Gut beraten im hohen Alter: Teil 4: Gefahren unterwegs
![Dieb greift von hinten in die Tasche einer Frau](/imgscaler/Oe1PIj9F93Qbycr17nR9esqCs_PsJbge8CvBh3jPIOQ/rbig2zu1/L3N5czExLXByb2QvcHJvamVrdGUtbWgvX2Fzc2V0cy9zcGFldGxlc2UtbmV1LzIwMjMtMDctMDgvenUtMi5qcGc.jpg?ts=1688471034)
Bild: Kreispolizeibehörde Rhein-Kreis Neuss
von Hans-Jürgen Kolbe
Egal, ob Sie zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in der Stadt unterwegs sind oder zum Beispiel an einer Kaffeefahrt teilnehmen – wichtig ist, dass Sie sich auch im öffentlichen Raum sicher und selbst bestimmt bewegen können. Unsere Tipps helfen Ihnen dabei, wie Sie sich vor möglichen Gefahren unterwegs schützen können.
Handtaschenraub
Opfer von Straßenräubern und -dieben sind in der Regel ältere Frauen, denen im Vorbeilaufen oder -fahren die Tasche entrissen wird. Wenn Sie auf der Straße angesprochen und z. B. um Feuer gebeten werden oder darum, Kleingeld zu wechseln, könnten die Räuber ebenfalls zugreifen.
Dabei setzen die Diebe meistens auf Schnelligkeit und Überraschung statt auf Gewalt. Falls eine unbekannte Person versucht, Ihnen die Tasche zu entreißen, lassen Sie diese los und leisten Sie keinen Widerstand, denn Sie könnten im Gerangel leicht stürzen und sich dabei erheblich verletzen. Machen Sie stattdessen durch Rufen lautstark auf sich aufmerksam. So können andere Ihnen helfen
.
Auch eine Begleitung bietet Ihnen unterwegs guten Schutz. Fragen Sie Nachbarn, Bekannte oder Verwandte, ob diese Sie bei Besuchen oder Besorgungen (Post, Bank, Einkauf) begleiten.
Taschen- und Trickdiebstahl
Taschendiebe bevorzugen Orte, an denen sich viele Menschen aufhalten und die dadurch Deckung und Schutz bieten: öffentliche Verkehrsmittel, Haltestellen, Bahnhöfe, Kaufhäuser, Supermärkte und Großveranstaltungen. Die Diebe, darunter auch Kinder und Jugendliche, gehen oftmals in Gruppen vor und nutzen vorhandenes oder selbst verursachtes Gedränge.
Einige aus der Gruppe lenken die betroffene Person ab, indem sie diese zum Beispiel anrempeln, um eine Auskunft, Hilfe oder Geld bitten. Diesen Moment nutzt der andere Teil der Gruppe, um dem Opfer blitzschnell die Geldbörse aus der Tasche oder der Kleidung zu stehlen. Gerade die in der Gesäßtasche verwahrte Geldbörse ist vor Langfingern nicht sicher.
Die Geschicklichkeit der Täterinnen und Täter ist enorm, sodass sie es auch in diesem sensiblen körperlichen Bereich schaffen, an Ihr Geld zu gelangen. Weitere Tricks: Sie sprechen ihre Opfer zum Beispiel auf der Straße oder aus dem Auto heraus an, begrüßen sie freudig, umarmen sie, bitten um eine Spende oder stecken ihnen eine Blume an. Dies alles nur, um abzulenken und an die Geldbörse zu kommen. Auch die nachlassenden Kräfte von älteren Menschen nutzen manche Taschendiebe aus: Sie bieten zum Beispiel an, den Einkauf nach Hause zu tragen. Dabei eilen sie mit der Tasche voraus, um darin ungestört nach dem Geld zu suchen.
Tipps- Nehmen Sie keine größeren Bargeldbeträge mit
- Tragen Sie Geld, Zahlkarten und Papiere immer in verschiedenen, verschlossenen Innentaschen Ihrer Kleidung und dicht am Körper statt in der Handtasche
- Benutzen Sie einen Brustbeutel, eine Gürtelinnentasche, einen Geldgürtel oder eine am Gürtel angekettete Geldbörse
- Lassen Sie Ihre Handtasche immer geschlossen. Tragen Sie Ihre Tasche zum Körper hin, mit dem Verschluss nach innen. Legen Sie den Trageriemen quer über den Oberkörper, nicht lose über die Schulter
- Legen Sie Ihre Geldbörse beim Einkauf nicht in die Einkaufstasche, den Einkaufskorb, einen Einkaufswagen oder Ihren Rollator
- Geben Sie Ihre Geldbörse beim Bezahlen nicht aus der Hand. Lassen Sie Ihre Handtasche im Restaurant, Laden oder Kaufhaus nie aus den Augen
- Wird Ihre Geldbörse gestohlen, lassen Sie sofort Ihre EC- beziehungsweise Kreditkarte sperren (Sperr-Notruf 116 116) und melden Sie den Diebstahl der Polizei, damit die Karte auch für das Lastschriftverfahren gesperrt wird
- Wenn Sie etwas Verdächtiges oder einen Diebstahl beobachten, informieren Sie die Polizei über die Notrufnummer 110
Quelle: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes
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