Abgeordnetenhaus und Senat haben am gestrigen Abend den Rechnungshof von Berlin in einer Feierstunde zu seinem 70. Jubiläum gewürdigt. Der Begrüßungsansprache des Präsidenten des Abgeordnetenhauses Dennis Buchner folgte ein Grußwort der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey. Den Festvortrag hielt der Direktor des Instituts für öffentliche Finanzen und Public Management an der Universität Leipzig, Prof. Thomas Lenk.
Rechnungshof-Präsidentin Karin Klingen stellte in ihrer Rede den Wandel in den Vordergrund: „Ich sehe eine Stadt, die sich unglaublich schnell wandelt und immer wieder verändert. Und eine öffentliche Verwaltung, die sich immer komplexeren Aufgaben und Rahmenbedingungen stellen muss. Zum Beispiel der Digitalisierung oder der Bekämpfung des Klimanotstands. All das erfordert von der Verwaltung eine enorme Veränderungs- und Lernbereitschaft.“
Diesen Herausforderungen müsse sich auch der Rechnungshof stellen. So setze die Behörde vermehrt auf Beratungen: „Es reicht nicht aus, dass der Rechnungshof nur die Vergangenheit prüft und nicht mehr korrigierbare Fehler aufzeigt. Er muss mehr denn je zukunftsgerichtet und lösungsorientiert prüfen. Das heißt: Neben bedeutenden Einzelfällen muss er immer stärker auch Systeme und Strukturen in den Blick nehmen“, sagte Klingen.
Am 5. Juni 1952 trat der Rechnungshof von Berlin in der Charlottenburger Heerstraße 18-20 zu seiner ersten Sitzung zusammen. Vorausgegangen war ein jahrelanges Ringen um seine Unabhängigkeit, die der Rechnungshof vor allem einem Veto der Briten in der Alliierten Kommandantur verdankt. Der Rechnungshof hat seine Gründungsgeschichte von einem unabhängigen Historiker untersuchen lassen.
Die Arbeit finden Sie auf der Sonderwebseite des Rechnungshofs zusammen mit anderen Texten zum 70. Jubiläum.