Frauentag 2015

Blumengrußkarte zum Frauentag

von Barbara Ludwig

Internationaler Frauentag – ist er noch in Erinnerung? Ein angenehmer Tag war das. Wir Frauen wurden von den Kollegen im Betrieb geehrt und verwöhnt mit Blumen, Geschenken, Kaffee und Kuchen. Davon können wir Älteren zehren und mit Freude an diese Zeit denken.

Unsere Nachkommen, vor allem die Enkel wissen kaum noch, dass es einen Internationalen Frauentag gibt, der im Osten ab dem vereinten Deutschland stark ins Hintertreffen geraten ist. Im Westen war er noch nie präsent.

Die Medien und selbst die Kalendermacher meiden möglichst die Kentnissgabe. Oder er tritt nur oberflächlich in Erscheinung. So wird jedes ernst zu nehmende Argument zur Gleichstellung der Frau gar nicht erst in die Öffentlichkeit gebracht.
Die Politiker und selbst die Politikerinnen orientieren sich eher an den „Top-Frauen“, als an der Masse der Frauen, die tagtäglich aktiv ihren Pflichten nachkommen.

Die Frau als Arbeitskraft wird oft genug im Niedriglohnsektor beschäftigt und meist schlechter als die Männer bei gleicher Arbeitsleistung entlohnt. Die öffentliche Kinderbetreuung ist zwecks Sparmaßnahmen des Staates immer noch stark eingeschränkt, so dass die Mütter zu Hause bleiben müssen oder nur stundenweise arbeiten können. Gefördert wird diese Situation durch das Erziehungsgeld, die sogenannte „Herdprämie“. Im Alter dann geraten die Mütter in die Armutsfalle, weil ihre Rente extra niedrig ist oder sein wird.

Da es zu wenig politisches Bemühen gibt, Kinderbetreuungseinrichtungen zu schaffen, werden Kinder so zum ökonomischen Wagnis der Familien. Am Ende leidet darunter die Bildung der Kinder, weil sie zusätzliche Bildungseinrichtungen oder Lehrmaterial mangels Geld nicht in Anspruch nehmen können und im Ergebnis werden sie, insbesondere die Mädchen, wieder Geringverdienende sein oder ein Leben als Arbeitslose führen. Ihre Abkehr und Gegnerschaft von Politik und Staat sind somit vorprogrammiert.

Doch ein Ausweg wurde geschaffen: Im Jahr 2011 entfiel die Wehrpflicht, seitdem herrscht ein Mangel an Soldaten. Unter dem Deckmantel der Gleichstellung der Frau dürfen Frauen nunmehr als Soldatinnen ihren Mann stehen (und fallen).
Welch eine Errungenschaft für die Frau! Frauen schenken der Welt Leben. Sie sind von Natur aus verantwortlich, es zu erhalten. Aber als ausgebildete Soldatinnen werden sie in Kriegsgebiete entsendet, um zu töten und werden es in jedem Fall tun, wenn es die politische Lage erfordert.

Die Emanzipation der Frau beruht doch nicht im Nachahmen der Männer, was in der Politik bekannt sein dürfte, sondern auf der Anerkennung ihrer Werte als Frau, so wie sie ist. Nur das macht eine gerechte Gleichstellung der Frau in der Gesellschaft aus.