Gepflegter Blödsinn: Der nackte Fuchs und die Wildschweine
Bild: O. Herrfurth
nacherzählt von Gottfried August Bürger
Jagderlebnisse kann ich euch so viele erzählen wie ihr nur mögt! So kam ich eines Tages beispielsweise zu einem ganz besonderen Kleidungsstück, als mir im Wald ein Fuchs begegnete, der einen ganz außergewöhnlich schönen Pelz trug. Ich lockte ihn, schlug ihn dann mit einem Nagel, den ich rein zufällig bei mir trug, an den Baum und haute so lange auf den Fuchs ein, bis er mir sein Fell freiwillig abtrat. Bis heute noch läuft er nackt und ohne Pelz in der Gegend herum. Wenn ihr eines Tages bei einem Spaziergang also einen nackten Fuchs seht, dann wisst ihr nun, warum dies so ist.
Aber nicht immer ist mir bei der Jagd das Glück beschieden. Einmal traf ich im Wald eine Bache mit ihren Frischlingen an. Ein schöner Sonntagsbraten, dachte ich, doch mein Schuss ging daneben! Die Frischlinge stoben auseinander – in alle Himmelsrichtungen, aber die Bache blieb wie angewurzelt stehen. Vorsichtig schlich ich mich an. Man weiß ja nie, was so ein wildes Tier im Schilde führt!
Doch dieses Wildschwein regte sich nicht. Bei näherer Untersuchung stellte ich dann fest, dass die Bache blind war und sich nur mit Hilfe ihrer Kinder fortbewegen konnte. Dazu nahm sie das Ringelschwänzchen eines kleinen Schweinchens in ihr Maul und ließ sich so durch die Wälder führen. Mein Schuss hatte nun aber genau diese Leitschnur zerrissen, ein kleines Stück davon hatte das große Wildschwein noch im Maul. Dieses ergriff ich nun – und konnte die Sau ohne weiteren Widerstand bis nach Hause führen.
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