„Thüringer Porzellanwelten“ auf der Leuchtenburg

Blick auf die Leuchtenburg

Blick auf die Leuchtenburg

von Ursula A. Kolbe

Zu jeder Jahreszeit ein Anziehungspunkt ist die Leuchtenburg bei der thüringischen Porzellanstadt Kahla. Hoch über dem Saaletal liegt diese, eine der schönsten Burgen Thüringens, auch „Königin des Saaletales“ genannt – mit einem weiten Rundblick vom Harz bis zum Thüringer Wald. Und das Kleinod darin ist das einzigartige Museum zum Thüringer Porzellan und ihrer 800jährigen Geschichte.

Auf der in ihrer Ursprünglichkeit fast vollständig erhaltenen mittelalterlichen Burg können die Besucher nicht nur die Anlage selbst, vor allem aber die faszinierenden „Porzellanwelten“ entdecken. Sie gehen in den multimedialen Ausstellungswelten auf eine Zeitreise durch die Porzellangeschichte, die ihre Ursprünge im alten China des 8. Jahrhunderts hat. Hier kann die Entwicklung von der Jungsteinzeit bis zum modernen Porzellan aus Thüringen in einer einzigartigen Erzählchronologie erlebt werden; von 7.000 Jahre alten Steingutschätzen alter chinesischer Kulturen bis zum edlen Ming Porzellan und Geschichten um Drachen und Porzellantempel.

Chinesischer Tourismuspreis für Thüringen

Seit dem vergangenen Jahr kann die Stiftung Leuchtenburg auch stolz auf den chinesischen Tourismuspreis sein: auf den „CTW – Chinese Tourist Welcome Award 2019“. Dieser Preis wird ausgelobt vom China Outbound Tourism Research Institute (COTRI) mit Sitz in Hamburg und Shanghai in Zusammenarbeit mit Ctrip, dem größten Online-Reisebüro Chinas. Er ist ein wichtiges Qualitätssiegel für die chinesische Reiseindustrie, und seine Träger werden vor allem von Reiseveranstaltern und Fach-Medien wahrgenommen.

Im Rahmen der ITB Asien (ITB Asia) hatte Dr. Ulrike Kaiser, Direktorin der Stiftung Leuchtenburg, den Award in der Kategorie „Produkt Innovation“ in Shanghai persönlich entgegen genommen. Diese Auszeichnung ist ein wichtiges Qualitätssiegel für die chinesische Reiseindustrie, und seine Träger werden vor allem von Reiseveranstaltern und Fach-Medien wahrgenommen.

„Mit der einzigartigen Porzellankirche und der interaktiven Dauerausstellung ist die Leuchtenburg ein Paradebeispiel für eine lebhafte, touristische Präsentation der Thüringer Porzellankunst“, hatte die Stiftungsdirektorin festgestellt. „Mit der Auszeichnung vom China Outbound Tourism Research Institute wird unser heimisches Porzellan zum internationalen Botschafter zwischen Thüringen und China – und die Leuchtenburg zu einer immer bedeutenderen Attraktion für chinesische Touristen“.

Überzeugen konnte die Leuchtenburg mit ihrem einzigartigen Ausstellungskonzept „Porzellanwelten“, das die chinesische Kultur ehrt und über entscheidende Service-Angebote zugänglich gemacht wird – z. B. über eine chinesische Webseite oder kombinierbare Angebote aus Thüringer Übernachtungs- und Kultureinrichtungen. „Die Stiftung Leuchtenburg verbindet für den chinesischen Besucher ein attraktives historisches Gebäude mit einer Respektbezeugung gegenüber chinesischer Kultur, so Prof. Dr. Arlt, Direktor des COTRI. „Zwar muss ein chinesischer Urlauber sicher nicht nach Europa reisen, um das heimische Porzellan zu sehen, aber genau in dieser Kombination erlangt die Leuchtenburg ein Alleinstellungsmerkmal, das auch in Zukunft für chinesische Gäste sorgen wird.“

Den chinesischen Markt hält auch die Geschäftsführerin der Thüringer Tourismus GmbH, Bärbel Grönegres, als größtes Potential im asiatischen Raum für den Deutschlandtourismus und sieht das für Thüringen ähnlich. „Geht es um die wichtigsten Märkte im internationalen Tourismus liegt China aktuell auf Rang 12 in Deutschland und in Thüringen, insbesondere die Städte Weimar, Jena und Eisenach verzeichnen die meisten chinesischen Touristen für Thüringen. Wir beobachten all das intensiv, um unsere Tourismusangebote gezielt auf die chinesischen Gäste ausrichten zu können – und wir teilen unser Wissen gern mit Partnern im Land, die diesen Weg mit uns gehen wollen“.

Porzellan trifft Mittelalter

Wie schon eingangs kurz vermerkt, erwartet die Besucher auf der Leuchtenburg eine in ihrer Ursprünglichkeit fast vollständig erhaltene Mittelalterburg, bei deren Erkundung die 800jährige Geschichte erlebbar wird. Bei einem spannenden Rundgang steigen Besucher bis ins tiefste Verlies hinab, in das im Mittelalter Sünder inhaftiert wurden. Mit Hilfe des großen Tretrads kann Wasser aus dem 80 Meter tiefen Brunnen hochbefördert werden und wie sich die eisernen Fesseln der Häftlinge anfühlten, kann in der Zuchthausausstellung nachempfunden werden.

Die Kinder lädt die alte Burg mit ihren Türmen und Verliesen zu besonders fantasievollen Spaziergängen ein. Burgdrache Tatsu hat hier überall seine Spuren hinterlassen. Mit dem Burg-Berg-Ticket, das gemeinsam mit den Saalfelder Feengrotten angeboten wird, können die Jüngsten auf Drachenspurensuche gehen. Außerdem gestalten Museumspädagogen individuelle Kinderprogramme für alle Altersklassen. Auch Kindergeburtstage können zu Erlebnisabenteuern werden.

Und schließlich lockt die mittelalterliche Burgschänke mit kulinarischem Genuss aus Thüringen, modern kreiert und Kräutern aus dem eigenen Garten verfeinert. Neben dieser deftigen Küche lädt ein modernes Bistro im Besucherzentrum ein. Tradition und Neues…