begas gezierte Familiengrab von Adolph Menzel (1815-1905). Das Grabmal der Fürstin Christiane Charlotte Sophie von der Osten-Sacken ein großes Monument der Königlichen Eisengießerei ist nach einem Entwurf Schinkels gestaltet, der Sarkophag ist im Sockel eingestellt. Außerdem sind hier der Dichter Ludwig Tieck (1773-1853), der Historiker Theodor Mommsen (1817-1903) und der Philosoph Friedrich Schleiermacher (1768-1834) begraben.
Der Friedhof der Friedrich-Werderschen Gemeinde wurde 1844 eingeweiht, an der westlichen Mauer befinden sich zahlreiche Jugendstil-Gräber und der aus der Jahrhundertmitte stammende Mausoleumsbau der Familie Seeger. Die von Schinkel 1824-30 erbaute Kirche wurde 1982 wiederhergestellt und gehört heute zur Nationalgalerie. Im hinteren Teil des Geländes befindet sich ein Ehrenfeld mit den Opfern des II. Weltkriegs.
Der 1831 angelegte Luisenstädtische Friedhof wurde mehrfach erweitert, er nimmt fast die Hälfte der Gesamtfläche des Komplexes ein und ist der größte historische Gemeindefriedhof Berlins.
Rechts vom Eingang liegt die 1908 von Walter und Carl Koeppen erbaute Kapelle. Hinter dem Glockenturm, der 1928 nach einem Entwurf von Heinrich Stammer errichtet wurde, befindet sich ein Rondell, mit der Statue eines Auferstehungsengels. In einem dahinter liegenden weiteren Rondell befindet sich das monumentale Mausoleum der Familie Löblich, geziert von einer Trauerfigur aus Zinkguss. Gustav Stresemann (1878-1929) hat hier seine letzte Ruhestätte gefunden, seine Grabstätte bildet eine Kalksteinfront mit dazugehöriger Scheintür.
Auch auf diesem Friedhof befindet sich eine Reihe mächtiger Jugendstil-Gräber, so das Marmordenkmal für Gustav Eltschig (gestorben 1903), das von Hähnen mit Pfauenschwänzen gekrönt und von Seitenbänken eingerahmt ist.
Der Friedhof der Jerusalems- und Neuen Kirche wurde als letzter der vier Friedhöfe 1852 eingeweiht, er ist zugleich der kleinste Friedhof in dem Komplex. Das Grab des Architekten Hermann von der Hude (1830-1908) ist im Stil der Renaissance gestaltet, ebenso die Grabstätte des Diplomaten Kurd von Schlözer (1822-94). Das von Bruno Schmitz und Franz Metzner 1907 entworfene Grabdenkmal für Max Krause, eine blockhafte Kalksteinanlage mit dreifachen Treppen, Seitenmauern und einem Mausoleum mit bronzener Tür, ist eines der schönsten Berliner Jugendstilgräber.
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