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Kreuzberg im Portrait
Berlin-Kreuzberg im Portrait: Wissenswertes und Tipps für Anwohner und Besucher im beliebten Kreuzberg. mehr
Der Bergmannkiez in Kreuzberg ist der vielleicht berühmteste aller Berliner Kieze. Das hat gleich mehrere Gründe.
Der Bergmannkiez mit seinen sanierten Gründerzeitbauten, Kopfsteinpflasterstraßen, Gaslaternen, Restaurants und Cafés, mit kleinen Läden, historischer Markthalle, Floh- und Wochenmärkten ist einer der schönsten und lebendigsten in Berlin.
Der Bergmannkiez liegt im Süden von Kreuzberg. Er wird von Mehringdamm und Gneisenaustraße, den Friedhöfen an der Bergmannstraße und Fidicinstraße begrenzt. Benannt ist der Kiez nach der eben genannten Bergmannstraße, die ihren Namen wiederum von Marie Luise Bergmann hat. Der Großgrundbesitzerin gehörten die meisten Grundstücke in der Gegend.
Die heute bei Mietern, Käufern und Investoren so gefragten Wohnhäuser im Bergmannkiez stammen überwiegend vom Ende des 19. Jahrhunderts. Die Gebäude mit ihren schönen Stuckfassaden sind längst saniert, die Balkone hübsch möbliert und bepflanzt. In den Hinterhöfen ist Platz für Lauf- und Lastenräder, ein bisschen Grün und Buddelkästen. Hauptschlagader des Kiezes ist zweifelsohne die Bergmannstraße mit ihren vielen Restaurants mit internationaler Küche, Cafés und kleinen Läden. An ihr liegt auch die rund 3000 Quadratmeter große Marheineke-Markthalle, die Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Käse, Feinkost, internationale Küche und Blumen bietet. Auf dem Marheinekeplatz direkt daneben finden regelmäßig Flohmärkte statt. Frische Lebensmittel gibt es außerdem beim Ökomarkt auf dem Chamissoplatz.
Dass der Bergmannkiez selbst keine großen Grünflächen zu bieten hat, ist aufgrund der Nähe zu drei der besten Parks Berlins und einem großen Friedhofsgelände weder für Anwohner:innen noch Besucher:innen ein Manko. Der Dreifaltigkeitskirchhof, der Friedrichswerdersche Kirchhof, der Kirchhof der Jerusalems- und Neuen Kirche sowie der Luisenstädtische Kirchhof bilden ein zusammenhängendes Areal mit alten Bäumen, aber auch vielen Freiflächen zwischen den Gräbern. Der Viktoriapark mit seinem großen Wasserfall und tollen Ausblicken liegt westlich des Bergmannkiezes. Ebenfalls fußläufig erreichbar sind das weitläufige Tempelhofer Feld und der Park am Gleisdreieck.
Wer von außerhalb in den Bergmannkiez kommt, kommt meist wegen dem Altberliner Flair, dem guten Essen und den kleinen Shops. Richtige Sehenswürdigkeiten hat der Kiez nicht, er ist selbst zur Sehenswürdigkeit geworden. Überregional bekannt und Anziehungspunkt für Flaneure ist natürlich die Bergmannstraße. Die Markthalle vor Ort nutzen viele, um sich den Bauch vollzuschlagen, ihren kulinarischen Horizont zu erweitern und ein Gefühl für den Kiez und dessen Bewohner:innen zu bekommen. Am schönen Chamissoplatz halten sie an, um mal durchzuatmen und Fotos von den umliegenden Häusern zu machen.
Auch die Passionskirche am Marheinekeplatz und der alte Wasserturm an der Fidicinstraße, Ecke Kopischstraße sind Wahrzeichen des Bergmannkiezes. In der Kirche finden manchmal Rockkonzerte statt und es wird ein bisschen laut, im Wasserturm residiert ein Jugendclub. Der Bergmannkiez ist zwar schick geworden. Dass man in Kreuzberg ist, merkt man aber noch immer.
Ob Bergmannstraße, Chamissoplatz oder auf der Terrasse vorm Restaurant: Im Bergmannkiez gilt, wie im Rest Berlins auch, nach 22 Uhr Rücksicht auf die Anwohner:innen zu nehmen und dementsprechend seinen Geräuschpegel anzupassen.
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