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Sehenswürdigkeiten in Tempelhof-Schöneberg
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Das Gebäude des U-Bahnhof Wittenbergplatz gilt als architektonisches Schmuckstück der City-West. Zu Bauzeiten geschmäht, steht es heute unter Denkmalschutz.
Am U-Bahnhof Wittenbergplatz halten die U-Bahnlinien eins, zwei und drei. Wer hier aussteigt, befindet sich an der Tauentzienstraße mit dem KaDeWe und anderen zahlreichen Shopping-Möglichkeiten.
Die "durch Hochführung des Bahnhofsgebäudes bewirkte Verunstaltung des Wittenbergplatzes und seiner Umgebung" war 1913 ein großes Thema in den Medien. Stein des Anstoßes war das 15 Meter aufragende Gebäude der Schalterhalle, "durch das die Anwohner der Kleiststraße in ihren materiellen Verhältnissen auf das schwerste geschädigt sind" und "das in seinen Größenverhältnissen zum Sperrblock zwischen der Tauentzien- und der Kleiststraße geworden ist, beide Straßen voneinander einfach trennt und sie in der Perspektive zu Sackgassen macht". Wie sich die Zeiten ändern.
Seit das lang vernachlässigte Gebäude 1980 unter Denkmalschutz gestellt und 1983 vereinfacht renoviert wurde, gilt es als ein Schmuckstück der mit architektonischen Kostbarkeiten nicht gerade übersäten Berliner City-West.
Alfred Grenander, 1899–1931 Hausarchitekt der Hoch- und U-Bahn, entwarf für den Umsteigebahnhof eine kreuzförmige Eingangs- und Schalterhalle in neoklassizistischen Formen mit quadratischem Turmaufsatz. Sie dient auch dem Übergang zwischen den drei Bahnsteigen mit fünf Gleisen – ein sechstes wurde nicht gebaut, daher die Asymmetrie der Anlage. Der Stahlfachwerkbau ist mit Muschelkalkplatten verkleidet.
Berlin hätte durchaus die erste Stadt Europas mit einer U-Bahn werden können. Schon 1867 hatte Werner Siemens erste Pläne für eine elektrische Hochbahn entwickelt. Doch der Widerstand bei Behörden und in der Öffentlichkeit war enorm. Erst 1893 erfolgte die königliche Genehmigung zum Bau der ersten Berliner Hochbahn, die nun auf Rechnung der Firma Siemens errichtet und betrieben werden sollte, und zwar im Süden der Stadt, als Gegenstück zur nördlichen S-Bahn-Trasse, dort, wo sie niemanden störte. Eröffnet wurde sie 1902.
Auf Berliner Stadtgebiet wurde die Bahn auf Stelzen gestellt, die Stadt Charlottenburg bestand dagegen auf einer „Unterpflasterbahn“, und so verschwindet sie seitdem an der einstigen Stadtgrenze, zwischen Nollendorf- und Wittenbergplatz, im Untergrund.
Stadtbildprägend sind vor allem die Hochbahnhöfe der U1 in Kreuzberg und Schöneberg. Insbesondere einen Blick wert sind neben der Oberbaumbrücke (Otto Stahn 1894–96) der Bahnhof Schlesisches Tor als einziger massiver Mauerwerksbau, mit malerischem und stilistisch buntem Erscheinungsbild, das auf den ersten Blick kaum einen Hochbahnhof vermuten lassen würde (Grisebach und Dinklage 1899–1901), der Görlitzer Bahnhof, der sein ursprüngliches Aussehen als einfacher „Normaltyp“ bis heute bewahrt hat, und der Bahnhof Kottbusser Tor, 1928 / 29 von Grenander in stattlichen Dimensionen errichtet.
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